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    Die besten Horrorfilme aller Zeiten
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Julius hat beim Jobben in einer Videothek so ziemlich jeden Horrorfilm gesehen, den es dort gab, und dabei einige Perlen entdeckt – von "Splinter" über "Triangle" bis "Fragiles".

    Hexen, Geister und Dämonen, Slasher, Giallo und Found-Footage: Kaum ein Genre ist so vielfältig wie Horror. Hier ist pünktlich zu Halloween im traditionellen Gruselmonat Oktober unsere überarbeitete Liste mit den 90 besten Horrorfilmen aller Zeiten.

    Warner Bros.

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 30:

    Nightmare - Mörderische Träume (1984)

    Regie: Wes Craven

    Mit: Heather Langenkamp, Johnny DeppRobert Englund

    Als sich Robert Englund als verbrannter Killer Freddy Krueger 1984 zum ersten Mal den Klingenhandschuh überzog und in ihren Träumen Jagd auf die Kinder der Eltern machte, die ihn Jahre zuvor für seine Vergehen in einem Femegericht ermordet haben, konnte keiner wissen, dass er zu einer der kultigsten Figuren des Horror-Kinos werden sollte. Weil die Fortsetzungen immer trashiger und alberner gerieten, könnte man fast vergessen, was für ein stilsicheres und bedrohliches Original Wes Craven einst geschaffen hat.

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    Für sich genommen ist „Nightmare on Elm Street“ ein intelligentes, bissiges und in Form und Inhalt kompaktes Glanzlicht des Horrorkinos, das mit einigen legendären Härten, wohldosiertem schwarzen Humor und glänzend gesetzten Schocks auch heute noch fasziniert. Die verwunschene Verzahnung von Realität und Traumwelt ist wohl keinem Regisseur so effektvoll gelungen wie Craven in diesem Film. Egal wie groß die Reihe später wurde, man sollte keinesfalls vergessen, dass der Erstling ein verhältnismäßig kleiner, doch auf seine Weise eben auch makelloser Horrorschocker ist.

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 29:

    Texas Chainsaw Massacre (1974)

    Regie: Tobe Hooper

    Mit: Marilyn Burns, Edwin NealAllen Danziger

    Dieser Horror-Klassiker von Tobe Hooper ist der Beweis dafür, dass man weder viel Geld noch Unmengen an Gore braucht, um einen Film zu erschaffen, der sein Publikum nachhaltig verstört und der Filmgeschichte mit seiner Schonungslosigkeit einen neuen Impuls gibt. Der Urvater aller Backwood-Slasher zeigt, was passiert, wenn in der texanischen Provinz eine Gruppe junger Leute auf eine degenerierte Familie von Kannibalen trifft.

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    Der mit einem Budget von nur 80.000 Dollar gedrehte Film besticht durch seine abgrundtief böse Atmosphäre, in die noch eine gehörige Portion an Absurdität und Wahnsinn gemischt ist. Alle diese Elemente finden in der berüchtigten Figur des brachialen Schlächters und Kettensägen-Killers Leatherface zusammen, mit der Hooper eine Horror-Ikone für die Ewigkeit schuf.

    Der sich in der dauerhaften Sammlung des New Yorker Museum Of Modern Art aufbewahrte Streifen bietet eine einzigartige Mischung aus nicht nachlassender Spannung, unvergleichlich eindringlichem Terror und sich stetig steigernder Perversität. Dabei ist „Texas Chainsaw Massacre“ bei genauerer Betrachtung erstaunlich frei von expliziten Ekelszenen und beweist somit allen sich mit Wollust in Innereien suhlenden Torture Porns, dass das wahre Grauen im Kopf des Publikums entsteht.

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 28:

    A Tale Of Two Sisters (2003)

    Regie: Jee-woon Kim

    Mit: Soo-jung Lim, Jung-ah YumKap-su Kim

    Bevor Kim Jee-Woon sich zu einem der besten Action-Regisseure Südkoreas (und somit der Welt) gemausert hat, der mit dem Gangster-Reißer „Bittersweet Life“, dem Irrsinnswestern „The Good, The Bad, The Weird“ und dem Rache-Schocker „I Saw The Devil“ die Wände so derb wackeln ließ, dass ihn Arnold Schwarzenegger für sein Comeback in „The Last Stand“ ausgesucht hat, empfahl er sich als konzentrierter Filmemacher, der auch bei einem leisen Horrorfilm der richtige Mann ist.

