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    Sylvester Stallone ist stinksauer: Kann das neue "Rocky"-Spin-off nun überhaupt noch kommen?
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Als zugelassener Rechtsanwalt interessiert sich Björn Becher auch für alle Filmthemen mit Jura-Bezug – von Justizfilmen über Fragen des Jugendschutzes bis hin Hollywoods Branchenprozessen.

    Seit einiger Zeit ledert Sylvester Stallone mächtig gegen „Rocky“-Produzent Irwin Winkler und dessen Familie. Mit der Ankündigung des „Rocky“-Spin-offs „Drago“ kocht das nun richtig hoch. Und auch Dolph Lundgren sah sich gezwungen zu reagieren.

    2018 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc. and Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved. / Barry Wetcher

    Kürzlich machte die Meldung die Runde, dass MGM an einem Spin-off zu den Box-Reihen „Rocky“ und „Creed“ arbeitet: „Drago“ soll Ivan (Dolph Lundgren) und Viktor Drago (Florian Munteanu) in den Mittelpunkt stellen. Schon bei Veröffentlichung dieser Nachricht durfte man mit Spannung erwarten, wie Sylvester Stallone darauf reagiert. Denn der schießt seit einer Weile mächtig gegen „Rocky“-, „Creed“- und nun auch „Drago“-Produzent Irwin Winkler und dessen Familie.

    Nun reagierte Stallone auch auf die Spin-off-Ankündigung – gleich mehrfach und ziemlich wütend. Doch der Reihe nach.

    Stallone vs. Winkler! Streit um die "Rocky"-Rechte

    Schon in den vergangenen Wochen griff Sylvester Stallone den Produzenten Irwin Winkler in mehreren mittlerweile gelöschten Instagram-Posts an. Stallone forderte, dass der mit „Rocky“ für einen Oscar ausgezeichnete Winkler ihm die Rechte an der Reihe zurückgeben solle, an der Winkler nun seit über 45 Jahre Geld verdiene. In weiteren Posts legte er nach, bezeichnete Winkler als „Parasiten“ und dessen Sohn, den Regisseur und Produzenten David Winkler, als „schmerzhaft untalentiert“.

    In einem mehrstündigen Interview mit dem Branchenmagazin Variety legte er übrigens bereits 2019 seine Sicht etwas sachlicher dar: Dort gesteht er ein, damals naiv gewesen zu sein, als er keinerlei Rechte für sich beanspruchte. Er empfinde es aber als ungerecht, dass er weiterhin keine Beteiligung an der von ihm erfundenen Figur besitze. Damals hoffte er wohl noch auf eine gütliche Einigung, erklärte, mit Winkler gemeinsam an mehreren „Rocky“-Projekten wie einem Prequel und einem Sequel zu arbeiten. 2019 gab es übrigens durchaus auch kritische Stimmen zu Stallones Anspruch, die darauf verwiesen, wie viel Geld er mit den Filmen trotzdem gemacht habe, und wie ungewöhnlich hoch seine Beteiligung gerade auch an „Creed“ ausfiel.

    In seinen neuen Posts wirft er Winkler nun vor, die Fans über all die Zeit um viele tolle „Rocky“-Filme gebracht zu haben. Wäre es nach ihm gegangen, hätte es mindestens drei weitere Teile gegeben, so Stallone. Doch Winkler habe diese verhindert. Von Stallone in den neuen Posts nicht extra erwähnt wird die bekannte Info, dass Winkler vor einigen Jahren auch eine „Rocky“-Serie verhindert hat, die Stallone gerne gemacht hätte.

    Stallone vs. Lundgren? Streit um "Drago"-Spin-off

    Nun kam also die Nachricht, dass MGM an einem „Drago“-Spin-off arbeitet, an dem Winkler als Inhaber der „Rocky“-Rechte samt seiner Familie natürlich auch beteiligt ist. In einem Instagram-Post reagierte Stallone und teilte erneut mit deutlichen Worten und einigen Beleidigungen gegen Winkler und dessen Familie aus, bezeichnete sie als Geier, die an den Knochen der Reihe picken.

    Enttäuscht zeigte er sich dabei auch von Dolph Lundgren. Der habe ihm „NIE“ erzählt, was hinter Stallones Rücken mit der Figur passiere, die er schließlich für Lundgren entwickelt habe.

    Lundgren reagierte umgehend mit einem eigenen Instagram-Post. Er verwies erst einmal darauf, dass das „Drago“-Projekt noch in einem frühen Entwicklungsstadium ist. Er sei zudem unter dem Eindruck gewesen, dass Stallone als Produzent oder womöglich sogar als Schauspieler daran beteiligt sei. Er befinde sich nun in Kontakt mit Stallone deswegen...

    Dieser Kontakt scheint Früchte zu tragen. So hat Stallone einige Lundgren-kritische Kommentare unter seinem Post gelöscht – und in einem neuen Instagram-Post nur gegen Winkler ausgeteilt.

    Unterlegt mit deutlichen Bildern, die unter anderem Winkler als sich am Hals von Rocky labenden Blutsauger und die Familie als Stallone in den Rücken stechende Attentäter zeigen, legte er noch einmal mehrere Beleidigungen nach.

    Wie aber könnte sich Stallones heftige Reaktion auf die Zukunft von „Drago“ auswirken?

    Dicke Fragezeichen nun hinter "Drago"!

    Fakt ist: Stallone kann gegen „Drago“ nichts machen. Winkler hat die Rechte an dem „Rocky“-Franchise und wenn er ein Spin-off machen will, hat Stallone da wenig direkte Handhabe. Allerdings hat er so viele indirekte Möglichkeiten, dass nun wirklich dicke Fragezeichen hinter „Drago“ gesetzt werden müssen.

    •  Sollte ein Spin-off gegen den Willen von Stallone kommen, dürfte der seine Fans massiv dagegen aufhetzen. Damit dürfte Publikum wegbrechen, was die Erfolgschancen des Projekts schmälert und damit beim Studio zu einem Umdenken führen könnte.
    •  Dass Dolph Lundgren nun noch für ein „Drago“-Spin-off ohne Zustimmung von Stallone zur Verfügung steht, scheint sehr unwahrscheinlich. Doch „Drago“ ohne Lundgren dürfte nur schwer funktionieren.
    •  Auch Drehbuchautor Robert Lawton dürfte in der Zwickmühle stecken. Das Skript zu „Drago“ ist seine große Chance auf eine Hollywood-Karriere. Doch Stallone ist ein Vorbild – mit einem Skript für ein Stallone-Biopic hat er in der Branche für Aufmerksamkeit gesorgt und hofft, dass dies eines Tages verfilmt wird.

    Es könnte also gut möglich sein, dass „Drago“ genauso schnell wieder Geschichte ist, wie das Projekt erst auftauchte. Die Attacken von Stallone gegen Winkler dürften trotzdem nicht aufhören.

     

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