Horrorfilme, in denen ein maskierter Killer vornehmlich an einer Highschool oder an einem College sein Unwesen treibt, gab es in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre wie Sand am Meer. Der überragende Erfolg von Wes Cravens „Scream – Schrei!“ hatte eine regelrechte Goldgräberstimmung bei den Hollywoodstudios ausgelöst – und da die Filme dieses Genres in der Regel auch noch verdammt günstig in der Produktion waren, gab es eigentlich auch nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen…
Aber wenn man den etwas anders gelagerten Teenie-Horror „Final Destination“ mal beiseitelässt, gab es eigentlich nur zwei weitere Slasher-Franchises, die so richtig Reibach gemacht haben. Zum einen natürlich „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ mit dem Wahnsinns-Teenie-Quartett Jennifer Love Hewitt, Sarah Michelle Gellar, Ryan Phillippe und Freddie Prinze jr. Der zog dann mit „Ich weiß noch immer, was Du letzten Sommer getan hast“ auch noch eine solide und mit „Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast“ eine völlig überflüssige Fortsetzung nach sich.
Der dritte Slasher-Erfolg im Bunde war dann 1999 „Düstere Legenden“ von Jamie Blanks, der mit dem jungen Jared Leto immerhin einen späteren Oscargewinner vorzuweisen hat und heute Abend ab 22.05 Uhr auf Tele5 im Free-TV ausgestrahlt wird. Wenn ihr da keine Zeit oder generell keinen Bock auf Filme mit Werbeunterbrechungen habt, gibt es „Düstere Legenden“ unter anderem als Video-on-Demand bei Amazon Prime Video:
» "Düstere Legenden" bei Amazon Prime Video*
Das Besondere an "Düstere Legenden"
Während der deutsche Titel „Düstere Legenden“ generischer kaum sein könnte, umschreibt der Originaltitel „Urban Legend“ eigentlich perfekt den Kern des Slashers: Es geht hier nämlich nicht nur um einen typischen College-Serienkiller (diesmal im verhüllenden Wintermantel), sondern auch um sogenannte „urbane Legenden“. Gemeint sind damit Großstadtlegenden, die sich immer wieder verbreiten, weil sie Leute so erzählen, als seien sie tatsächlich geschehen (meistens dem Freund eines Freundes, etc.). Inzwischen werden solche Fake Stories natürlich vor allem über die Sozialen Netzwerke verbreitet, aber selbst in den Neunzigern waren es noch Lagerfeuergeschichten, die man sich im Freundes- oder Familienkreis weitererzählt hat.
In „Düstere Legenden“ geht es nun vor allem um eine vermeintliche urbane Legende rund um einen Killer, der vor genau 25 Jahren am Pendelton College in New England umgegangen sein soll (wobei eben inzwischen niemand mehr so recht daran glaubt, dass es ihn damals wirklich gegeben hat). Die Student*innen des Instituts planen gar ein makabres Fest, mit der das Jubiläum der Morde gefeiert werden soll. Doch dann geht tatsächlich ein Killer um! Aber meuchelt der wirklich nur vollkommen wahllos ein Opfer nach dem anderen – oder steckt womöglich doch ein Plan hinter den Tötungen?
Na logisch gibt es Fortsetzungen!
Während „Düstere Legenden“-Regisseur Jamie Blanks im Anschluss den ziemlich miesen Feiertags-Slasher „Schrei, wenn du kannst“ mit David Boreanaz und Denise Richards ablieferte, kam 2001 „Düstere Legenden 2 – Final Cut“ von John Ottman in die deutschen Kinos. Sicherlich kein guter Film, aber Fans des Genres können trotzdem ruhig einen Blick riskieren (immerhin sind auch hier spätere Stars wie Eva Mendes oder Jennifer Morrison mit dabei):
» "Düstere Legenden 2" bei Amazon Prime Video*
Absolut abraten möchten wir hingegen vom 2005 direkt auf DVD erschienenen „Düstere Legenden 3“. Der stammt zwar von der nicht zu unterschätzenden Horror-Regisseurin Mary Lambert („Friedhof der Kuscheltiere 2“) und hat dazu auch noch den späteren „Fantastic Four“-Star Kate Mara zu bietet, erweist sich am Ende aber doch als typischer (sprich: ziemlich billig produzierter) Heimkino-Nachschlag.
Vom "Spider-Man: No Way Home"-Macher: "Final Destination 6" kommt - aber anders als erwartet!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.
