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    Viel besser als in "The Mandalorian": Deshalb ist dieses "Boba Fett"-Comeback mit neuem Darsteller so phänomenal gelungen
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Annemarie liebt „Star Wars“ im Allgemeinen und „The Mandalorian“ im Besonderen. Diese Frischzellen-Kur hat das Franchise gebraucht.

    SPOILER zu Folge 6 von „Das Buch von Boba Fett“! Der junge Luke Skywalker gibt sein „Star Wars“-Comeback, und sieht besser aus als in „The Mandalorian“. Doch wie ist das möglich, wer spricht und spielt ihn? Es ist jedenfalls nicht Sebastian Stan..

    Disney+

    Folge 6 von „Das Buch von Boba Fett“ war mal wieder eine Wundertüte für „Star Wars“-Fans, nachdem man schon nach Folge 5 dachte, mehr Fan-Service geht eigentlich nicht. Doch er geht, und so haben wir in der neuesten „Boba“-Folge auf Disney+ nicht nur Grogu und Luke Skywalker gesehen, was fast schon zu erwarten war, sondern auch Ahsoka Tano, R2-D2, das Live-Action-Debüt von Cad Bane und, und, und.

    Eine der größten Überraschungen dürfte wohl gewesen sein, wie viele Szenen Luke hatte (offenbar ist er nun eine richtige Figur im „Mandoverse“, kein reines Fan-Gimmick) – und wie gelungen sein CGI war. Denn mit einem können wir gleich aufräumen: Es wurde nicht etwa ein neuer Schauspieler als Luke Skywalker verpflichtet (etwa Sebastian Stan, wie es sich viele Fans wünschen), der ihn ohne Computertechnik spielt und einfach nur sehr ähnlich aussieht wie der junge Mark Hamill.

    CGI-Luke

    Auch in „Das Buch von Boba Fett“ wurde nämlich, wie zuvor schon im Finale von „The Mandalorian“ Staffel 2, jede Menge Computer-Zauberei eingesetzt, um den jungen Luke Skywalker auftreten zu lassen. De-Aging und Deepfake sind da nur einige Schlagwörter, aber im Grunde lässt es sich grob so zusammenfassen: Ein echter Schauspieler spielt die Szenen von Luke, und später wird im Computer das verjüngte Gesicht von Mark Hamill über das Gesicht des Darstellers gelegt.

    Der (Körper-)Darsteller, das ist diesmal Graham Hamilton. Er wird im Abspann der sechsten „Boba Fett“-Folge als „Performance Artist – Jedi“ genannt, während Scott Lang als Jedi-Stunt-Double gelistet ist, höchstwahrscheinlich also die bewegungsreicheren Momente mit Luke beigesteuert hat. Im Haupt-Cast wird natürlich Mark Hamill genannt. Er ist quasi immer noch derjenige, der hinter der Figur Luke steht, nicht nur per CGI-Gesicht, sondern auch per Stimme – dazu später mehr.

    Graham Hamilton als neuer Luke-Darsteller

    Mit Graham Hamilton scheint also nun offenbar Max Lloyd-Jones ersetzt worden zu sein, der als Stand-in für Luke im „Mando“-Staffel-2-Finale diente. Randnotiz: Lloyd-Jones durfte aber immerhin als New-Republic-Pilot in Folge 5 von „Boba Fett“ auftreten. Das ist aber nicht der einzige Unterschied, den es zwischen dem „Mando“-Luke und dem „Boba“-Luke gibt: Der Luke in „The Book Of Boba Fett“ sieht einfach viel, viel besser, weil echter aus!

    So gigantisch groß die Freude und das Erstaunen der Fans über Luke Skywalkers Rückkehr zu „Star Wars“ im Finale der zweiten „The Mandalorian“-Staffel nämlich auch war: Fast genauso groß war die Aufregung über die nur mittelmäßig gelungene Computeranimation. Der Gipfel der Häme wurde erreicht, als es einem YouTube-Nutzer gelang, ganz ohne die gigantischen Geldmittel von Disney ein viel besseres Deepfake von Luke zu erstellen.

