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    Gefallene Sterne: 14 Kinderstars, die viel zu früh und auf tragische Weise ums Leben gekommen sind

    Wer im Scheinwerferlicht groß wird, lernt ein ganz besonderes Leben kennen. Doch jedes Licht wirft auch einen Schatten, an dem viele Stars früher oder später einfach kaputt gehen...

    Mit 13 ergattert Heath Ledger seine erste Rolle im australischen Fernsehen, es folgt die Serie „Sweat“. Das internationale Publikum entdeckt ihn in der romantischen Komödie „10 Dinge, die ich an Dir hasse“, danach dreht er „Der Patriot“ und „Ritter aus Leidenschaft“. Ledger ist längst ein Star, als er in Ang Lees Cowboy-Melodram „Brokeback Mountain“ endgültig auch zum Kritikerliebling wird. Die Rolle seines Lebens sollte aber der Joker in „The Dark Knight“ von Christopher Nolan werden, die Arbeit an dem Film hat den Schauspieler allerdings physisch und psychisch erschöpft. Am 22.Januar 2008 stirbt Ledger an einer Überdosis verschreibungspflichtiger Medikamente, sein Tod wird als Unfall eingestuft. Für den Part als Batmans psychopathischer Gegenspieler wird Ledger, als erst zweiter Schauspieler in der Geschichte, 2009 posthum mit dem Oscar geehrt.

    Jonathan Brandis steht schon mit fünf Jahren für Werbespots vor der Kamera. Es folgen Auftritte in der Soap „Liebe, Lüge Leidenschaft“ sowie in Serien wie „L.A. Law“, „Full House“, „Wer ist hier der Boss?“ oder „Blossom“. 1990 wird Brandis in der Fantasy-Fortsetzung „Die unendliche Geschichte II - Auf der Suche nach Phantásien“ und in der Miniserie „Stephen Kings Es“ dann einem größeren Publikum bekannt, ehe er einige Jahre später in der von Steven Spielberg produzierten Reihe „SeaQuest DSV / SeaQuest 2032“ zum Mädchenschwarm avanciert. 2002 bewirbt er sich um die Rolle des Anakin Skywalker in „Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger“, die schließlich Hayden Christensen erhält. Privat verkehrt er mit anderen Kinderstars wie Brittany Murphy, Monica Keena und Tatyana Ali. Am 12. November 2003 erhängt sich der Jungschauspieler im Alter von 27 Jahren.

    Die Schauspielerin und Sängerin Judy Garland ist vor allem mit ihrer Rolle als Dorothy Gale in „Der Zauberer von Oz“ in die Filmgeschichte eingegangen. Als Victor Flemings Musical-Märchen, für das Garland einen Sonderoscar erhalten sollte, 1939 gedreht wird, ist sie bereits seit vier Jahren in Hollywood tätig. Auch im Erwachsenenalter erhält sie weiter regelmäßig Rollen und wird 1955 (für „Ein neuer Stern am Himmel“) und 1962 (für „Das Urteil von Nürnberg“) für den Oscar nominiert. Aber das Privatleben des Stars ist von Anfang an durch Probleme geprägt, schon in jungen Jahren ist Garland von unterschiedlichen Medikamenten abhängig und psychisch instabil. Es folgen finanzielle Schwierigkeiten, fünf Ehen, Selbstmordversuche, Alkohol- und Drogensucht. Im Juni 1969 stirbt die kranke Garland mit 47 Jahren an einer wahrscheinlich unbeabsichtigten Überdosis Schlafmittel.

    Anissa Jones spielt in der Sitcom „Lieber Onkel Bill“ die kleine Buffy, die mit ihrem Bruder nach dem Tod der Eltern von ihrem reichen und ledigen Onkel aufgenommen wird. Nach dem Ende der von 1966 bis 1971 laufenden Serie spricht sie für so berühmte Parts wie Regan in „Der Exorzist“ und Iris in „Taxi Driver“ vor. Auch für die Rolle der Violet in Louis Malles „Pretty Baby“ ist sie im Gespräch, aber der Teenager stirbt noch vor den Probeaufnahmen mit gerade einmal 18 Jahren an einer Überdosis.

    Mit elf Jahren ist Dana Plato in einer Folge von „Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann“ zu sehen, ehe sie 1978 die Rolle der Kimberly in der Erfolgssitcom „Noch Fragen Arnold?“ erhält. 1984 ist die Schauspielerin schwanger, was die Produzenten als schädlich für das Serienimage einschätzen. Nachdem auch noch Drogengerüchte dazukommen, wird Plato gefeuert. Erst in der letzten Staffel darf sie wieder Gastauftritte absolvieren. Danach versucht sie ihr Glück in Kinofilmen, aber kommt über Rollen in B-Filmen nicht hinaus. Es folgt ein Abstieg in die Hölle: Drogen, Selbstmordversuche, Diebstahl,Verhaftung... Am 8. Mai 1999 bringt sich Dana Plato um, indem sie eine Überdosis Tabletten schluckt.

