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    TV-Tipp: In diesem Polit-Thriller duelliert sich Clint Eastwood mit einem Psychopathen, den eigentlich Robert De Niro spielen sollte
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    „In The Line Of Fire - Die zweite Chance“ ist einer der besten Filme in Clint Eastwoods langer, von großen Highlights durchzogenen Schauspielkarriere. Heute Abend läuft der herausragende, von einem deutschen Regisseur inszenierte Thriller im Free-TV.

    In The Line Of Fire - Die zweite Chance“ ist – ein paar kleinen Genre-Klischees zum Trotz – ein herausragender Thriller, der von Anfang bis Ende fesselt. Höhepunkt des Ganzen ist, laut unserer 4,5-Sterne vergebenden, offiziellen FILMSTARTS-Kritik, ein Psychoduell. Dieses entspinnt sich zwischen einem von Clint Eastwood als klassischem Anti-Helden gespielten Secret-Service-Agenten und einem mit durchaus menschlichen Zügen versehenen Attentäter.

    Dem deutschen Regisseur/Produzenten Wolfgang Petersen („Das Boot“) schwebte in der Rolle des charismatischen Bösewichts zunächst Robert De Niro vor. Der „GoodFellas“- und „Casino“-Star war auch interessiert, musste letztlich aber wegen Terminüberschneidungen mit den Arbeiten an seinem eigenen Regiedebüt „In den Straßen der Bronx“ absagen. Danach wurden Jack Nicholson und Robert Duvall angefragt, die aber aus ähnlichen Gründen passten, bevor schließlich John Malkovich („Con Air“) den Zuschlag erhielt. Malkovich machte einen fantastischen Job. Sein expressives Spiel bildet den perfekten Gegenpart zu Eastwoods gradlinig-trockener Performance.

    „In The Line Of Fire“ läuft am heutigen 12. Oktober 2022 um 23.00 Uhr auf Kabel 1. Ein paar Stunden später gibt es noch eine Wiederholung. Aber die ist wirklich nur etwas für echte Nachteulen oder aber für Hardcore-Frühaufsteher, beginnt sie doch am 13. Oktober um 3.45 Uhr.

    Falls euch beide Termine nicht passen sollten, könnt ihr den FSK-16-Titel für ein paar Euro Leihgebühr streamen – z.B. bei Amazon Prime Video. Oder ihr bestellt ihn euch als Blu-ray, DVD beziehungsweise am besten gleich als UltraHD-4K-Blu-ray:

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    "The Line Of Fire" dreht durchgehend an der Spannungsschraube

    „In the Line of Fire - Die zweite Chance“ erhielt drei Oscarnominierungen: für John Malkovich als besten Nebendarsteller, für das Drehbuch von Jeff Maguire („Flucht oder Sieg“) und Anne V. Coates‘ („Lawrence von Arabien“) exzellenten Schnitt. Warum Eastwood, Petersens Inszenierung und speziell auch Ennio Morricones brillanter Score nicht ebenfalls auf dieser Liste auftauchten, bleibt ein Rätsel. Verdient gewesen wäre die Ehrung für die Leistung aller drei Veteranen allemal.

    Der Film zieht fast durchgehend die Spannungsschraube an. Wobei das Ganze auch davon lebt, dass Eastwoods Figur es nicht nur mit einem mehr als formidablen Gegenspieler zu tun hat, sondern obendrein einiges an Gegenwind aus den eigenen Reihen verspürt. Dazu sind die Action-Szenen packend inszeniert – inklusive einer Sequenz, in der der damals bereits über 60-jährige Hauptdarsteller tatsächlich, nur von einem Sicherheitsgurt gehalten, vom Dach eines sechsstöckigen Gebäudes baumelte.

    Für einige der wenigen leichteren Momente sorgt vor allem das Flirt-Geplänkel zwischen Eastwoods Figur und der äußerst fähigen und selbstbewussten Jungagentin, die von Renee Russo („Outbreak“) verkörpert wurde. Auf dem Papier mag dieses – speziell wegen des enormen Altersunterschiedes – vielleicht etwas konstruiert erscheinen. Dank des relaxten, natürlichen Spiels der beiden Stars kommt es dennoch berührend glaubhaft daher und sorgt für etwas willkommene Auflockerung in all der (An)Spannung.

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    Darum geht es in "In The Line Of Fire"

    Frank Horrigan (Clint Eastwood) ist einer der erfahrensten Agenten in Reihen des U. S. Secret Service, gehörte er doch schon zu den Leibwächtern von John F. Kennedy. Der Mord an „seinem“ Präsidenten und diesbezügliche Schuldgefühle quälen den Veteranen auch 30 Jahre später noch, während er dessen aktuellen Nachfolger (Jim Curley) beschützt.

    Dann erhält Horrigan plötzlich einen seltsamen Anruf: Ein ihm unbekannter Mann (John Malkovich), der sich Booth nennt, kündigt an, das Staatsoberhaupt töten zu wollen. Horrigan nimmt diese Bedrohung sehr ernst und setzt alles daran, den Kerl zu finden und gegebenenfalls zu stoppen. Seine Sicherheitsvorkehrungen werden allerdings durch den vollgestopften Terminkalender des im Wahlkampf befindlichen Präsidenten erheblich erschwert.

    Eitelkeiten in Bezug auf Befugnisse und Zuständigkeiten seiner Vorgesetzten (Gary Cole, John Mahoney), ein noch arg grüner Partner (Dylan McDermott) und Stress mit dem wichtigsten Vertrauten des Präsidenten (Fred Dalton Thompson) erschweren Horrigans Job und scheinen seinem Kontrahenten in die Hände zu spielen. Der ist nicht nur hochintelligent sowie mental komplett unberechenbar, sondern dazu ein Meister der Verkleidung und kann jederzeit, an jedem x-beliebigen Ort auftauchen und seinen Plan in die Tat umsetzen …

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