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    Wir klären auf: Spielt "Venom" im MCU oder nicht?

    Ist „Venom” nun in derselben Welt wie die Filme um Spider-Man und die Avengers angesiedelt? Wir haben zwischen all den Gerüchten die Fakten gecheckt und erklären, wie wahrscheinlich es ist, dass Tom Holland eines Tages doch noch auf Tom Hardy trifft.

    Sony Pictures

    Ein bisschen verwirrend ist es schon: Mit „Venom“ bekommt endlich der wohl ikonischste Gegenspieler von Spider-Man seinen eigenen Kinofilm. Die Verknüpfung mit Sonys neuen „Spider-Man“-Filmen, in denen Tom Holland den Wandkrabbler spielt, liegt daher nahe, doch der „Venom“-Film mit Tom Hardy in der Hauptrolle soll noch einmal gänzlich losgelöst von „Spider-Man: Homecoming“ und Disneys Marvel Cinematic Universe (MCU) funktionieren. Dabei gab es bisher noch keine offizielle Bestätigung von Sony, in welcher Filmwelt der Titel angelegt ist. Wir können euch aber sagen, warum „Venom“ zunächst wohl keine Bezüge zu der Welt der Avengers haben wird, aber weshalb das zukünftige Überschneidungen nicht ausschließen muss.

    In einem Film über den gefährlichsten Widersacher von Spider-Man dürfte der Spinnenmann selbst eigentlich nicht fehlen und dieser schwingt sich seit einem Deal zwischen Sony und Disney nun auch durch das MCU. Joe Russo, Co-Regisseur von „Avengers: Infinity War“, ließ jedoch im Mai 2018 verlauten, dass deshalb nicht automatisch jede zukünftige Sony-Comicverfilmung mit dem „Avengers“-Franchise zusammenhängt (via LRM): „Nein, der gehört Sony“, antwortete der Regisseur auf eine Q&A-Frage, ob „Venom“ nun auch zum MCU gehöre.

    Sony Pictures

    Auch eine Inhaltsangabe von Entertainment Weekly belegt das, denn das Branchenblatt beschreibt den Titel in einem neuen Artikel als „ersten von Sonys neuen Filmen über Figuren aus den ‚Spider-Man‘-Comics, welcher zugleich in einer eigenen unabhängigen Welt spielt“ (demnächst soll unter anderem noch „Morbius, The Living Vampire“ mit Jared Leto in der Hauptrolle folgen). Ebenfalls betont wird im Text zudem noch einmal, dass trotz des Disney-Sony-Deals „Venom“ nicht im Universum der Avengers spielen würde, zu welchem ja auch „Spider-Man: Homecoming” gehört.

    Tom Holland sagt: "Niemals" – Tom Hardy sagt: "Wer weiß..."

    Wird „Venom“ also tatsächlich ein Film über einen „Spider-Man“-Bösewicht ohne die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft? Zuletzt behauptete der Filmemacher Jon Schnepp, dass Spidey-Darsteller Tom Holland am Set von „Venom“ anwesend war. Auf IMDb war der Schauspieler sogar unter dem Cast verzeichnet, wenn auch mit dem Zusatz „rumored“, also nur „Gerüchten zufolge”. Mittlerweile ist Holland aber von der Darstellerliste gänzlich verschwunden.

    Holland hat im Juni 2018 in einem Interview mit Comic Book noch einmal selbst klargestellt, dass es auch umgekehrt keine Zusammenkunft der beiden Filmwelten geben würde. So äußerte sich der Jungdarsteller sehr deutlich, dass für Tom Hardys Venom keine Auftritte in zukünftigen „Spider-Man“-Filmen mit ihm geplant seien:

    Mann, einfach jeder stellt diese Frage. Es wird niemals passieren.

    Mit großer Gewissheit kann also gesagt werden: „Venom“ ist tatsächlich eine reine Sony-Produktion und vom Disney-Deal ausgeschlossen. Damit ist der Titel eigentlich auch kein wirkliches Spin-off mehr, da er eine ganz neue Welt eröffnet. Mit der Abgrenzung vom MCU wäre er nämlich auch von den Geschehnissen aus „Spider-Man: Homecoming“ losgelöst. In eine ganz andere Richtung gehen allerdings die neuen Aussagen von Tom Hardy und „Venom“-Regisseur Ruben Fleischer bei der kürzlich stattgefundenen San Diego Comic-Con: IndieWire berichtet, wie beide eine mögliche Zusammenkunft für die Zukunft andeuten. Regisseur Fleischer sagte jedenfalls, dass er es sehr begrüßen würde:

