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    Ryan Reynolds als Johnny Cage in "Mortal Kombat 2"? Eine verdammt schlechte Idee...

    „Mortal Kombat“-Fans diskutieren wild, wer Johnny Cage in einer Fortsetzung spielen könnte. Ryan Reynolds wird gehandelt und hat Gerüchte selbst befeuert. Für FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher wäre er eine miserable Wahl....

    Warner Bros. / Concorde Filmverleih GmbH

    +++ Meinung +++

    Dass die Macher von „Mortal Kombat“ auf eine der legendärsten Spielefiguren der Kult-Videospiel-Reihe verzichtet haben, sorgte bereits im Vorfeld des Films für viele Diskussionen. Doch nachdem „Mortal Kombat“ nun seit dem 13. Mai als VoD (unter anderem bei Amazon Prime Video) auch in Deutschland gestreamt werden kann, ist nach der finalen Szene klar: Es gibt einen Plan, ihn in „Mortal Kombat 2“ zu zeigen.

    » "Mortal Kombat" bei Amazon Prime Video*

    Doch wer spielt Johnny Cage? In Fanforen geistern die Namen herum, die auch einige der besonders oft genannten Stars selbst aufgegriffen haben. Der Wrestler Mike „The Miz“ Mizanin hat so klar gemacht, dass er sich als die Idealbesetzung für Johnny Cage sieht. Martial-Arts-Meister Scott Adkins verriet, dass er die Rolle nicht ablehnen würde. Und dann ist da natürlich noch Ryan Reynolds.

    Der Superstar hat ein Werbeposting auf Twitter mit einem Bild garniert, bei dem er sich selbst in „Mortal Kombat“ eingefügt und damit Gerüchte und Fan-Wünsche nach einem Casting so richtig befeuert. Sogar „Mortal Kombat“-Hauptdarsteller und Reynolds' „Deadpool 2“-Co-Star Lewis Tan reagierte darauf.

    Es wäre natürlich ein Mega-Coup, Ryan Reynolds als Johnny Cage zu casten. Der Superstar würde mit seinem Einfluss und Namen allein einer Fortsetzung noch mal zusätzliche Zuschauerinnen und Zuschauer bescheren. Und ich bezweifele auch nicht, dass er die vorlaute, egozentrische Seite des von sich selbst völlig überzeugten Johnny Cage so verkörpern würde, dass es viele Fans feiern...

    Ich aber wohl nicht...

    Ryan Reynolds steht für das falsche Hollywood

    Das hat wenig damit zu tun, dass ich der immer gleichen Rolle von Reynolds seit dem Mega-Erfolg von „Deadpool“ etwas überdrüssig geworden bin und hier nur eine Wiederholung derer befürchte. Es liegt vor allem an der Action.

    Für „Mortal Kombat“ ist man den mutigen Schritt gegangen, viele Menschen zu casten, die wirklich kämpfen können: Ex-Stuntman Lewis Tan in der Hauptrolle, den ungemein vielseitigen Ex-Judoka Joe Taslim oder den deutschen Jackie-Chan-Schüler Max Huang. Sie muss man nicht doubeln, kann so viel mehr ihrer Bewegungen zeigen. „Die wissen einfach, was sie vor der Kamera zu tun haben“, erklärte Regisseur Simon McQuoid uns im exklusiven Interview die Vorzüge dieser Besetzung.

    Ryan Reynolds gehört zwar zu jenen Stars, die viel Einsatz zeigen, aber am Ende braucht er für besonders intensive Szenen das Double. Er ist halt kein Kampfsportler.

    "Mortal Kombat 2" muss noch mehr auf Action setzen

    Bei „Deadpool“ ist das aufgrund der Maskierung kein Problem. Sollte er Johnny Cage spielen, muss man dagegen wieder tricksen, sprich: mit Schnitten und entsprechenden Einstellungen den Stuntman kaschieren. Doch genau das sollte „Mortal Kombat 2“ nicht tun.

    Die Kämpfe sind ein Highlight für die ab dem 22. Juli 2021 auch auf Blu-ray und DVD erhältlich neue Verfilmung von „Mortal Kombat“ – und haben trotzdem noch deutlich Luft nach oben. Im ausführlichen Interview verriet uns „Kung Lao“-Darsteller Max Huang seine ideale Vorstellung von einer Actionszene: „Die Kamera muss eigentlich ganz offen sein, also im Weitwinkel. Du musst in einer Actionszene die komplette Performance sehen. Das ist es, was ich persönlich genieße. Wenn sich zwei Meister wirklich gegenüberstehen und performen.“

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    Dem stimme ich zu, da könnte sogar „Mortal Kombat“ trotz starker Ansätze in einem Sequel noch konsequenter werden: weniger Schnitte, weniger Verstecken einer gerade kämpfenden Figur.

    Teil einer starken Actionszene ist meiner Ansicht nach auch, die Wirkung eines Schlages, eines Tritts etc. zu zeigen. Wenn du wirklich aus der Nähe siehst, wie eine Figur auf den Boden oder in die Wand kracht, macht das schon unterbewusst die Szene so viel intensiver. Doch oft erfolgt der Schnitt früher, um die schützende Matte zu verstecken, oder die Kamera rückt zu weit weg, um das Double zu kaschieren, was bei Reynolds wohl auch der Fall wäre. Extra dafür ausgebildete Leute mit Stunt-Background oder auch ein Spezialist wie Scott Adkins könnten Johnny Cage so viel mehr Intensität in den Actionszenen bescheren.

    Und auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Das ist der Weg, den das „Mortal Kombat“-Franchise im Kino gehen sollte und mit dem man sich noch mehr von anderen Hollywood-Filmreihen abheben kann: brutale, intensive und erstklassig choreographierte Action zur Priorität Nr. 1 zu machen.

    Mehr "Mortal Kombat" im Podcast Leinwandliebe

    Über die Action, warum das Fehlen von Johnny Cage im ersten Teil Sinn ergibt und über noch viel mehr sprechen wir übrigens in der aktuellen Ausgabe unseres Podcasts Leinwandliebe. Dabei haben wir mit Kai Schmidt vom Gaming-Magazin GamePro einen ausgewiesenen „Mortal Kombat“-Experten zu Gast.

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