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    So ist „A Tale of Two Sisters“ (so der internationale Titel) kein Film der Raserei, der harten, in schneller Folge aufeinandergetürmten Schocks oder Gewaltspitzen, sondern ein dichtes und von einer seidenen Märchenatmosphäre geprägtes Meisterwerk des asiatischen Horrors. Die Geschichte der titelgebenden Schwestern, die einen Sommer im Haus ihres Vaters und der Stiefmutter verbringen und dort von Dämonen der Vergangenheit und der Gegenwart bedrängt werden, ist ein betont langsamer, faszinierend-barock ausgefallener Reigen durch edle Interieurs und Kostüme, die den Film zu einer schaurigen und auch visuell berauschenden Erfahrung machen.

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 27:

    Schloss des Schreckens (1961)

    Regie: Jack Clayton

    Mit: Deborah Kerr, Peter WyngardeMegs Jenkins

    Für Meisterregisseur Martin Scorsese gehört Jack Claytons übernatürliche Schauergeschichte „Schloss des Schreckens“ zu den elf besten Horrorfilmen aller Zeiten. Und auch wenn wir den atmosphärischen Gruselfilm nicht ganz so hoch platzieren wie der „Taxi Driver“-Macher, schließen wir uns seiner Meinung an, dass es sich bei der britischen Henry-James-Verfilmung von 1961 um ein Meisterwerk handelt.

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    Im Mittelpunkt steht die Gouvernante Miss Giddens (herausragend: Deborah Kerr), die sich auf einem abgelegenen Landsitz um die Nichte und den Neffen eines vermögenden Junggesellen kümmert. Bald häufen sich die merkwürdigen Vorkommnisse und die junge Frau ist immer mehr davon überzeugt, dass mit den Kindern etwas nicht stimmt…

    Subtil erzeugt Regisseur Clayton eine beunruhigende Stimmung, die durch die psychologisch ausgefeilte Figurenzeichnung (am Drehbuch war immerhin Truman Capote beteiligt) noch verstärkt wird – genauso wie von dem gruseligen Schauplatz: eines der unheimlichsten Spukhäuser der Filmgeschichte.

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 26:

    Hellraiser (1987)

    Regie: Clive Barker

    Mit: Andrew Robinson, Clare HigginsAshley Laurence

    Als Autor von schwarzhumorigen Theaterstücken und grausigen, verspielten und vor keiner Bosheit zurückschreckenden Kurzgeschichten wie den „Büchern des Blutes“ hatte sich Clive Barker schon einen Namen gemacht – und so schien es, als wären seine Regie-Ambitionen vor allem eine Stippvisite in ein anderes Medium. Weit gefehlt.

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    Mit dem Selbstbewusstsein eines alten Hasen und großem Mut zum Exzess erzählt er in „Hellraiser“ die Geschichte des hedonistischen Unsympathen Frank (Sean Chapman), der mithilfe eines unheimlichen Würfels die Zenobiten aus der Dimension der Schmerzen auf den Plan ruft. Diese illustre Truppe schoss gemeinsam mit ihrem Anführer, dem legendären Pinhead (Doug Bradley), auf Anhieb in den Horrorkanon. Nachdem die Zenobiten Frank zur Begrüßung erst einmal das Fleisch von den Knochen rupfen, liegt es an seiner Schwägerin, ihren Ex-Lover durch das Blut ihrer Liebhaber wieder zum Leben zu erwecken. Bald schon fließt der rote Saft in rauen Mengen.

    Mit Fantasie, dezentem Humor und Erzählfreude verdichtete Barker hier Phantastik, Erotik, Noir-Elemente, Sadomasochismus und blutrote Extravaganz zu einem bitteren Splatterpunk-Reißer, der sich gewaschen hat. Besonders hervorzuheben ist aber die wahnsinnig pointierte Regie, die bis heute keinen Deut von ihrer Effizienz eingebüßt hat. Nie vergreift er sich bei den Zutaten oder der Dosierung, sondern bewahrt zu jedem Zeitpunkt das Gleichgewicht und steuert zielstrebig auf ein Finale zu, bei dem alle Hemmungen über Bord gehen. Ein düsterer Klassiker, dessen Fortsetzung „Hellbound“ ebenfalls noch sehr zu empfehlen ist, bevor die Reihe ab Teil 3 zunehmend ins Stottern gerät.

