Als Wien 1938 von den Nationalsozialisten besetzt wird, versucht der Anwalt Josef Bartok (Oliver Masucci) noch zusammen mit seiner Frau Anna (Birgit Minichmayr) in die USA zu fliehen, doch die Mühe war umsonst – er wird von der Gestapo verhaftet und ins Hotel Metropol gebracht. Da Bartok das Vermögen des Adels verwaltet, soll er im Hauptsitz der Geheimen Staatspolizei dem Leiter der Behörde Franz-Josef Böhm (Albrecht Schuch) Zugang zu einigen Konten der Aristokraten ermöglichen. Der Jurist ist jedoch standhaft und weigert sich, egal in welcher Form auch immer, mit der Gestapo zu kooperieren. Die anschließende Isolationshaft zermürbt Bartok zunehmend. Als er zufällig in Besitz eines Schachbuches gerät, beginnt sich das Blatt zu wenden...
Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig, die erstmals 1941 erschien.
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Schachnovelle
Ein Klassiker mit neuem Twist
Von Janick Nolting
Philipp Stölzl zieht es erneut auf hohe See. In der Stefan-Zweig-Verfilmung „Schachnovelle“ verspricht die Amerika-Reise auf einem Ozeandampfer einmal mehr Heilung und Neuanfang. Mit Stölzls letztem Werk, dem Udo-Jürgens-Musical „Ich war noch niemals in New York“, hat diese Schifffahrt allerdings nur wenig gemein. Bunte Singspiel-Kulissen und Liebesreigen weichen finsteren Gefängniszellen und psychologischem Thrill. Geblieben ist das Gespür für große Schauwerte. Stefan Zweig vollendete den heute kanonischen Text Anfang der 1940er Jahre, kurz vor seinem Selbstmord im Exil, in das er sich mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus begab. Aus dem autobiographisch geprägten Werk zieht Phillip Stölzl in seiner Verfilmung nun vor allem das psychologisch Abgründige, Rätselhafte und Beklemmende, um es für das Publikum erlebbar werden zu lassen.
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4,0
Veröffentlicht am 23. Juni 2022
Hier hatte ich ein sehr großes Interesse dran, da ich das Buch in der Schule gelesen und nie ganz vergessen habe. Recht schnell wurde mir aber klar daß der Film einen Schwerpunkt ganz anders setzt: im Buch wurden die beiden Schachgegner in Rückblenden beleuchtet und es ging um den Konflikt und das Schachduell der Rahmenhandlung. Im Film ist der Schwerpunkt aber auf die von Oliver Massuci gespielte Figur gesetzt, welche in Isolationshaft ...
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Kinobengel
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4,0
Veröffentlicht am 1. Oktober 2021
Philipp Stölzl kann ergreifend dramatisch („Nordwand“, 2008), schmerzlich romantisch („Goethe!“, 2010), quietschbunt musikalisch („Ich war noch niemals in New York“, 2019) und ein bisschen monumental („Der Medicus“, 2013). Seine visuelle Version von Stefan Zweigs letztem literarischen Werk überzeugt abermals.
Wien, 1938: Josef Bartok (Oliver Masucci) wird als Verwalter großer Vermögen von den Nazis seelisch unter Druck ...
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Michael S.
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4,0
Veröffentlicht am 15. März 2022
Der Film wagt das bislang Undenkbare: Die Vermischung von deutscher Zeitgeschichte, der Literatur darüber und - Genrefilm. Ja, denn gerade mit Bartoks sich verschiebender Wahrnehmung schafft Philip Stölz hier ein Szenario, das zuweilen an die Filme von Christopher Nolan erinnert. Dessen Größe und Virtuosität erreicht er zwar nicht, aber das ist auch gut so, schließlich taugt Stefan Zweig bei aller künstlerischen Freiheit nicht unbedingt ...
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FILMGENUSS
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3,5
Veröffentlicht am 26. September 2021
ÜBERLEBEN IST EIN KÖNIGSSPIEL
von Michael Grünwald / filmgenuss.com
Einen Tag vor seinem Suizid brachte der nach Brasilien ausgewanderte Stefan Zweig sein letztes Manuskript zur Post, um es an seinen Verleger zu senden. Es handelte sich dabei um die Schachnovelle, dem knappen, intensiven Psychogramm eines Menschen, der mit allen ihm möglichen Mitteln dagegen ankämpft, gebrochen zu werden. Wenn man so will, ist das Buch nichts anderes als ...
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