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    "Schmerzhaft unlustiger Langweiler": Das ist der schlechteste Film mit Johnny Depp – laut Publikum!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Nachdem lange kein neuer Film mit Johnny Depp in die Kinos gekommen ist, steht der Star mit „Jeanne Du Barry“ kurz vor seinem Leinwand-Comeback. Doch trotz anhaltender Beliebtheit hat er in seiner Karriere auch schon mal schwer daneben gegriffen...

    Dank der medienwirksamen Schlammschlacht mit Ex-Frau Amber Heard stand es zuletzt schlecht um die Karriere von Johnny Depp. Heard warf Depp häusliche Gewalt vor, der wiederum verklagte die Schauspielerin wegen Verleumdung. Die Folge: Depp wurde aus dem „Harry Potter“-Universum geworfen (in den ersten beiden „Phantastische Tierwesen“-Filmen war er noch als Gellert Grindelwald zu sehen), und seit fünf Jahren kam kein neuer Johnny-Depp-Film mehr in die deutschen Kinos („Waiting For The Barbarians“ und „Minamata“ erschienen beide lediglich auf DVD bzw. als VoD).

    Trotzdem gehört der 60-Jährige dank Filmen wie der „Fluch der Karibik“-Reihe noch immer zu den größten und beliebtesten Hollywoodstars – und seit seinem Sieg im Verleumdungsprozess ist sein Comeback in vollem Gange. Im Mai feierte das Kostümdrama „Jeanne Du Barry“ seine Weltpremiere in Cannes, und jetzt startet der Film von Regisseurin Maïwenn auch in den deutschen Kinos.

    Johnny Depps Filmografie ist beeindruckend – aber nicht makellos

    Depp war vor seinem „Fluch der Karibik“-Erfolg in zahlreichen Meisterwerken von Tim Burton zu sehen (u.a. „Edward mit den Scherenhänden“ und „Ed Wood“), zu seinen weiteren Karriere-Höhepunkten zählen Jim Jarmuschs Schwarz-Weiß-Western „Dead Man“ (1995) oder die schrille John-Waters-Komödie „Cry-Baby“ (1990). Dreimal war der Star für den Oscar nominiert, darunter auch 2004 für seinen ersten Auftritt als Captain Jack Sparrow. Sein Schauspieldebüt feierte Johnny Depp übrigens direkt in einem der besten Horrorfilme aller Zeiten: Wes Cravens „Nightmare On Elm Street“.

    Doch so beeindruckend sich seine Filmografie liest, makellos ist sie natürlich nicht. Gerade im letzten Jahrzehnt nahm die Qualität seiner Filme merklich ab – zumindest, wenn man nach den Durchschnittswertungen auf der amerikanischen Filmplattform Rotten Tomatoes geht.

    Diese Filme mit dem "Jeanne Du Barry"-Star fallen beim Publikum durch

    So konnte das Publikum beispielsweise nur wenig mit den Kevin-Smith-Filmen „Tusk“ und „Yoga Hosers“ anfangen, in denen Depp einen kanadischen Ermittler namens Guy LaPointe spielte. Auch der Science-Fiction-Film „Transcendence“ (das Regiedebüt von Christopher-Nolan-Kameramann Wally Pfister!) traf 2014 auf wenig Gegenliebe, genau wie drei Jahre zuvor „The Rum Diary“ – bei dessen Dreharbeiten Depp übrigens Amber Heard kennenlernte.

    Und selbst einstige Erfolgsgaranten zogen nicht mehr so wie früher: „Dark Shadows“, Depps bislang letzte Zusammenarbeit mit Tim Burton, kommt gerade mal auf 46% – und das vierte „Pirates Of The Caribbean“-Abenteuer finden die Zuschauer*innen bestenfalls mittelmäßig. Der Film, den das Publikum mit Abstand am schlechtesten findet, ist aber trotzdem ein anderer –und zwar „Mortdecai – Der Teilzeitgauner, in dem Depp 2015 neben Gwyneth Paltrow und Jeff Goldblum zu sehen war.

    "Ärgerliche Zeitverschwendung": Dieser Film mit "Oppenheimer"-Star Robert Downey Jr. ist so richtig schlecht!

    Gerade einmal 30% des Publikums konnten laut Rotten Tomatoes über die Slapstick-Komödie lachen, mit 11% Zustimmung waren die Kritiker*innen sogar noch viel strenger. Und dann war „Mortdecai“ auch noch ein gigantischer Kino-Flop – mit einem weltweiten Einspielergebnis von 30,4 Millionen US-Dollar konnte der Film nur knapp die Hälfte seines Budgets wieder einspielen.

    Während der Film von einigen Rotten-Tomatoes-Nutzer*innen verteidigt wird, fallen die negativen Kommentare umso vernichtender aus. User Joseph S etwa nimmt Bezug auf eine Szene im Film und vergleicht sie mit seinem Seh-Erlebnis: „Ich bin Gwyneth Paltrow und der Film ist Mortdecais Schnurrbart. Wenn er mir noch mal zu nahe kommt, muss ich mich übergeben.“ Ein weiterer, namenloser Rezensent wird noch direkter – und nennt den Film einen „(...) schmerzhaft unlustigen Langweiler von Anfang bis Ende.“

    Unser Chef-Kritiker Christoph Petersen war in seiner 3-Sterne-Kritik übrigens weitaus gnädiger: „Zwar wird vom Film wohl kaum mehr als Johnny Depps grandios-grausiger Schnurrbart länger in Erinnerung bleiben“, schreibt er im Fazit. „Aber während seiner 106 Minuten bietet ,Mortdecai´ nichtsdestotrotz elegant-kurzweilige Krimi-Slapstick-Comedy mit spielfreudigen Stars und schwarzhumorigen Spitzen.“ Wer weiß, vielleicht wartet „Mortdecai“ ja also doch auf eine Wiederentdeckung!

    4,44 von 5 Sternen! Das ist der beste Film mit Johnny Depp – laut den deutschen Zuschauern

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