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    "Wir brauchen unbedingt ein Aufeinandertreffen von Superman und Shazam": Zachary Levi über die Zukunft des DCEU

    Shazam ist die bisher größte Rolle für Zachary Levi, der sich am Ende unseres Besuchs am Set im April 2018 mehr als 40 Minuten Zeit nimmt, um unsere Fragen zu beantworten. Dabei sprechen wir unter anderem über seine Wünsche für die Zukunft des DCEU.

    2000-2018 Warner Bros.

    Unser Interview mit Zachary Levi findet ganz am Ende unseres Besuchs am „Shazam!“-Set im April 2018 statt. Und auch für den Superhelden-Darsteller ist es das Ende eines langen Drehtags, was man seinem Outfit auch ansieht: In Jogginghose, Windjacke und offenen Stiefeln hat es sich Levi auf einem Sessel im Interview-Wohnwagen gemütlich gemacht, einzig die Haare sind noch im Shazam-Stil gestylt. Während er aus einem Riesenbecher Kaffee schlürft, beantwortet er uns dann in aller Ausführlichkeit Fragen zu seinem strengen Trainingsregime und seinem proteinreichen Ernährungsplan und verrät uns, welche Superhelden er neben Shazam noch gerne gespielt hätte.

    FILMSTARTS: Wir haben vorhin erfahren, dass du ursprünglich gar nicht als Shazam vorgesprochen hast...

    Zachary Levi: Meine Agentur hat mir tatsächlich ursprünglich ein Vorsprechen für „Shazam!“ vermittelt, etwa zwei Monate, bevor ich gecastet wurde. Ich habe mir die Rollenbeschreibung angeschaut und ihnen dann zurückgemailt, weil ich etwas verwirrt war. Ich wusste, dass Dwayne Johnson bereits als Black Adam verpflichtet worden war und wusste, dass Black Adam das Gegenstück zu Shazam ist. In den Comics sehen sie ja sogar sehr ähnlich aus, nur mit anderen Farben. Ich fand es also etwas seltsam, dass ich mit meinem damaligen schmächtigen Körper neben Dwayne bestehen sollte – und außerdem bin ich längst kein so großer Star wie The Rock. Ich habe meiner Agentur also geschrieben, ob die nicht eher nach einem viel größeren Star suchen – oder wenigstens einem viel muskulöseren. Sie wussten das auch nicht so genau und deswegen habe ich dann lieber höflich, aber bestimmt abgesagt.

    Ein paar Wochen später haben sie dann nach anderen Rollen für den Film gesucht. Die haben mich dann schon eher angesprochen, da gab es ein bisschen Humor, also habe ich eine Aufnahme mit meinem Vorsprechen eingesendet. Doch eine Woche später war ich dann nach einem Screentest auf einmal doch Shazam. Das war unglaublich. Mein Leben hat sich komplett verändert dadurch. Diese Rollen sind ja so sehr begehrt, weil sie einfach so toll sind. Man darf so eine großartige Figur zum Leben erwecken, die so eine lange Geschichte hat. Es ist eine große Ehre, so eine Figur zu spielen. Und so eine spaßige noch dazu! Billy Batson alias Shazam ist ja eine wirklich einzigartige Figur im kompletten Comic-Universum, egal ob DC oder Marvel. Es gibt wenige Helden, die so gerne Helden sind wie er, die so begeistert davon sind. Vielleicht noch jemand wie Peter Parker. Sie sitzen nicht rum und denken „Verdammt, ich muss schon wieder die Welt retten“, sondern vielmehr „Ich muss die Welt retten? Wie cool!“ Und die Rolle passt einfach zu mir. Ich bin einfach Kind. Irgendwo in meiner Entwicklung steckengeblieben. Ich habe das Gefühl, dass ich hier gar nicht groß schauspielern muss, sondern einfach nur ich selbst sein kann.

    2018 Warner Bros. Entertainment Inc. / Ken Woroner

    FILMSTARTS: Was ist das Geheimnis, ein Kind im Körper eines Mannes zu spielen?

