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    8 Namen für die Liebe
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,5
    gut
    8 Namen für die Liebe
    Von Ulf Lepelmeier

    Ob bei Bayern und Ostfriesen, Sizilianern und Südtirolern oder eben Andalusiern und Basken – zwischen den Menschen im Norden eines Landes und jenen im Süden herrscht oft ein herzhaftes Unverständnis, das sich in Witzen und Spott niederschlägt. Dass sich von solchen liebevoll gepflegten Regionalklischees auch ein großes Kinopublikum amüsieren lässt, haben die französische Erfolgskomödie „Willkommen bei den Sch‘tis“ und deren italienische Variante „Willkommen im Süden“ bewiesen. Der spanische Regisseur Emilio Martinez Lazaro nutzte die gleiche Formel nun für seine iberische Beziehungskomödie „8 Namen für die Liebe“ und zumindest in der Heimat wurde sie als erfolgreichster spanischer Film aller Zeiten ein Superhit. Lazaro lässt den liebestrunkenen Andalusier Rafa (Dani Rovira) in das angeblich beständig von dunklen Regenwolken verhangene Baskenland aufbrechen, um seine Angebetete Amaia (Clara Lago) in die Sonnenstadt Sevilla zurückzuholen. So nimmt ein temporeiches Spiel um Vorurteile und Missverständnis seinen humorvollen Lauf.

    Die Nord-Süd-Spannungen in Spanien gehen deutlich über folkloristische Späße hinaus, umso willkommener ist da eine leichtfüßige Komödie, in der beide Seiten gleichermaßen auf die Schippe genommen werden. Da ist es dann auch nicht entscheidend, dass die alten Klischees vom radikalisierten, spröden Basken auf der einen Seite sowie vom aalglatten und leichtfertigen Andalusier auf der anderen nicht besonders kreativ ausgewalzt werden, zumal Regisseur Emilio Martinez Lazaro ein durchgängig hohes Tempo anschlägt und seine spielfreudige Darstellerriege den liebenswert-schrägen Figuren gekonnt Leben einhaucht. Die verwicklungsreiche Geschichte um den sich als stolzen Basken ausgebenden Südländer Rafa verbreitet augenzwinkernde gute Laune: Sein Rollenspiel droht natürlich schon an der Sprachbarriere zu scheitern (der Wortwitz bleibt in der Synchronfassung nicht immer erhalten, was das Vergnügen aber nur unwesentlich schmälert), doch mit amüsanten Pointen und Albernheiten wird das Lügengerüst in immer luftigere Höhen geschraubt – ehe dann sein Einsturz zelebriert wird. Nach diesem Erfolg wird Teil 2 bereits vorbereitet.

    Fazit: Spanische Klischees und Vorurteile über Bürger aus dem regenreichen Norden und dem sonnenverwöhnten Süden werden mit Witz, Tempo und jeder Menge Situationskomik zu einer humorvollen romantischen Komödie mit Herz verarbeitet.

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