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 25:

    Tanz der Teufel 2 (1987)

    Regie: Sam Raimi

    Mit: Bruce Campbell, Sarah BerryDan Hicks

    „Who‘s laughing NOW?“, fragt Ash manisch, während er sich seiner dämonenbesessenen Hand mithilfe einer Kettensäge entledigt. Trotz oder gerade wegen der übertrieben brachialen Gewaltdarstellung kann man die Frage eindeutig mit „Das Publikum!“ beantworten, sofern dieses nicht bereits das Kino verlassen hat, wie es bei der Uraufführung des ersten Teils in Cannes teilweise der Fall gewesen ist. Für diesen stand Sam Raimi im Vergleich zu „Tanz der Teufel 2“ aber auch nur ein Zehntel des Budgets zur Verfügung. Die absurde Kombination aus Splatter-Horror und Komödie wurde am Ende zum Markenzeichen der Trilogie.

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    Wenn sich der Antiheld Ash (Bruce Campbell) sprüchereißend mit der obligatorischen Kettensäge der lebenden Toten erwehrt, was stets in Blutfontänen endet, sollte man das Gesehene einfach nicht zu ernst nehmen. Obwohl die Geschichte um das Buch der Toten anfangs wie ein kostspieligeres Remake wirkt, ist der zweite Teil eher als Fortsetzung denn als Neuauflage zu verstehen. Die ersten Minuten, in denen Ash den Kopf seiner Freundin mit einer Schaufel abtrennt, sind lediglich Rekapitulation der bekannten Ereignisse. Was dann folgt, sind 80 den Vorgänger übertrumpfende Minuten – geniale Regieeinfälle, die allein schon für ein komplettes Franchise reichen würden, ein kultiger Hauptdarsteller und massenhaft denkwürdige Zitate. Groovy!

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 24:

    Frankenstein (1931)

    Regie: James Whale

    Mit: Colin Clive, Mae ClarkeBoris Karloff

    „Es lebt!“, entfuhr es Colin Clive als Titelheld im Jahre 1931 zum ersten Mal, als seine aus Leichenteilen und schwarzer Wissenschaft zusammengesetzte Kreatur sich bewegte und als tumber Golem durch eine grausige Welt schlurfte. Zahllose weitere Inkarnationen sollten folgen, doch auch wenn sich sowohl die Produktionen der Hammer-Studios als auch Kenneth Branaghs shakespearehaft-theatrale Neuverfilmung von Mary Shelleys Ausgangsstoff sehen lassen können, bleibt die Verfilmung von James Whale aus den 30ern doch die wichtigste, weil prägendste.

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    Frankenstein“ ist guter alter Hollywood-Horror aus dem Lehrbuch. Da berserkert sich der verrückte Arzt augenrollend und besessen vom eigenen irrsinnigen Genie durch die feuchten Gemäuer, während das Firmament von pechschwarzen Gewitterwolken verdunkelt wird und sich Bernhard Kauns düster-polternder Score dröhnend über die Szenerie legt. Das war so prägend für die Entwicklung des Horror-Kinos, dass es heute fast wirkt wie die eigene Parodie. Ohne diese Saat jedoch hätte sich das Genre ganz anders entwickelt.

    Das Herz des Films bleibt am Ende aber die Kreatur selbst, die zwar von schrecklicher Gestalt und angeborener Skrupellosigkeit geprägt ist, doch im Kern eigentlich ein großes, schreckliches, in seinem Unwissen auch unschuldiges und in letzter Instanz bemitleidenswertes Geschöpf ist. In der Darstellung von Boris Karloff, der dem Monster die Aura eines naiven Hünen angedeihen lässt, spiegelt sich die große Frage des Stoffes nach dem Wesen des Menschen wider.