    Zachary Levi: Keine Ahnung (lacht). Ich war schon immer ein manchild. Ich versuche zwar, an mir zu arbeiten und etwas verantwortungsbewusster zu sein. Aber für mich stand Freude schon immer an erster Stelle. Ich mag es, anderen Leuten Freude zu bereiten und wenn mir jemand Freude bereitet. Ich schmeiße ständig Partys bei mir zu Hause und lade Leute ein. Ich spiele immer noch gerne Videospiele, lese Comics, schaue Filme, mache Sport und so weiter. Das Besondere an „Shazam!“ ist, dass die Produzenten und das Studio nicht das tun, was in der Branche so üblich ist, nämlich den größtmöglichen Namen zu verpflichten, sondern nach jemandem gesucht haben, der der richtige Typ ist. Und ich hoffe, dass das der Grund ist, aus dem ich die Rolle bekommen hab. Das war das Wichtigste und sie waren sich sicher, dass ich mich noch ausreichend in Form bringen kann. Ich habe in meiner Karriere schon viele tolle, familienfreundliche Rollen mit einer Menge Herz gespielt und war schon an einem Punkt angekommen, an dem ich deswegen etwas frustriert war, weil ich das Gefühl hatte, dass mir deswegen eine große dramatische Rolle entgeht. Aber ich hatte keine Ahnung, dass diese ganzen Filme mir letztendlich diese Rolle verschaffen würden, die die coolste und größte Rolle ist, die ich je hatte.

    Der Shazam-Ernährungsplan

    FILMSTARTS: Hattest du noch Gelegenheit zu feiern, bevor du mit Training und Diät anfangen musstest?

    Zachary Levi: Ich war zu dem Zeitpunkt glücklicherweise sowieso gerade in einer Phase, in der ich wieder mit ein bisschen Training angefangen habe. Manchmal gibt es solche Zufälle im Leben. Ich war sogar gerade im Fitnessstudio, als ich den Anruf von David F. Sandberg bekam. Und ich durfte schon noch feiern. Ich feiere eigentlich immer noch, jeden Tag, an dem ich zur Arbeit komme. Ich hoffe, dass jeder einen Job hat, der ihm Spaß macht. Natürlich gibt es auch manchmal blöde Tage, aber trotzdem. Der Anzug, den ich tragen muss, ist natürlich toll, aber er ist eben auch sehr, sehr eng und bringt so seine Probleme mit sich, wenn man auf die Toilette muss.

    FILMSTARTS: Du hast also trainiert, um in Form zu kommen, aber hast du auch deine Ernährung umgestellt?

    Zachary Levi: Ich esse so etwa 4.000 Kalorien am Tag und dazu einen Haufen Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine, Mineralien und sowas. Und Fett, ich esse tatsächlich ganze Löffel Omega-3-reiches Öl. Man muss sich selbst mästen, wenn man an Masse zulegen will. Das musste ich dabei auch erst noch lernen. Ich habe schon mein ganzes Leben lang viel trainiert, aber bin nie wirklich muskulöser geworden und ich dachte immer, das liegt daran, dass ich einen schnellen Metabolismus habe oder ich eben ein langer, dünner Typ bin. Niemand hat mir je erklärt, dass Gewichte stemmen nicht reicht, man muss seine Muskeln auch füttern. Und viel Wasser trinken. Und viele verschiedene Arten von Training machen. Zuerst habe ich einfach so viel wie möglich gestemmt, dann habe ich das etwas zurückgefahren, danach habe ich German Volume Training gemacht. Man muss seinen Körper immer wieder schocken. Ich esse fünfmal am Tag sowas wie Hühnchen und Brokkoli und Rührei mit Pesto zum Frühstück. Viel Protein und viel Fett also und ein ganz kleines bisschen Kohlenhydrate.

    2019 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. / Steven Wilke © DC Comics

    FILMSTARTS: Das ist eine Menge Hühnchen und Brokkoli...

    Zachary Levi: Es gibt schon ein bisschen Abwechslung, manchmal zum Beispiel auch Steak und Quinoa. Mich stört das nicht so sehr, ich bin ein Gewohnheitstier. Ich kann auch fünfmal am Tag das Gleiche essen, solange es lecker ist. Ich würde auch nur täglich eine Pille nehmen, wenn man davon leben könnte.

    FILMSTARTS: Du kanntest also die Comics, bevor du die Rolle angenommen hast?

