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    "Manifest" auf Netflix: Was bedeutet der Titel der Hit-Serie eigentlich?
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Von „Lost“ über „The Leftovers“, „Game Of Thrones”, „The Expanse” und „Dark” bis „Mandalorian“ – Annemarie liebt Fantasy-, Mystery- und Sci-Fi-Serien.

    Habt ihr euch auch schon gefragt, was eigentlich die Bedeutung des Serien-Titels „Manifest“ ist? Wir erklären, was sich hinter dem Namen der Serie, die aktuell die Netflix-Charts rockt und die auch von Stephen King heiß geliebt wird, verbirgt.

    NBC / Netflix

    Nachdem die Mystery-Serie „Manifest“ nach drei Staffeln vom Sender NBC abgesetzt wurde, sprang Netflix in die Bresche und wird dem Serien-Hit eine abschließende vierte Staffel spendieren – und das voraussichtlich sogar noch 2022. Aktuell laufen die ersten drei Staffeln von „Manifest“, zu deren prominenten Fans zum Beispiel Horror-Legende Stephen King gehört, sehr erfolgreich bei dem Streamingdienst. Doch was genau bedeutet der Titel „Manifest“ eigentlich?

    In „Manifest“ geht es um die Passagiere des Fluges Montego Air 828, der fünfeinhalb Jahre lang als verschollen gilt und dann doch urplötzlich landet – wobei für die Menschen an Bord keine Jahre, sondern lediglich die paar Stunden Flugzeit vergangen sind. Und tatsächlich bezieht sich die wohl logischste Erklärung für den Serien-Titel auf einen Begriff aus der Flugbranche, der uns in der deutschen Sprache allerdings verborgen bleibt: „Flight manifest“ heißt schlicht und einfach „Passagierliste“.

    Schaut man die Serie in der englischen Originalfassung, fallen so häufig Sätze wie „he wasn’t on the manifest“, was dann in der deutschen Übersetzung „er war nicht auf der Passagierliste“ heißt. Das ist also die einfachste Erklärung, warum die Serie zu genau diesem Titel kam – man kann aber natürlich auch noch ein bisschen mehr hineininterpretieren.

    Manifest und Manifestieren: Viele Deutungsmöglichkeiten

    Schauen wir uns erst einmal an, was das Wort „Manifest“ überhaupt bedeutet. In der Übersetzung aus dem Englischen kann es eben eine Liste, ein Verzeichnis sein. Schaut man sich den lateinischen Ursprung des Wortes an, wird die Bedeutung verständlich, in der wir das Wort „Manifest“ auch im Deutschen benutzen – es kommt von „manifestus“ für „[etwas wird] offenbart“ und somit beschreibt ein Manifest eine Erklärung von Zielen und Absichten. So wurde zum Beispiel im Kommunistischen Manifest – grob gesagt – die Weltanschauung des Marxismus öffentlich dargelegt. Hier eine Verbindung zur Serie herzustellen ist etwas schwierig…

    … viel interessanter ist im Zusammenhang mit dem Serien-Titel aber zum Beispiel der Begriff „Manifest Destiny“, der eine US-amerikanische Ideologie beschreibt und so viel wie „offensichtliche Bestimmung/Schicksal“ bedeutet. Darunter wurde 19. Jahrhundert verstanden, dass es eine von Gott gegebene Bestimmung sei, dass die Vereinigten Staaten ihren kulturellen Einfluss und ihre Territorien in Nordamerika ausbreiten. Auch in der Serie „Manifest“ geht es darum, dass die Protagonist*innen rund um Ben Stone (Josh Dallas) eine höhere Bestimmung zu haben scheinen, und in vielen Foren wird in diesem Zusammenhang auch über einen religiösen Aspekt der Serie diskutiert.

    Staffel 4 von "Manifest" bald auf Netflix: Auch Stephen King ist gehypt – eine Sache stört ihn jedoch gewaltig

    Natürlich lässt sich der Serien-Titel im englischen Original aber auch als Verb lesen – „to manifest“. Das bedeutet, dass etwas offenbart oder bekanntgemacht wird, oder eben auch „sich manifestiert“, also Gestalt annimmt, sichtbar wird. In diesem Sinne lässt sich eine Verknüpfung zu den „Berufungen“ herstellen, die die Protagonist*innen in der Serie vernehmen – und durch die insbesondere Cal Stone (Jack Messina) sogar die Zukunft vorhersehen kann. Was er voraussieht und auch, was die anderen per Stimme in ihren Köpfen hören, „manifestiert“ sich später in der Realität.

    "Spirituelles Manifestieren"

    Und es gibt auch den Begriff des „spirituellen Manifestieren“. Dabei wird, sehr verkürzt gesagt, ein innerer Wunsch oder Gedanke durch bestimmte Übungen zu einer externen Realität – wobei es in erster Linie wichtig sei, zu erkennen, dass alles miteinander verbunden ist. Und das ist auch die Logline von „Manifest“: „Alles ist verbunden“ bzw. „It’s all connected.“ Auch hier passt, dass die Serienhandlung häufig eine sehr spirituelle Note hat.

    Wann genau Staffel 4 von „Manifest“ zu Netflix kommt, ist noch nicht bekannt, es soll aber noch dieses Jahr so weit sein. Die vierte und finale Staffel wird aus 20 Folgen bestehen, die in zwei Pakten à 10 Episoden veröffentlicht werden sollen. Einen kleinen Teaser zu der neuen Staffel gibt es auch schon:

    Nachdem Netflix die Mystery-Serie gerettet hat: Zu Staffel 4 von "Manifest" gibt’s schon einen ersten Teaser
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