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    Sci-Fi-Highlight nur noch kurze Zeit bei Amazon Prime: So düster muss Weltuntergangs-Kino sein!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Berührt und fasziniert zu werden, aber auch etwas über sich selbst lernen – das bedeutete Kino schon immer für Daniel. Darum machte der einstige Sozialarbeiter am Ende seine Leidenschaft auch zum Beruf.

    Roland Emmerich ist wohl der erste Regisseur, der einem bei Katastrophenfilmen in den Sinn kommt. Wie es besser geht, zeigte 2005 hingegen kein Geringerer als Steven Spielberg – mit seiner Interpretation von H.G. Wells' „Krieg der Welten“.

    Paramount Pictures/Amazon

    +++ Meinung +++

    Der deutsche Regisseur Roland Emmerich stürmt die weltweiten Kinosäle regelmäßig mit Blockbustern, in denen die Menschheit alles in die Waagschale wirft, um nicht ausgerottet zu werden – sei es nun von Außerirdischen („Independence Day“), der Natur („The Day After Tomorrow“, „2012“) oder dem Mond („Moonfall“, ab 3. Februar 2022 im Kino).

    Und ich hab durchaus meine Freude daran. Diese Filme sind kurzweilig, weil sie sich nie zu ernst nehmen und erweisen sich darüber hinaus immer wieder als perfektes Demomaterial, das die technischen Möglichkeiten des Kinos aufzeigt. Echte Bedrohung, wie man sie von einem Weltuntergangs-Film erwarten könnte, sucht man allerdings vergeblich.

    Den auf Krawall gebürsteten Emmerich-Reißern gelingt es höchstens in vereinzelten Momenten, einen tatsächlich spüren zu lassen, was es bedeutet, wenn das Ende der Welt bevorsteht (das würde den Spaßfaktor aber wohl auch drastisch senken). Ganz anders sieht es da schon bei Steven Spielbergs „Krieg der Welten“ aus.

    ›› "Krieg der Welten" bei Amazon Prime Video*

    „Krieg der Welten“ ist nur noch bis einschließlich 19. Januar 2022 bei Amazon Prime Video verfügbar und unbedingt einen Blick wert, wenn ihr auf beklemmende Endzeit-Szenarien steht, in denen menschliches Drama mindestens so groß geschrieben wird wie Effekt-Gewitter. Falls ihr neben Prime auch Netflix abonniert habt, besteht allerdings kein Grund zur Eile. Dort ist der Film nämlich noch länger verfügbar.

    Düster, dreckig, chaotisch: So muss Weltuntergang!

    Emmerichs auf Hochglanz polierte Blockbuster zelebrieren die Zerstörungswut, wie es sonst wohl nur ein Michael Bay tut. Und natürlich liefert auch „Krieg der Welten“ jede Menge Bombast (die Zerstörung der Brücke bzw. Straße zu Beginn sieht auch nach 17 Jahren noch einfach großartig aus). Vor allem aber lebt der Film von seiner beklemmenden Atmosphäre.

    Das Spektakel verkommt nie zum Mittel zum Zweck, sondern dient lediglich dazu, die Geschichte voranzutreiben und die unbekannte Gefahr auf den Höhepunkt zu treiben, die in jeder einzelnen Szene spürbar ist.

    Dafür sorgen nicht nur ein wie immer souveräner Tom Cruise und eine junge Dakota Fanning im Volle-Panik-Modus, sondern vor allem Spielbergs Inszenierung. Sein Weltuntergang ist pures Chaos, düster und unberechenbar. Ein erbitterter Überlebenskampf, der nicht zuletzt auch in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt – und der heute, im Hinblick auf das Verhalten der Menschen seit Beginn der Corona-Pandemie, keineswegs übertrieben, sondern fast schon verharmlost wirkt.

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    Doch auch visuell ist „Krieg der Welten“ eine absolute Ausnahmeerscheinung. Gepaart mit einer unfassbar wuchtigen, vom außerirdischen Dröhnen angeführten Soundkulisse, erzeugt Steven Spielberg mit seinen Bildern einen endzeitlichen Sog, der einem unweigerlich das Gefühl vermittelt: Das war's nun endgültig.

    Ein Sturm zieht auf, der Himmel verdunkelt sich. Es beginnt zu regnen. Da, wo noch ein wenig Licht hinfällt, regieren kalte Blautöne das unheilvolle Geschehen. Menschen zerbersten in den Laserstrahlen der Aliens. Fürchtet man das Ende anfangs noch, wünscht man es sich gegen Ende fast herbei. Trostlos, unterkühlt und mit Gefahren, die hinter jeder Ecke lauern – wer will in so einer Welt schon leben? Doch es lohnt sich durchzuhalten, zu kämpfen. Denn nach Regen kommt bekanntlich Sonnenschein, irgendwann...

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