    Zachary Levi: Ja, ich wusste zumindest etwas über Shazam Bescheid. Aber ich habe mich natürlich während der ganzen Vorsprechen trotzdem ausführlich damit beschäftigt. Ich bin als Kind zwar mit Superhelden aufgewachsen, aber halt mit anderen. Ich war also Google sehr dankbar.

    FILMSTARTS: Wie hat denn die Zusammenarbeit mit Regisseur David F. Sandberg funktioniert, der ja aus dem Horrorbereich kommt? Verlässt er sich bei den komödiantischen Sachen eher auf dich?

    Zachary Levi: Die Arbeit mit ihm war toll. Er hat ein gutes Auge und verlässliche Instinkte. Und ich glaube, es ist sogar ziemlich vorteilhaft, sich seine Sporen im Horror-Genre zu verdienen, nicht nur als Filmemacher im Allgemeinen, sondern besonders auch für einen Film wie „Shazam!“. Dieser Film hätte leicht sehr seichte, alberne Familienunterhaltung werden können, daher ist es gut, dass sie jemanden wie David verpflichtet haben, der die ganze Sache ein bisschen erdet und ein paar intensive, düstere Elemente einbringt – wir kämpfen hier schließlich gegen die Sieben Todsünden. Und das sollte man auch merken, es soll nicht die Scooby-Doo-Variante der Sünden sein. Gleichzeitig hat er aber auch ein Faible für trockenen Humor. Wenn man ihm in den sozialen Medien folgt, merkt man das schnell. Er muss sich also nicht auf mich verlassen. Das Drehbuch von Henry Gayden ist klasse und sie haben mir eine Menge Freiraum zum Improvisieren gegeben, aber ansonsten...

    Darum ist Greenscreen gar nicht so schlimm

    FILMSTARTS: Wie war es denn, gegen Mark Strong und die Sieben Todsünden zu kämpfen?

    Zachary Levi: Gegen Mark Strong zu kämpfen, war echt toll. Ich bin schon so lange ein Fan von ihm. Es ist verblüffend, wie viele Filme mit ihm man gesehen hat, ohne zu merken, dass man einen Film mit ihm gesehen hat. Er ist ein fantastischer Schauspieler und es war toll, mit ihm zusammenzuarbeiten. Und in Hinsicht auf die Sünden: Wir orientieren uns hauptsächlich an den New-52-Comics, wo es sie auch gibt, aber unsere Version ist sehr anders – und so verdammt cool, genau die Art von Design, das man bei David erwarten würde. Sie sehen einfach genauso aus, wie man sich die personifizierten Sünden vorstellt. Allerdings war das bei der Arbeit am Set natürlich nicht so – der Unterschied zwischen den fertigen Monstern und den merkwürdigen Anzügen der Stuntleute ist fast schon bizarr. Viele Filme bestehen ja heute fast nur noch aus Greenscreen-Aufnahmen – „da vorne kommt der Drache, auf ihn!“ – aber ich finde das nicht schlimm. Man darf da einfach mal wieder seine Fantasie benutzen, was die meisten von uns früher oder später nicht mehr können.

    Ich habe vor einer Weile den Film „Alvin und die Chipmunks 2“ gemacht – ein Film, auf den man wirklich stolz sein kann (lacht) – aber ich durfte immerhin mit Alvin, Simon und Theodore zusammenarbeiten, was ziemlich cool war. Und das war genau dasselbe: Wir hatten dann kleine ausgestopfte Puppen an langen Stangen, mit denen sie in den Proben herumgefuchtelt haben und ich musste mir dann für die richtigen Aufnahmen merken, wo die drei Figuren jetzt sind und wo sie sich hinbewegen. Das war total merkwürdig, aber ich hatte auch eine Menge Spaß, weil ich wieder sechs Jahre alt sein und mit imaginären Freunden sprechen durfte. Und jetzt bekämpfte ich eben imaginäre Monster – bösartige, bedrohliche, gruselige Monster.

    2018 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC / Steve Wilkie/ & (c) DC Comics

    "Shazam!" und das DCEU

    FILMSTARTS: Nach allem, was wir gehört und gesehen haben, scheint es, als wärst du die ideale Besetzung für Shazam. Aber wenn du irgendeinen anderen Superhelden spielen könntest, wer wäre das?

