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    "Bond 25": "Baby Driver"-Regisseur für kontroversen 007 oder eine Verschiebung?

    Täglich erreichen uns nach dem Ausstieg von Danny Boyle als Regisseur von „Bond 25“ neue Gerüchte. So kursieren nun unter anderem neue Regisseure, es wird über eine Verschiebung berichtet und Boyles kontroverse Idee für James Bond ist noch nicht tot.

    Sony Pictures / MGM

    Nach dem Boulevardblatt Sun gibt es nun auch eine deutlich verlässlichere Quelle, die nicht mehr davon ausgeht, dass „Bond 25“ wie aktuell in den Kinostartlisten terminiert, im Herbst 2019 erscheint. Die für gewöhnlich gut informierten Branchenexperten des Hollywood Reporters berichten, dass ihnen Insiderquellen verraten haben, dass der Film voraussichtlich erst Ende 2020 erscheinen wird. Mit fünf Jahren Abstand zum Vorgänger „Spectre“ wäre es die längste Pause zwischen zwei 007-Filmen mit Daniel Craig als Bond. Es gab sogar in der gesamten Geschichte der Filmreihe mit sechs Jahren zwischen Timothy Daltons „Lizenz zum Töten“ (1989) und Pierce Brosnans „GoldenEye“ (1995) nur einmal eine längere Pause.

    Laut den Informationen des Hollywood Reporters sei eine Verschiebung ins Jahr 2020 schon vor dem Ausstieg von Danny Boyle angedacht gewesen. Damals sei es darum gegangen, den Film Anfang 2020 zu veröffentlichen, um Boyle ein paar Monate mehr zu geben. Nun gehe man aber von einem Start Ende 2020 aus, da es noch Monate dauern könne, bis es ein Drehbuch gebe, das allen Beteiligten gefällt. Damit sind die Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson sowie Hauptdarsteller Daniel Craig wie auch der neue Regisseur gemeint. Doch es gibt auch andere Meldungen.

    Fieberhafte Ersatzsuche

    Leichter Widerspruch kommt von den Kollegen von Deadline. Die in der Regel ebenfalls sehr verlässlichen Brancheninsider sind der Meinung, dass der Termin Ende 2019 noch haltbar sei. Eine Bedingung dafür sei, dass man schnellstmöglich einen Ersatz als Regisseur für Danny Boyle finde. Und hier sind die Produzenten scheinbar schon fieberhaft dabei. Laut den Quellen von Deadline habe man bereits Jean-Marc Vallée („Dallas Buyers Club“) kontaktiert. Aufgrund seines vollen Terminplans sei es aber unwahrscheinlich, dass er einspringen kann.

    Eine Alternative sei daher „Baby Driver“-Regisseur Edgar Wright, der laut Deadline eine „reale Möglichkeit“ ist. Auf der Kandidatenliste der Macher stehen neben Wright zudem angeblich noch zwei Namen, die auch vor Danny Boyle bereits im Gespräch waren: David Mackenzie („Hell Or High Water“) und Yann Demange („’71 - Hinter feindlichen Linien“).

    Wenn man einen dieser drei sehr schnell unter Vertrag nehmen könne, dann sei der Termin im Herbst 2019 noch haltbar... falls das ursprüngliche Skript der langjährigen Bond-Autoren Neal Purvis und Robert Wade nutzbar ist oder man doch weiterhin das für Danny Boyle geschriebene Skript von John Hodge („Trainspotting“) verwendet. Gerade letzteres scheint sogar möglich zu sein.

    Streit über russischen Bösewicht?

    Das Boulevardblatt Sun berichtete ausgiebig, dass gerade das Skript von Hodge für Boyle ein großer Zankapfel gewesen sei. Mittlerweile zeigt sich, dass an ihren Informationen wohl wirklich etwas dran ist, die Gemengelage womöglich aber etwas komplexer ist. Die britische Tageszeitung Telegraph bestätigt nun einige Details aus dem Sun-Bericht, hat aber auch neue Informationen.

    Ja, der Ansatz von Boyle und Hodge sei ziemlich kontrovers. Es sei absolut kein typischer 007-Film. Doch die Macher hätten Vertrauen in diese Idee gehabt. Dafür spricht auch, dass sie, nach übereinstimmenden Quellen aus Hollywood sowie der seriösen und der Klatschpresse Großbritanniens, direkt das vorherige Drehbuch von Purvis und Wade weglegten und voll auf die Karte Hodge/Boyle setzten. Dass im Drehbuch traditionelle Bond-Elemente wie der Kampf im Kalten Krieg in die moderne Welt überführt werden, sei so kein Problem gewesen. Ganz im Gegenteil: Die Produzenten wollten angeblich dieses moderne Element sogar! Es könne also weiterhin der Plan sein, einen James Bond zu zeigen, der in eine moderne Auseinandersetzung zwischen Russland und die USA verwickelt wird (man denke da nur an die aktuelle Lage rund um Hack-Angriffe und angebliche Trollfarmen).

    Zum Bruch zwischen den Beteiligten sei es nach den Informationen des Telegraph aber bei einem Streit um die Besetzung des Bösewichts gekommen. So ging es darum, ob der 2015 für den Film „Bogowie“ mit dem Polnischen Filmpreis ausgezeichnete, international aber weitgehend unbekannte Schauspieler Tomasz Kot (mehr Informationen zu ihm auf seiner verlinkten Star-Seite) eine passende Wahl für den Bösewicht wäre. Scheinbar habe sich Daniel Craig dagegen ausgesprochen und sich vorbehalten, jede Casting-Entscheidung persönlich abzusegnen. Der Telegraph bestätigt hier wiederum den Sun-Artikel, wonach die Machtfülle von Craig und seine weitreichende Entscheidungsgewalt ein Grund für den Bruch mit Boyle gewesen seien.

    Ein kontroverser Bond kann kommen

    Es bleibt also spannend, wie es mit „Bond 25“ weitergeht. Auch wir glauben, dass es für die Macher schwer wird, den Termin Ende 2019 zu halten und daher eine Verschiebung ins Jahr 2020 möglich ist. Interessant ist aber, dass es nun scheinbar doch noch möglich erscheint, dass die wohl ziemlich kontroverse Version von Hodge und Boyle als Vorlage für einen neuen Film dienen könnte. Auch wenn noch fast nichts darüber bekannt ist, könnte ein solcher Bond-Film die Fangemeinde spalten und für reichlich Diskussionen sorgen. Und gerade wenn ein schneller Ersatz kommt, könnte man darauf zurückgreifen. Macht also wirklich ein Mann wie Edgar Wright einen so kontroversen Bond? Oder gehen die Macher womöglich noch einmal ganz zurück und beginnen komplett von vorne? Alles scheint möglich.

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