Wir mögen mit der Vergangenheit abgeschlossen haben, doch die Vergangenheit wird nie mit uns abschließen. Egal wie sehr wir uns auch in Alltag, Routine und Ablenkung stürzen – immer wieder brechen Erinnerungen in unsere Gegenwart ein, auch wenn wir das gar nicht wollen. Ein jeder kennt die kurzen – scheinbar aus dem Nichts kommenden – Flashbacks und Déjà vus, die Verdrängtes wieder ins Bewusstsein schießen lassen. Was bei banalen kleinen Erinnerungen stattfindet, trifft natürlich auch bei großen Traumata und Tragödien zu. In Anna Justices Historiendrama „Die verlorene Zeit" ist es das Jahrhundertverbrechen Holocaust, das durch die Macht der Erinnerung Unordnung ins scheinbar geordnete Leben der Protagonistin bringt.Die jüdische Holocaust-Überlebende Hannah Silberstein (Dagmar Manzel) führt ein beschauliches Leben in der New Yorker Upper-Class der 70er Jahre. Dann sieht sie eines Tages ei
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