    Zachary Levi: Schwierig. Die allermeisten großen Figuren bei DC und Marvel sind ja schon vergeben. Mal abwarten, wie es beim MCU nach „Infinity War“ und „Endgame“ weitergeht, denn das könnte sich als großer Reset-Knopf herausstellen, so wie in den Comics. Bei DC wäre Green Lantern oder eine andere Figur aus dem Green Lantern Corps cool. Bei Marvel waren meine beiden Lieblingsfiguren immer Deadpool und Gambit, aber diese Rollen sind ja schon von zwei anderen Typen besetzt. Multiple Man! Ich dachte immer, dass es großartig wäre, Multiple Man zu sein, doch dann ist diese Rolle tatsächlich an James Franco gegangen. Aber ich bin deswegen nicht sauer, denn ich darf Shazam spielen. Und ich glaube, das passt wirklich zu mir. Mein inneres Kind und so.

    FILMSTARTS: Wie passen du als Schauspieler und Shazam als Figur zur Justice League, wenn Shazam in Zukunft Teil davon wird?

    Zachary Levi: Eigentlich ist das eine Frage, die jemand beantworten sollte, der etwas höhergestellt ist als ich. Denn unsere Anführer, eine neue Garde von Generälen, sind ja gerade dabei, das Universum auszubauen und zu überlegen, wie alle Filme zusammengehören, so wie eben Kevin Feige bei Marvel. Ich weiß also auch gar nichts darüber, ich kümmere mich erstmal nur um diesen Film. Allerdings hat sich schon bei „Justice League“ gezeigt, dass im DC-Universum Platz für verschiedene Tonfälle ist, denn da gab es schon in einem Film ziemlich düstere Elemente auf der einen Seite und viel Herz und Humor auf der anderen, etwa mit Gal Gadots überschäumender, charmanter Wonder Woman oder einigen wirklich lustigen Momenten für The Flash und Aquaman.

    Wenn wir also in Zukunft mehr „Justice League“-Filme bekommen, und das hoffe ich sehr, weil ich wirklich unbedingt Teil davon sein will, dann werden sie das sicherlich weiter so machen. Und auch Shazam als Figur passt da wunderbar rein, denn er hat etwas, was sonst keiner hat. The Flash ähnelt ihm noch am meisten, beide haben etwas Jugendliches. Und außerdem brauchen wir unbedingt ein Aufeinandertreffen von Superman und Shazam. Die sind gleichzeitig so ähnlich, aber eben auch total verschieden. Und es gibt so viele tolle Geschichten mit den beiden, vor kurzem habe ich etwa Ausschnitte aus einem Animationsfilm gesehen, in dem Superman und Shazam gemeinsam gegen Black Adam kämpfen [Anmerkung: gemeint ist „Superman/Shazam!: The Return Of Black Adam“]. Es wurde also schon alles vorbereitet, wir müssen es nur noch machen.

    FILMSTARTS: Hast du schon einige von den anderen Darstellern getroffen, etwa Henry Cavill?

    Zachary Levi: Ich habe Henry zwar noch nie getroffen, aber wir folgen einander bei Instagram und haben uns da schon einige Wortgefechte geliefert. Mir hat damals, nachdem ich die Rolle bekommen habe, jemand gesagt, dass er mir folgt und fand das natürlich toll. Das Beste an Henry ist, dass er mit den sozialen Medien Spaß hat. Die meisten Leute nehmen das ganze entweder viel zu ernst oder machen halt nur Quatsch. Dabei können die sozialen Medien ein wirklich mächtiges Werkzeug sein, wenn man sie richtig einsetzt, und eben auch eine Menge Spaß machen. Und auf der „Justice League“-Premiere habe ich dann Jason Momoa getroffen, der auch total nett und entspannt ist.

    "Shazam!" und "Big"

    FILMSTARTS: In dem Sizzle Reel, das wir gesehen haben, sieht es so aus, als würdet ihr die berühmte Szene mit dem großen Klavier aus „Big“ nachstellen...