    „Wir planen eine riesige Welt mit dieser Geschichte von Venom und wollen all diese geliebten Charaktere des Universums entdecken [...] Ich glaube, wir stimmen alle darin überein, dass es einfach grandios wäre, zu sehen, wie Spider-Man und Venom in einem Film gegeneinander antreten. Ich wäre sehr aufgeregt, diesen Film zu sehen. Ich denke, dass die Studios den gleichen Gedanken teilen und dass der Tag kommt, an dem sich die Wege der beiden kreuzen... Ja, ich glaube, wir alle würden es einfach lieben, das zu erleben.“

    Tom Hardy würde ebenfalls nur zu gern einmal der Spinne eins auswischen und spricht dabei auch klar von Tom Holland: „Er ist ein großartiger Schauspieler und ich würde es toll finden, mit ihm zu arbeiten und ich liebe Spider-Man, also wer weiß“, so Hardy. Das „Venom“-Duo hat offenbar richtig Lust auf eine Verknüpfung zum MCU, möglicherweise liegt es also eher an Disney und den Marvel Studios, die von ihrer Seite aber noch nicht mit „Venom“ in Verbindung gebracht werden wollen. Auch der Journalist Germain Lussier, der unter anderem für Slashfilm und Gizmodo schreibt, meinte auf Twitter: „Ein Showdown mit Spider-Man scheint etwas zu sein, was Sony in Zukunft will.“ Es bleibt also festzuhalten, dass „Venom“ nach derzeitigem Stand wirklich erstmal nichts mit dem MCU zu tun haben wird, spätere Überschneidungen aber nicht von allen Seiten ausgeschlossen werden. Dafür müsste aber wohl erst eine erneute Einigung zwischen Sony und Disney zustande kommen, die durchaus auch mit dem Abschneiden von „Venom“ an den Kinokassen zusammenhängen könnte.

    Ein Grund für die derzeitige Distanzierung seitens Disney könnte die mögliche Altersfreigabe des Schurkenfilms sein. Im März 2018 kamen nämlich Gerüchte auf, dass der Schurkenfilm ein R-Rating bekommen soll und demnach auf ein erwachsenes Publikum zugeschnitten sei. Mit den massen- und familientauglichen Marvel-Filmen von Disney würde das sich folglich nicht ganz decken. Die Wahl von Regisseur Ruben Fleischer spricht ohnehin gegen ein konventionelles Mainstream-Werk. Der Filmemacher, der auch „Zombieland“ und „Gangster Squad“ inszeniert hat, ist ein Freund des besonders derben Humors, zieht dem Zuschauer mit Überraschungsmomenten gerne Mal den Boden unter den Füßen weg und schreckt auch vor expliziter Gewalt nicht zurück. Es ist also letztendlich derzeit schwer zu sagen, ob „Venom“ nun komplett eigenständig funktioniert oder nicht. Dass man gleich mehrere Comic-Universen starten kann, zeigt jedenfalls auch die Konkurrenz von DC: Dort produziert man einen „Joker“-Solofilm mit Joaquin Phoenix, der vom größeren DCEU losgelöst sein wird und deutlich dreckiger und rauer daherkommen soll.

    Riot statt Carnage als Bösewicht

    Ähnlich wie bei DC, wo also nun zwei verschiedene Joker-Darsteller ihr Unwesen treiben, könnte also auch in der Welt von „Venom“ eines Tages ein ganz neuer Spider-Man zu sehen sein oder wir sehen schließlich doch Tom Holland irgendwann Tom Hardy gegenüberstehen. Widersacher wird Eddie Brock alias Venom jedenfalls zunächst auch ohne Spidey haben: Riz Ahmed („Rogue One: A Star Wars Story“) spielt den fiesen Unternehmer Dr. Drake, der mit einem außerirdischen Organismus menschliche Experimente durchführt. Wie CinemaBend berichtet, wurde auf der Comic-Con jüngst verkündet, dass Drake im Laufe der Handlung zum Schurken Riot wird, einem Symbionten wie Venom, nur eben noch ein gutes Stück gefährlicher. Riz Ahmed wird also der Hauptgegner von Tom Hardy, während der dafür vermutete Carnage dagegen nur eine kleine Rolle bekommen und erst gegen Ende des Films auftreten soll (via Geeks WorldWide). Man munkelt nach wie vor, dass Woody Harrelson diesen möglicherweise verkörpern wird.

    „Venom“ startet hierzulande am 3. Oktober 2018 in den Kinos.

     

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