Nancy Stokes (Emma Thompson) ist 55 Jahre alt, Witwe und Lehrerin im Ruhestand und sie hat ein Problem: Sie hatte noch nie wirklich guten Sex oder einen Orgasmus. Ihr verstorbener Mann, mit dem sie eine langweilige, aber stabile Ehe geführt hat, war der einzige, mit dem sie je im Bett war. Um das zu ändern, greift sie auf die Dienste von Leo Grande (Daryl McCormack) zurück, einem Sexarbeiter und selbsternannten Sextherapeuten. Doch die ganze Sache erweist sich als schwieriger als gedacht ...
Die Australierin Sophie Hyde hat sich auch schon in ihren ersten beiden Filmen mit Sexualität und Geschlechterrollen in verschiedenen Erscheinungsformen auseinandergesetzt: Während es in „52 Tuesdays“ von 2014 noch um die Transsexualität eines Elternteils ging, folgte sie 2019 in „Animals“ zwei Freundinnen bei ihrem Versuch, sich sowohl ihre eigenen Lebenswünsche zu erfüllen als auch den gesellschaftlichen Erwartungen an sie als Frauen nachzukommen. Ihrem dritten Spielfilm „Meine Stunden mit Leo“ wird nun aber noch mal ein ganz anderes Maß an Aufmerksamkeit zuteil – und das liegt vor allem daran, dass Emma Thompson die Hauptrolle übernommen hat. Die Oscarpreisträgerin spielt eine frisch pensionierte Frau, die sich einen Callboy ruft, um sich im Ruhestand lieber spät als nie ihre sexuellen Wünsche zu erfüllen. Aber Sophie Hyde geht es um mehr als nur den seit ein paar Jahren schwer anges
SEX IST, WORÜBER MAN SPRICHT
von Michael Grünwald / filmgenuss.com
Emma Thompson war schon immer zum Hinknien. In diesem so klugen wie temperamentvollen Kammerspiel tut sie das sogar selbst. Wie sonst soll Fellatio auch anders gehen? Meine Stunden mit Leo ist nichts, was ein prüdes Publikum gerne hören oder sehen will. Oder vielleicht doch? Vielleicht gibt ein Film wie dieser Anlass genug, um endlich mal ganz ehrlich zum jeweils eigenen ...
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beco
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3,5
Veröffentlicht am 15. Juli 2022
Ein Film, der nie Peinlichkeit aufkommen lässt, sondern einfühlsam und humorvoll die Problematik des Alterns, der verpassten Gelegenheiten und des "Es-ist-nie-zu-spät" behandelt. Emma Thompson ist eine Idealbesetzung, man nimmt ihr nahezu alles ab und bewundert ihren Mut für die letzte Einstellung. Sehenswert
Cinemoenti
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4,0
Veröffentlicht am 24. Juli 2022
Was hätte bei einem solchen Projekt nicht alles schiefgehen können? Hier drohte plumper Humor, Sexismus, peinliche Pseudo-Frivolität, blankgeputzte Oberfläche, ein falsches Bild von Sexarbeit. Aber der Film bürstet aufs Eleganteste quer. Die Dialoge sind klug gebaut, höchst sensibel und lebendig gespielt, die geschickte Dramaturgie lässt beinahe vergessen, dass wir praktisch einem Kammerspiel beiwohnen, und selbst die unterlegte Musik ...
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sommer
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5,0
Veröffentlicht am 11. September 2022
So glaubwürdig und heiter kann man über Sex erzählen, über Ängste, über Schönheit, Alter und die Beziehung von Müttern zu ihren Kindern. Ein sehr gelungenes Drehbuch und zwei ausnehmend schöne und auf ihre Art sinnliche Darsteller. Emma Thompson nackt vor dem Spiegel: ein selten inniger und mutiger Moment in der Geschichte dieser wunderbaren Schauspielerin!