Wer den Namen Werner Teske nicht kennt, sollte besser darauf verzichten, ihn vor dem Kinobesuch zu recherchieren, um sich das Ende des auf realen Ereignissen beruhenden Politdramas „Nahschuss“ nicht vorwegzunehmen. Aber auch mit Kenntnis des Ausgangs ist es kaum möglich, sich dem perfiden Sog zu entziehen, den die Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Stünkel in ihrem erst zweiten Kinofilm hier mit den Mitteln des Thrillers heraufbeschwört. Der Horror eines Systems, unsichtbar und allwissend, darin gefangen ein Jedermann, der sich bis zur Selbstauflösung verstrickt in Fragen um Schuld und ein (un-)mögliches Entkommen. Ja, es ist leicht möglich, sich bei diesem Aufbau an Kafkas „Der Prozess“ erinnert zu fühlen und den hier Franz Walter genannten Protagonisten als eine Art Josef K. der DDR wahrzunehmen. In jedem Fall eine Rolle wie gemacht für Lars Eidinger, der hier im Duell mit Devi
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