    Zachary Levi: „Big“ ist auf jeden Fall eine große Inspiration für uns und ich bin ein großer Tom-Hanks-Fan, aber die Szene stellen wir nicht direkt nach. Das war einfach nur eine Hinter-den-Kulissen-Aufnahme, in der ich auf einem großen Klavier rumgeblödelt habe. Ich kann nicht mehr verraten, als dass das nicht genau das ist, was ihr im Film sehen werdet.

    FILMSTARTS: Gibt es denn außer Tom Hanks in „Big“ noch einen anderen Schauspieler, den du als Inspiration betrachtest?

    Zachary Levi: Kein direktes Vorbild, nein. Sogar Tom Hanks ist kein direktes Vorbild. Auch wenn Shazam wohl gut zu mir passt, ist es doch eine sehr merkwürdige Rolle gewesen. Als Tom Hanks 1988 einen 14-Jährigen gespielt hat, waren Jugendliche noch etwas unschuldiger. Sie durften noch mehr Kind sein. Asher spielt seine Rolle natürlich super, aber er ist auch ein Produkt unserer Gesellschaft, in der Kinder oft das Gefühl haben, älter oder reifer sein zu müssen, als sie es in Wahrheit sind. Und dazu kommt dann ja noch, dass er ein Kind spielt, das lange auf der Straße gelebt hat. Ich versuche in meiner Darstellung aber trotzdem, die Verwundbarkeit eines Kindes zu zeigen, das einfach nur ein Kind ist. Denn wenn ein Teenager oder auch ein Erwachsener seine coole Angeber-Maske fallen lässt, dann kommt auch heute noch das Kind darunter zum Vorschein.

    Es gibt also keine direkte Inspiration, aber in gewissem Sinne hat mich natürlich jeder Schauspieler beeinflusst, den ich jemals in einer Rolle gesehen habe. Ich muss mich bei allen bedanken. Ich habe Meryl Streep etwa in unzähligen großartigen Rollen gesehen. Sie verdient jeden Preis, den sie jemals bekommen hat! Sie kann so mühelos in Rollen schlüpfen, viel besser als andere Schauspieler. Die meisten sind ja nur gut darin, sich selbst zu spielen, in verschiedenen Abstufungen. Und nach allem, was ich gehört habe, ist sie auch eine dieser Schauspielerinnen, die zwischen sich selbst und einer Rolle umschalten können, was ich sehr bewundere. In einem Moment ist sie noch sie selbst, dann auf einmal Margaret Thatcher. Nicht so wie diese Method Actor, die sich komplett in eine Rolle versetzen. Was ich damit sagen will, ist, dass Billy Batson also auch ein bisschen was von Margaret Thatcher haben wird (lacht).

    2019 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. / Steven Wilke © DC Comics

    FILMSTARTS: Du hast offenbar viele Stunts und Actionszenen selbst gemacht, wie wir in dem Sizzle Reel gesehen haben. Wie war das für dich?

    Zachary Levi: Das mit den Kabeln, an denen man da hängt, ist so eine Sache. Das Gurtzeug, das man dafür tragen muss, ist einfach beschissen, das kann man nicht anders sagen. Vor allem für Männer. Und ich habe anderthalb Monate darin verbracht. Ich habe mit meinem Stunt-Koordinator trainiert und die entsprechenden Szenen gedreht, die, in denen ich rumfliege, gegen Dr. Sivana kämpfe oder einen Bus fange. Die Sache ist aber: Es ist nervig und unbequem und ich frage mich, ob ich jemals Kinder haben werde, aber es macht auch einen Riesenspaß. In welchem Beruf darf man sowas sonst machen? Sogar bei „Chuck“ habe ich mal eine Szene gedreht, in der wir uns an einem Gebäude abgeseilt haben, und schon damals habe ich das gedacht. Die einzigen Leute, die sowas machen dürfen, sind echte Spione und natürlich wir dämlichen Schauspieler, die Spione spielen.

    FILMSTARTS: Du warst in „Thor 2“ und „Thor 3“ als Fandral zu sehen. Das ist zwar eine ganz andere Rolle, aber gab es trotzdem etwas, dass du davon mitnehmen konntest?