    Scotty Beckett feiert sein Leinwanddebüt schon mit vier Jahren in der Reihe „Die kleinen Strolche“. Der reizende Junge wird zu einem der beliebtesten Kinokinder der 30er- und 40er-Jahre und ist unter anderem in „Dangerous Years“, einem frühen Marilyn-Monroe-Film zu sehen. Daneben dreht Beckett mit Hollywoodstars wie Spencer Tracy, Errol Flynn, Greta Garbo, Cary Grant („Meine Lieblingsfrau“) und Barbara Stanwyck. Auch Judy Garland kreuzt seinen Weg – in „Listen, Darling“ treten die beiden Kinderstars gemeinsam auf. In den Fünfzigern dreht Beckett mehrmals mit Elizabeth Taylor, aber mit zunehmendem Alter erhält der frustrierte Mime nur noch kleine Nebenrollen. Er neigt zu Gewaltausbrüchen und zu selbstzerstörerischem Verhalten, mehrere Ehen scheitern, er trinkt und nimmt Drogen. Im Alter von 38 Jahren stirbt Scotty Beckett an einer Überdosis Schlaftabletten.

    Die Neunziger prägt Brad Renfro durch seine beeindruckenden Leistungen in „Der Klient“ neben Susan Sarandon, in „Sleepers“ und in Bryan Singers „Der Musterschüler“. 2000 verliert er die Rolle des Gabriel Martin in „Der Patriot“ an Heath Ledger, danach dreht er unter anderem „Bully“, „Ghost World“, „The Jacket“ und eine Episode von „Criminal Intent – Verbrechen im Visier“. Aber der talentierte Mime hat mit Drogenproblemen zu kämpfen, wegen Heroinbesitzes wird er 2005 zu drei Jahren Bewährung verurteilt. Am 15. Januar 2008 nimmt der 25-Jährige eine tödliche Dosis ein.

    Mit fünf beginnt Bobby Driscoll seine Schauspielkarriere und steht für mehrere Jahre im Scheinwerferlicht: Das Kind ist in TV-Sendungen neben Walt Disney zu sehen und in dessen Kino-Verfilmung von „Die Schatzinsel“, die ihm 1950 einen Spezialoscar für Jungdarsteller und einen Stern auf dem Walk of Fame einbringt. 1953 leiht Bobby dem Zeichentrick-„Peter Pan“ seine Stimme. Aber das Interesse Hollywoods lässt nach, als der junge Mann sein süßes Kindergesichtchen verliert und seine Stimme sich verändert. Driscoll bleiben nur Minirollen und mit Beginn der 60er Jahre geht es bergab für ihn. Seine Drogenabhängigkeit bringt ihm einige Monate Gefängnis ein. Als er 1962 in Hollywood und 1964 in New York Comebacks versucht, eilt ihm sein schlechter Ruf voraus und er erhält keine Chance. Driscoll wendet sich der Underground-Kultur zu und frequentiert für einige Zeit Andy Warhols Factory, ehe er völlig aus dem öffentlichen Blickfeld verschwindet. Im März 1968 finden zwei in der Nähe eines verlassenen Gebäudes spielende Kinder, seine Leiche. Als Todesursache wird eine Arteriosklerose festgestellt, die aus langjährigem Drogenkonsum resultiert. Driscoll wird zunächst als anonymer Obdachloser beigesetzt, erst Monate später wird er mit Hilfe eines Fingerabdrucks identifiziert.

    In den 80er Jahren dreht Judith Barsi mehr als 60 Werbespots und ihr Gesicht ist dem amerikanischen Publikum schon vertraut, als sie nur fünf Jahre alt ist. Auch in Serien wie „Ein Colt für alle Fälle“, „Cagney & Lacey“, „Remington Steele“, „Love Boat“ und „Unser lautes Heim“ sowie im Kinofilm „Der weiße Hai 4 – Die Abrechnung“ ist sie zu sehen, außerdem spricht sie eine Rolle im Zeichentrickabenteuer „In einem Land vor unserer Zeit“. Judith Barsi verdient viel Geld und ihre Mutter bemüht sich, ihr eine möglichst normale Kindheit zu bereiten. Aber die Familienverhältnisse sind schwierig. Der Vater, ein Klempner, trinkt und ist gewalttätig. Mehrmals wird das Jugendamt benachrichtigt, aber der Fall wird nie weiterverfolgt. Am 25. Juli 1988 erschießt der zunehmend paranoide József Barsi seine Tochter und danach auch seine Frau, ehe er das Haus anzündet und sich selbst richtet.

