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    "Expendables 4" auf den Spuren von Marvel, "Fast & Furious" & Co.? Dolph Lundgren verspricht 200-Millionen-Dollar-Spektakel
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Berührt und fasziniert zu werden, aber auch etwas über sich selbst lernen – das bedeutete Kino schon immer für Daniel. Darum machte der einstige Sozialarbeiter am Ende seine Leidenschaft auch zum Beruf.

    Sylvester Stallone versammelt in „The Expendables 4“ einmal mehr ein Action-Staraufgebot. Franchise-Veteran Dolph Lundgren verspricht jetzt obendrein auch noch den größten Teil der Reihe. Dabei nimmt er den Mund aber wohl etwas zu voll...

    Lionsgate

    Mit „The Expendables“ (2010) bewies Sylvester Stallone sich und dem Rest der Welt, dass es die Action-Stars von früher immer noch faustdick hinter den Ohren haben. Neben Genre-Größen wie Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger und Jet Li war auch Dolph Lundgren dabei. Der mischte auch in den Fortsetzungen „The Expendables 2“ (2012) und „The Expendables 3“ (2014) mit. Nach einer Pause von geschlagenen acht Jahren steht nun bald auch noch ein vierter Film ins Haus – für den der Schwede nun ein Spektakel der Superlative ankündigt.

    „Das Budget ist wohl mindestens doppelt so hoch wie beim letzten [Film]“, so Dolph Lundgren jetzt über „The Expendables 4, der damit direkt in die A-Liga der Hollywood-Blockbuster irgendwo zwischen „Fast & Furious“ und dem Marvel Cinematic Universe aufsteigen würde. Schließlich kostete „The Expendables 3“ bereits zwischen 90 und 100 Millionen Dollar, das Doppelte wäre also ein eigentlich nur solchen Großproduktionen vorbehaltenes Budget von rund 200 Millionen Dollar.

    Während der ehemalige He-Man und Punisher gleichzeitig bestätigt, dass der Film standesgemäß aber natürlich wesentlich härter als die erwähnten Megahits werden dürfte, kann es nicht schaden, Lundgrens Aussagen richtig einzuordnen.

    200 Millionen Dollar für "The Expendables 4"? Wir ordnen Dolphs Aussage ein

    Wir glauben nicht, dass „The Expendables 4“ Produktionskosten von gut 200 Millionen Dollar verschlingen wird, wie es Lundgren gegenüber PopCulture nun ankündigt. Stattdessen ist es durchaus denkbar, dass dem Schauspieler einfach nicht bewusst ist, dass „The Expendables 3“ bereits so teuer. Und das könnte man ihm auch kaum übel nehmen.

    Der Film von 2014 fährt zwar ein beeindruckendes Staraufgebot auf, wirkte mit seinen völlig überholten Spezialeffekten aber auch schon vor acht Jahren wie ein völlig aus der Zeit gefallener Film, der szenenweise geradezu schrecklich aussieht. Womöglich weiß Lundgren einfach nicht, wie viel seine Kollegen für den Film bekommen haben, denn der Großteil des Budgets dürfte für das Salär der Alt-Stars aufgewendet worden sein.

    Nicht das doppelte Budget, aber bessere Schauwerte?

    Dass Dolph Lundgren aber zumindest den Eindruck hat, dass Teil 4 „mindestens das Doppelte“ kosten dürfte, stimmt schon mal zuversichtlich, dass der Film von Scott Waugh („Need For Speed“) wenigstens wesentlich besser aussehen dürfte als der Vorgänger. In den acht Jahren seit Teil 3 hat sich die Technik und Technologie jedenfalls deutlich verbessert, sodass es auch das Mindeste sein dürfte, den Vorgänger in den Schatten zu stellen. Aber gut, all das lassen wir dem schwedischen Hünen gerne durchgehen – immerhin hat der seinen Universitätsabschluss ja auch in Chemie gemacht, und nicht in BWL.

    Die „Expendables“-Filme spielten jeweils zwischen 215 und 315 Millionen Dollar ein, was in Anbetracht der Produktionskosten zwischen 80 und 100 Millionen Dollar zwar in Ordnung, aber auch nicht unbedingt rekordverdächtig ist. Nun gleich das Doppelte zu investieren, klingt nicht nach einer Rechnung, die kaum aufgehen kann – und die wohl kaum ein Filmstudio dieser Welt finanzieren würde. Auch aus dieser Warte ist ein Budget von 200 Millionen Dollar völlig unrealistisch. Kein Filmstudio der Welt gibt Stallone dieses Geld für den vierten Teil.

    Es wird wieder brutal

    Was außerdem gegen einen „Expendables 4“ als Mega-Blockbuster spricht, ist die Tatsache, dass es standesgemäß wieder brutal zur Sache gehen soll. Mehr Blut bedeutet in der Regel nämlich eine höhere Altersfreigabe, mit der wiederum das potenzielle Zielpublikum zuweilen stark reduziert wird (Nicht falsch verstehen, wir unterstützen das Revival der raubeinigen Old-School-Actionhelden voll und ganz, nur wollen wir ihn aus wirtschaftlicher Sicht realistisch einordnen).

    „'Expendables' ist old-school. Leute fliegen in die Luft, werden erschossen und es gibt echte Kämpfe und echte Stunts“, so Lundgren weiter, der sich auch einen Seitenhieb gegen Marvel und Co. nicht verkneifen kann: „Viele dieser Action-Franchises basieren auf Superhelden, sind für junge Zuschauer*innen. Es gibt also kein Blut. Niemand wird getötet. Leute werden einfach in ein anderes Universum verbannt.“ Die „Expendables“-Reihe stünde hingegen für „testosterongeladenes“ Actionkino.

    Während Lundgrens Aussagen zwar durchaus nachvollziehbar klingen, sollte man aber natürlich nicht vergessen, dass er selbst dem Superheldenkino auch nicht ganz abgeneigt ist. Nachdem er lange Zeit bevor Marvel, DC und Co. die Filmwelt eroberten, bereits den Punisher gab, werden wir ihn in „Aquaman 2“ (Kinostart 15. Dezember 2022) einmal mehr als König Nereus zu sehen kriegen.

    Die Stars in "The Expendables 4"

    Während der Plot eines „Expendables“-Films ohnehin Nebensache ist, macht vor allem der Cast Lust auf „The Expendables 4“ – und genau für den dürften am Ende dann wohl auch die meisten Zuschauer*innen ins Kino gehen.

    Diesmal mit dabei sind neben Stallone und Lungren auch wieder Jason Statham als Lee Christmas sowie Wrestler Randy Couture als Toll Road. Neu zum Cast stoßen unter anderem Hollywood-Urgestein Andy Garcia, „Bad Boys For Life“-Bösewicht Jacob Scipio, Rapper 50 Cent („Escape Plan“), Megan Fox („Transformers“) sowie die beiden Martial-Arts-Asse Tony Jaa („Ong Bak“, „Fast & Furious 7“) und Iko Uwais („The Raid“, „Fistful Of Vengeance“).

    Einen offiziellen Kinostart hat „The Expendables 4“ noch nicht. Nachdem die Dreharbeiten im Herbst 2021 bereits begonnen haben, soll der Film aber noch im Laufe dieses Jahres erscheinen.

    Und wie deutlich gemacht, haben wir nun Hoffnung, dass der vierte Teil der Reihe die Vorgänger auch in Sachen Schauwerten noch einmal deutlich übertrifft, auch wenn Dolph bei seinen Aussagen zum doppelten Budget wohl einem Irrtum unterlag.

     

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