    Zachary Levi: Auf jeden Fall. Allein schon, wie es ist, an einem Film dieser Größenordnung zu arbeiten. Bei „Thor 2“ war ich etwa sechs Monate beschäftigt, wovon ein Monat Proben waren, und hier waren es nun fünf Monate mit einem Monat Proben, außerdem gab es bei beiden Filmen viele Stunts und viel Action. Was ich gelernt habe, ist vor allem, was man bei so großen Filmen erwarten kann, etwa wie die Arbeit daran funktioniert. Je größer ein Film ist, desto langsamer geht es normalerweise voran, weil so viele Leute daran beteiligt sind. Das ist bei einer Fernsehserie für einen US-Sender ganz anders, da geht alles so schnell. Bei „Thor 2“ haben wir etwa eine Drehbuchseite am Tage gedreht [entspricht etwa einer Minute Film], vorher bei „Chuck“ waren es acht Seiten. Das war schon gewöhnungsbedürftig. Außerdem bin ich durch „Thor 2“ erstmals mit Comic-Fans in Kontakt gekommen, mit Leuten, die mich in dem Film mochten und hoffentlich in meinem kurzen Auftritt in „Thor 3“.

    FILMSTARTS: Wie unterscheidet sich die Arbeit mit Kinderdarstellern von der Arbeit mit erwachsenen Schauspielern?

    Zachary Levi: Man redet natürlich über andere Sachen. Wobei, das stimmt eigentlich nicht. Eigentlich rede ich mit allen über Videospiele und sowas. Eine schöne Sache an den Kinderdarstellern ist, dass sie im besten Fall noch nicht kaputt gemacht wurden. Sie wurden noch nicht von Hollywood in die Mangel genommen. Dafür müssen sie sich dann mit anderen Problemen rumschlagen, etwa Set-Lehrern, die ihnen zwischen verschiedenen Szenen noch Algebra beibringen. Mir war es wichtig, dass sie das Gefühl haben, Teil einer Familie zu sein. Alle waren so nett zu ihnen und sie auch zu sich untereinander. Sie hängen ständig miteinander rum, dabei sind sie auch unterschiedlich alt. Wir machen viel miteinander, auch mit den Eltern. Wir essen zusammen, letztens waren wir zusammen in einem Escape Room. Wir sind eine echte Shazamily.

    2019 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. / Steven Wilke © DC Comics

    FILMSTARTS: Wer ist erwachsener, Billy Batson oder Shazam?

    Zachary Levi: Wahrscheinlich Billy Batson.

    FILMSTARTS: Asher Angel meinte das auch...

    Zachary Levi: Das liegt wohl daran, dass Billy als 14-Jähriger auf der Straße lebt und ein bisschen erwachsener sein muss. Und wenn man dann auf einmal all diese Kräfte bekommt, dann steigt einem das natürlich zu Kopf: „Ich muss nicht mehr erwachsen sein, ich bin jetzt kugelsicher“.

    FILMSTARTS: Wenn du dich durch das Wort Shazam in irgendetwas verwandeln könntest, was wäre das?

    Zachary Levi: In diesem Moment wahrscheinlich eine große Schüssel Eis. Aber dann würde ich mich selbst aufessen und das wäre seltsam... Hmm, ich weiß nicht. Vielleicht in die bestmögliche Version meiner selbst. Das hört sich vielleicht ein bisschen kitschig an, aber ich bin überzeugt, dass es im Leben genau darum geht.

    FILMSTARTS: Wir haben von anderen Leuten hier am Set gehört, dass man dich zumeist erst hört, bevor man dich sieht...

    Zachary Levi: Ist das ein Kompliment? Aber es stimmt: Normalerweise habe ich solche Bluetooth-Lautsprecher dabei und spiele damit eigentlich immer Musik ab. Ich finde einfach, Musik macht das Leben schöner. Ich versuche natürlich, Rücksicht zu nehmen, denn nicht jeder hat Lust auf Musik, wenn er arbeitet, aber die meisten hier am Set finden das gut. Musik macht einen langen Tag kürzer und harte Arbeit einfacher. Man hat einen Soundtrack für ein Leben.

    FILMSTARTS: Gibt es denn sowas wie einen Titelsong für „Shazam!“?

    Zachary Levi: Es wäre schon echt eine verschenkte Gelegenheit, wenn das nicht „Thunderstruck“ von AC/DC wird...

    „Shazam!“ läuft ab dem 4. April 2019 in den deutschen Kinos.

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