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 23:

    Halloween (1978)

    Regie: John Carpenter

    Mit: Donald Pleasence, Jamie Lee CurtisTony Moran

    Unabhängig davon, ob John Carpenters „Halloween“ nun der erste Slasher-Film in der Geschichte des Kinos ist oder nicht, ist er ohne Zweifel einer der erfolgreichsten und besten Vertreter dieses Subgenres. Dass der Film noch heute als einer der gruseligsten und spannendsten Filme aller Zeiten gilt, liegt nicht nur an Michael Myers, hinter dessen Maske sich bekanntlich eine recht interessante Geschichte verbirgt:

    Eine für wenige Dollar erstandene Captain-Kirk-Maske wurde leicht bearbeitet und weiß angemalt – und schon war eine der größten Horrorfilm-Ikonen aller Zeiten erschaffen. Vor allem aber ist „Halloween“ aus einer Menge anderer Gründe so gut:

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    Von der überragenden, technisch perfekten Inszenierung John Carpenters über das ebenfalls von Carpenter beigesteuerte, treibende und Gänsehaut hervorrufende Halloween-Musikthema, dessen Melodie zu einem kollektiven Ohrwurm avancierte, bis hin zum völligen Verzicht auf eine psychologische Auslotung des Killers. All dies macht „Halloween“ nervenaufreibend spannend und unglaublich gruselig, auch weil ein großartiger Regisseur wie Carpenter Suspense statt Gewalt bieten und auf billige Schockeffekte verzichten kann – davon profitiert „Halloween“ maßgeblich.

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 22:

    The Seventh Victim (1943)

    Regie: Mark Robson

    Mit: Kim Hunter, Tom ConwayJean Brooks

    Im harten, kontrastreichen und an die expressionistischen Schlagschatten des Film Noir erinnernden Schwarz-Weiß begleitete Mark Robson im Jahre 1943 eine Frau auf der Suche nach ihrer verschollenen Schwester, die es in den Bann einer satanischen Sekte verschlagen hat.

    Gerade wenn man bedenkt, in welcher Zeit „The Seventh Victim“ entstanden ist, imponiert es umso mehr, welche Fässer hier schon aufgemacht wurden. Da werden Selbstmorde, Homosexualität, Menschenhandel, Hoffnungslosigkeit und die Einsicht, dass alles Leben auf der Welt ein schreckliches Jammertal ohne rechten Ausweg ist, verhandelt. Über allem liegen die nachtschwarzen Schatten, in denen sich zu jeder Zeit die schlimmsten Ängste der Protagonisten zu verstecken scheinen – wenn nicht sogar Schlimmeres.

    Die rigiden Zensurbestimmungen der damaligen Zeit ließen eine allzu deutliche Ausformulierung nicht zu und umso mehr gilt es, die Arbeit von Regisseur Robson zu würdigen, dem es gelingt, nichts genau zu zeigen, sondern ganz auf die suggestive Kraft der Bilder, Dialoge und Umschreibungen zu vertrauen. Die Schatten, durch die Robsons Heldin hier fliehen muss, lassen dieser Art Schrecken einigen Spielraum.

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 21:

    Das Ding aus einer anderen Welt (1982)

    Regie: John Carpenter

    Mit: Kurt Russell, Wilford BrimleyKeith David

    Genau wie Christian Nyby (unter starker Mithilfe von Regielegende Howard Hawks) bei seiner berühmten 1951er Version verfilmte auch Horror-Spezialist John Carpenter mehr als 30 Jahre später John W. Campbell Juniors Kurzgeschichte „Who Goes There?“ – und das mit einem ganz eigenen Ansatz:

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    Bei ihm tritt das Forscherteam unter dem Kommando des kernigen Helikopterpiloten MacReady (Kurt Russell) am Südpol mit Flammenwerfern gegen etwas Außerirdisches an, das die Formen des allzu Vertrauten nachahmt und das Misstrauen der vom Rest der Welt abgeschnittenen Gruppe ins Unerträgliche schürt.

    Das Ding“ ist Science-Fiction-Horror in eisig-grimmiger Atmosphäre und schon das isolierte Setting am Ende der Welt provoziert Hochspannung, aber Carpenter holt in einigen inzwischen klassischen Sequenzen noch ein paar Extraprozent heraus. Gesonderte Erwähnung verdienen die praktischen Effekte in diesem unvergessenen Klassiker, die bis heute nichts von ihrer beeindruckenden Widerwärtigkeit verloren haben.

    Weiter geht's auf der nächsten Seite mit den Plätzen 20 bis 11...

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