Klassiker zählt für mich schon fast als Genre. Was Gangster-Fim-Klassiker angeht gehe ich nun mit eher eingeschränkten Erwartungen heran, denn "Carlito's Way", "Casino" und "GoodFellas" waren für mich nicht alle grandios.
"Scarface" lebt von der grandiosen Performance von Al Pacino. Mit Tony Montana hat er eine Kultfigur geschaffen und so gibt es mehrere Szenen, die vor allem Dank seiner Performance glänzen.
Der Film hat ein solides Tempo und es gibt keine sehr langweiligen Stellen, nur hin und wieder zieht sich das Ganze ein kleines bisschen.
Die Action ist knallhart und der Film ist zum Teil zu recht ab 18 freigegeben. Die Dialoge sind gut und intensiv, die Ausstattung und Kamera macht einen klasse Job, der Film ist sehr authentisch und macht vor allem in den ersten 2/3 sehr viel 'Spaß'.
Wie bei so ziemlich allen Gangster-Filmen geht es um den Aufstieg und Fall des Protagonisten. Hier konnte mich der Aufstieg fesseln, doch der Fall konnte mit der Qualität des Aufstiegs nicht ganz mithalten. In "Casino" war gerade der Fall mitreißender, als die eher langweilige erste Hälfte. Hier wird es einem egal, dass Tony Montana stürzt, da er einfach ein ziemliches Drecksstück ist.
Während "Casino" neben seinen ganzen Songs noch den Track "Le Mépris" hatte, hatte dieser Film eine Art Eleganz, die in "Scarface" nicht erreicht wird.
Fazit: Zwar erreicht "Scarface" nicht immer die Eleganz von "Casino", ist aber dafür konsequenter, hat ein gutes Tempo und einen herausragenden Al Pacino. Nur das letzte Drittel nimmt Qualitativ etwas ab, was den Film aber nicht daran hindert brutal, spannend, schonungslos und kultig zu sein.