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    TV-Tipp: Eine grandiose Sci-Fi-Comicverfilmung der "Matrix"-Macherinnen – fernab von Marvel und Co.
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Markus ist nicht nur großer MCU-Fan, sondern hat auch sonst ein Faible für Superheldinnen und -helden und ihre meist sogar noch spannenderen Widersacher*innen.

    Nach dem Ende ihrer „Matrix“-Trilogie bescherten uns die Wachowski-Geschwister mit „V wie Vendetta“ direkt die nächste düstere Zukunftsvision, die für FILMSTARTS-Redakteur Markus auch heute noch ein absolutes Highlight unter den Comicadaptionen ist.

    Warner Bros.

    Rund zwei Jahre bevor mit „Iron Man“ der Startschuss für das megaerfolgreiche Marvel Cinematic Universe (MCU) fiel, das inzwischen einen Großteil der Comicfilmwelt dominiert, schufen die „Matrix“-Masterminds Lilly und Lana Wachowski mit „V wie Vendetta“ eine Graphic-Novel-Adaption (nach einer Vorlage von „Watchman“-Schöpfer Alan Moore), die völlig losgelöst von den bekannten Marvel- und DC-Kosmen funktionierte (auch wenn die Vorlage zumindest unter dem DC-Label Vertigo erschien).

    In der FILMSTARTS-Kritik reichte es damals zwar nur zu 3 von 5 Sternen, über die Jahre erlangte „V wie Vendetta“ bei einer treuen Fanschar aber fast schon Kultstatus. Auch der Autor dieser Zeilen gehört seit jeher zu den glühenden Verehrern des Films und kann euch deswegen das Einschalten nur wärmstens empfehlen, wenn „V wie Vendetta“ am heutigen 6. April 2022 um 23.20 Uhr bei Kabel 1 läuft.

    Alternativ könnt ihr aber natürlich auch zu Blu-ray, DVD oder VoD greifen, um euch das dystopische Action-Drama ohne Werbeunterbrechung immer und immer wieder anzuschauen. In einem Streaming-Abo ist es aktuell jedoch leider nicht enthalten.

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    Darum geht's in "V wie Vendetta"

    In einer nicht allzu fernen alternativen Zukunft liegt die Welt nach globalen Kriegen, Terror-Akten und Pandemien größtenteils in Trümmern. In Großbritannien ist in all dem Tumult eine faschistische Regierung an die Macht gekommen, die die Bevölkerung unterdrückt und Andersdenkende aufs Schärfste verfolgt.

    Eines Abends droht auch die junge Evey (Natalie Portman) ein Opfer der britischen Geheimpolizei zu werden, als sie nach der strengen Ausgangssperre noch auf den Straßen unterwegs ist. Da eilt ihr jedoch der maskierte V (Hugo Weaving) zu Hilfe. Der hat es sich zur Aufgabe gemacht, das totalitäre Regime um jeden Preis zu Fall zu bringen und scheint in Evey eine neue Verbündete gefunden zu haben. Doch die teils extremen Methoden des Freiheitskämpfers lassen bald Zweifel in ihr aufkommen...

    Action-Bombast trifft beklemmende Dystopie

    +++ Meinung +++

    Die für Produktion und Drehbuch von „V wie Vendetta“ verantwortlich zeichnenden Wachowski-Geschwister brauchen nur wenige Momente, um das alternative Großbritannien zu beklemmendem Leben zu erwecken. Die Gefahr lauert hier an jeder Ecke, hat mit Titel-Antiheld V aber einen ebenso entschlossenen wie brutalen Widersacher, der schon bei seiner großartigen Einführung beweist, dass er mit Fäusten (und Messern) genauso gut austeilen kann wie mit Worten.

    Auch wenn V letzten Endes etwas zu eindeutig als Heldenfigur abgefeiert wird, gibt es angesichts der fragwürdigen Methoden, mit denen er seine hehren Ziele erreichen will, zwischenzeitlich auch immer wieder spannende ambivalente Brüche, in denen einige komplexe Grundfragen aufgeworfen werden. Gerade in den Diskussionen zwischen V und Evey geht es immer wieder darum, wie weit man gehen darf, um gegen Unrecht vorzugehen. Als eigentliches Herzstück des Films macht die spätere Oscarpreisträgerin Natalie Portman Eveys Wandel vom Opfer zur unerschrockenen Kämpferin dabei zu jeder Sekunde greifbar.

    „V wie Vendetta“ ist aber auch bis in die Nebenrollen bestens besetzt, etwa mit Stephen Fry als regimekritischem Fernsehmoderator oder John Hurt, der, nachdem er im Kult-Klassiker „1984“ einst selbst gegen einen Überwachungsstaat kämpfte, hier als faschistoider Kanzler auf der anderen Seite des Systems steht.

    Das düstere dystopische Setting geht in all dem Hand in Hand mit der wohldosierten und fulminanten Action. Auch wenn die Wachowskis die Regie hier ihrem Protegé James McTeigue überließen, sind die Actionszenen eindeutig von ihrer „Matrix“-Trilogie inspiriert, können in ihrer originell-überspitzten (und blutigen) Verspieltheit aber auch auf ganz eigenen Beinen stehen („Matrix 4“ könnte sich in dieser Hinsicht hier auf jeden Fall eine dicke Scheibe von abschneiden). Ebenjene Sequenzen sind letztlich das I-Tüpfelchen bei einer intensiven Achterbahnfahrt, die einen bis zum explosiven und äußerst konsequenten Showdown nicht loslässt.

    Plötzlich ein anderer Look: Darum unterscheidet sich "Matrix 4: Resurrections" so stark von den alten Filmen
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