    River Phoenix macht seine ersten Schritte vor der Kamera 1982 an der Seite von Richard Dean Anderson in der Serie „Seven Brides for Seven Brothers“. Danach etabliert er sich in Kinofilmen wie „Stand By Me - Das Geheimnis eines Sommers“, „Mosquito Coast“ und als junger Indy in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“. Er wurde vom Kinderstar zum Jugendschwarm und zum vielversprechenden Nachwuchsschauspieler. Für seine Nebenrolle in „Flucht ins Ungewisse“ erhielt er eine Oscarnominierung und auch für die Leistung in Gus van Sants „My Private Idaho“ wurde er gefeiert. Aber in den frühen Morgenstunden des 31. Oktober 1993 bricht er vor dem Ausgang des Viper Room, eines Nachtclubs in Los Angeles, zusammen. Sein jüngerer Bruder Joaquin ruft die Rettungskräfte, aber River Phoenix' Herz steht nach einer Überdosis Drogen für immer still.

    1980 begegnet Steven Spielberg der kleinen Heather O'Rourke, die gerade auf ihre Mutter wartet, in der MGM-Kantine und fragt sie, ob sie schon einmal etwas mit dem Kino zu tun hatte. Die Fünfjährige erwidert höflich, dass sie nicht mit Fremden sprechen dürfe. Spielberg vergisst das Mädchen nicht und bietet ihr später die Rolle der Carol Anne in „Poltergeist“ an, die sie zum Kinderstar macht. Im Fernsehen ist sie in einer wiederkehrenden Rolle der langlebigen Sitcom „Happy Days“ zu sehen. Wenige Monate vor dem Drehbeginn zu „Poltergeist III“ wird O'Rourke krank. Eine angeborene Darmstenose wird von den Ärzten fälschlicherweise als Morbus Crohn fehldiagnostiziert. O'Rourke wird während der Dreharbeiten weiter behandelt und hält bis zum Abschluss durch. Nur wenig später, am 1. Februar 1988 bricht sie zusammen. Sie wird ins Krankenhaus gebraucht und stirbt auf dem Operationstisch.

    1959 ist der siebenjährige Bobby Buntrock in der Westernserie „Wagontrain“ erstmals auf dem Bildschirm zu sehen. 1961 wird er mit der Rolle des Harold „Sport“ Baxter in der Sitcom „Hazel“ zur amerikanischen Berühmtheit. 1974 kommt er bei einem Autounfall ums Leben.

    Nach einigen Werbefilmen spielt Brittany Murphy 1991 in der kurzlebigen Sitcom „Drexell's Class“ mit. Von nun an bekommt sie regelmäßig Gastrollen und ist in Serien wie „Parker Lewis“, „Blossom“, „Frasier“ und „Party Of Five“ zu sehen. 1995 gelingt ihr an der Seite von Alicia Silverstone in der Kultkomödie „Clueless - was sonst!“ der Spung auf die große Leinwand. Für das Kino dreht sie unter anderem „Durchgeknallt“, „Sag' kein Wort“, „Voll verheiratet“, „8 Mile“ und „Sin City“. Im Animationsoscarsieger „Happy Feet“ spricht und singt sie eine junge Pinguindame, auch im Fernsehen zeigt sie als Mitglied der Stammbesetzung von „King of the Hill“ ihr Synchrontalent. Plötzlich und unerwartet versagte am 20. Dezember 2009 das Herz der durch die Einnahme von Medikamenten und eine Lungenentzündung geschwächten Schauspielerin.

    Natalie Wood gehört zu den Schauspielern, die den Übergang von Kinderstar ins erwachsene Fach gut gemeistert haben. Nachdem das Mädchen mit fünf erstmals vor der Kamera stand und 1947 eine denkwürdige Rolle in „Das Wunder von Manhattan“ spielte, wird sie in den Fünfziger und Sechzigern zu einem großen Star mit Rollen in „...denn sie wissen nicht, was sie tun“ an der Seite von James Dean, im Westernklassiker „Der Schwarze Falke“ mit John Wayne, im Melodram „Fieber im Blut“ und im Musical „West Side Story“. Das Leben der drei Mal für den Oscar nominierten Darstellerin nimmt am 29. Dezember 1981 ein abruptes Ende, als sie bei einem Jachtausflug mit ihrem Ehemann Robert Wagner und ihrem guten Freund Christopher Walken betrunken über Bord fällt und ertrinkt.

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