    Hat YouTuber Shamook geholfen?

    Das Video ging viral und führte zu einer filmreifen Erfolgsgeschichte: Der YouTuber, der unter dem Namen Shamook bekannt ist, wurde kurzerhand von Disney/Lucasfilm eingestellt. Ob Shamook nun tatsächlich an den visuellen Effekten des „verbesserten“ Luke beteiligt war, ist leider nicht offiziell bekannt, allerdings nicht unwahrscheinlich.

    Dass Luke Skywalker diesmal viel realistischer aussieht, stößt auf großes positives Echo in den Sozialen Medien. Auf Twitter feiern viele „Star Wars“-Fans die Verbesserung. So heißt es zum Beispiel, während Luke in „The Mandalorian“ noch aussah wie eine Sims-Figur, überzeuge er jetzt tatsächlich als verjüngter Mark Hamill. Andere feiern das CGI als „herausragend“, „echtes Zauberwerk“ und „kaum von der Realität zu unterscheiden“.

    Viele Fans wollen Sebastian Stan als Luke

    Doch es gibt auch kritische Stimmen, nicht unbedingt angesichts der technischen Qualität, sondern der generellen Entscheidung, unbedingt an Mark Hamill als Gesicht von Luke festzuhalten und ihn somit stets aufwendig technisch realisieren zu müssen, statt einfach einen jüngeren Schauspieler mit großer Ähnlichkeit zu casten. Immer wieder wird Sebastian Stan ins Gespräch gebracht, der übrigens selbst schon Interesse an der Rolle bekundet hat.

    Dass es im weiteren Verlauf der Geschichten im wachsenden „Mandoverse“ irgendwann doch noch dazu kommen könnte, vor allem wenn Lukes Rolle noch größer werden sollte, halten wir übrigens für gar nicht mal so unwahrscheinlich – egal ob es dann Sebastian Stan wird oder ein anderer Schauspieler.

    Lukes Stimme aus dem Respeecher

    Und apropos Mark Hamill: Nun kommen wir noch kurz zu der bereits angesprochenen Credit-Frage. Weil Mark Hamill eben immer noch das Gesicht von Luke Skywalker ist, egal ob real gefilmt oder im Computer generiert, ist er immer noch dessen Darsteller – und neben Gesicht leiht er Luke vor allem auch seine Stimme. Hier kommen wir aber erneut ins Gebiet der Computertechnik:

    Denn es ist nicht etwa die jetzige Stimme des aktuell 70-jährige Hamill, der im Synchronstudio Lukes neue Dialoge einspricht, sondern vielmehr eine Computer-Software namens Respeecher, die mit Mark Hamills jüngerer Stimme gefüttert wurde und sie dann synthetisieren kann. Zumindest wurde diese Technologie für „The Mandalorian“ angewendet und wir gehen stark davon aus, dass das auch bei „Das Buch von Boba Fett“ der Fall ist. Wir sind gespannt, ob auch noch eine offizielle Bestätigung kommt.

    Wir erklären den blauen Typen in "Boba Fett" Folge 6: Ein absoluter Fan-Liebling feiert sein Live-Action-Debüt!

    Während auch im FILMSTARTS-Kollegium der verbesserte CGI-Look von Luke überwiegend gut ankommt, überzeugt die Stimm-Technologie einige unserer „Star Wars“-Fans nicht so ganz. Die Stimme und Sprachmelodie scheinen dann doch einen Tick zu unnatürlich, richtig in Worte fassen kann man dieses Befremden aber nicht.

    Diese sogenannte Akzeptanzlücke wird im Fach-Jargon „Uncanny Valley“ genannt und beschreibt das Phänomen, wenn eine künstliche Figur trotz hochrealistischer Darstellung vom menschlichen Gehirn einfach nicht als echt wahrgenommen werden kann und dadurch sogar leicht unheimlich („uncanny“) wirkt. Meistens geht es um die Optik einer Figur, aber der Begriff passt eigentlich auch ganz gut, um etwaiges Unbehagen mit einer künstlichen Stimme auszudrücken.

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