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    Warum der "Star Wars"-Film von Kevin Feige vielleicht gar nicht kommt

    Marvel-Mastermind und „Avengers“-Oberboss Kevin Feige macht einen „Star Wars“-Film? Bevor jetzt hyperraumventiliert wird, möchten wir an dieser Stelle all der angekündigten und angedachten „Star Wars“-Projekte gedenken, die doch nicht gekommen sind.

    The Walt Disney Company

    Es ist wieder soweit: Ein Hollywood-Branchenmagazin versetzt die Fans mit einer Meldung über ein neues „Star Wars“-Projekt in Aufruhr. Diesmal ist die Aussicht in der Tat besonders schön: Comic- und „Star Wars“-Fan Kevin Feige, der das Marvel Cinematic Universe zu beispiellosem Erfolg führte, hat demnach mit Lucasfilm-Chefin Kathleen Kennedy und den Disney-Filmchefs über einen „Star Wars“-Film gesprochen, den er produzieren könnte und der vielleicht 2022 erscheint, nach der im Anschluss an „Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers“ beginnenden „Star Wars“-Pause.

    Feige wäre gewiss die richtige Wahl für so einen Job. Doch ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt: Dass ein neues „Star Wars“-Projekt angekündigt oder geleakt wurde, heißt noch nichts.

    Nachdem Lucasfilm von Disney übernommen worden war, sollte „Star Wars“ zweigleisig fortgeführt werden: mit den Saga-Filmen „Star Wars 7“, „Star Wars 8“ und „Star Wars 9“ – und mit den Spin-offs. Finanziell lief die Unternehmung insgesamt sehr gut, manche Fans wurden zwar erzürnt, viele Zuschauer aber waren zufrieden. Doch hinter den Kulissen rumpelte es wie unter der Motorhaube des Millennium Falken kurz vorm TÜV. An allen Ecken und Enden kreative Differenzen – und viele Planänderungen!

    So viele Rauswürfe

    Bei „Star Wars 7“ verabschiedete sich der ursprüngliche Drehbuchautor Michael Arndt (Oscar für „Little Miss Sunshine“), weil er das Skript nicht schnell genug einreichte. „Star Wars 9“ sollte eigentlich nicht von J.J. Abrams, sondern von „Jurassic World“-Mann Colin Trevorrow inszeniert und geschrieben werden – jedenfalls so lange, bis jemand bei Lucasfilm sein erstes Drehbuch gelesen hatte.

    Beim Spin-off „Rogue One“ wurde Regisseur und Drehbuchautor Gareth Edwards am Ende der Hauptdreharbeiten faktisch durch Tony Gilroy ersetzt, damit der wesentliche Teile des Films noch mal neu dreht – und bei zweiten Spin-off „Solo“ wurden die Regisseure Phil Lord und Chris Miller sogar öffentlich gefeuert, nachdem sie bereits beträchtliche Teile im Kasten hatten (Ron Howard drehte den Film dann im Grunde noch mal neu). Ach so, und Josh Trank („Fantastic Four“) musste gehen, kurz bevor sein „Boba Fett“-Spin-off vorgestellt werden konnte.

    So viele tote "Star Wars"-Projekte

    Wo wir schon dabei sind, dem „Boba Fett“-Film zu gedenken, möchten wir auch an den geschliffenen „Obi-Wan“-Film erinnern (der nun allerdings zu einer Serie auf dem Streamingdienst Disney+ wird, mit Ewan McGregor). Im Grunde hat sich das komplette Projekt „Spin-offs“ erledigt, nachdem „Solo“ als erster „Star Wars“-Film (den animierten „The Clone Wars“ nicht mitgezählt) finanziell stark enttäuschte. Anschließend stellte Kathleen Kennedy den kompletten Plan über künftige Filme auf den Prüfstand und Disney-Chef Bob Iger gab die Parole aus, dass man zu viele „Star Wars“-Filme veröffentlicht habe. Bis 2022 ist daher im Kino Pause – und für die Zeit danach überlegt sich Kennedy gerade was.

    Das Meeting mit Marvel-Kinoboss Kevin Feige passt perfekt in diese Überlegungen: Vielleicht also kommt wirklich ein „Star Wars“-Film, der auf eine Idee Feiges zurückgeht und von ihm produziert wird (Drehbuch und Regie würde er gewisse abgeben, so wie bei Marvel). Aber nicht nur angesichts der Vergangenheit ist Skepsis angesagt:

    Für die Zeit nach „Star Wars 9“ sind zwei neue Filmreihen offiziell angekündigt, Filme der „Game Of Thrones“-Macher David Benioff und D.B. Weiss sowie eine neue Trilogie von „Star Wars 8“-Regisseur Rian Johnson. Die „GoT“-Macher jedoch sind nach der umstrittenen achten Staffel unter Beschuss geraten und haben einen fetten Deal mit Netflix unterzeichnet – und Rian Johnson erzählt zu seinem Projekt schon lange im Grunde nichts Anderes, als dass er noch komplett am Anfang ist (kürzlich hat er außerdem gesagt, dass sich bei Lucasfilm gerade alles im Fluss befindet).

    Es darf also keinen Beobachter wundern, falls am Ende weder die Benioff/Weiss-Filme, noch die Johnson-Trilogie, noch der Feige-Film kommen. Aber das ist nicht weiter schlimm: Der Planwechsel gehört zur DNA von „Star Wars“ – auch George Lucas wechselte hinter den Kulissen munter das Personal und die Ideen aus (so wanderte etwa das erste Skript zu „Das Imperium schlägt zurück“, geschrieben von Leigh Brackett, nahezu vollständig in die Tonne). Doch am Ende entstand eine der besten, einflussreichsten und beliebtesten Filmreihen aller Zeiten, die dem Autor dieser Zeilen nach wie vor beständig Gänsehaut beschert.

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