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    Größer als das MCU: Schon vor "Barbie"-Erfolg sind 45 (!) weitere Filme in Arbeit – mit Vin Diesel, Tom Hanks und mehr
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    32 MCU-Kinofilme gibt es bislang, weitere werden kommen. Doch das geschah über 15 Jahre und ist nichts gegen das, was Mattel nun plant. Satte 45 (!) Filme soll der Spielzeuggigant nach „Barbie“ bereits in Entwicklung haben.

    Warner Bros.

    Erst am 20. Juli 2023 kommt „Barbie“ in die Kinos, doch schon jetzt geht alle Welt von einem Erfolg aus – allen voran Spielzeuggigant Mattel. Für das Unternehmen ist das Projekt ein Besonderes. Denn es wurde nicht einfach eine Lizenz veräußert, sondern dem Vorbild von Marvel nachgeeifert. Wie es einst der Comic-Riese mit „Iron Man“ vormachte, wird „Barbie“ nun mit der Tochterfirma Mattel Films selbst produziert. So will man mehr Kontrolle über die Filme basierend auf den eigenen Marken haben.

    Denn „Barbie“ ist nur der Anfang. Wie im Rahmen eines Artikels des New Yorker nun bekannt wurde, arbeitet man bei Mattel Films aktuell an satten 45 Filmen, die man mit verschiedenen Partnern umsetzen wird – nicht nur mit „Barbie“-Studio Warner, sondern auch mit Unternehmen wie Paramount, Universal oder Streamingdienst Netflix.

    Diese Rollen spielen Tom Hanks, Vin Diesel und Co.

    Nicht alle der 45 Projekte sind bislang bekannt, viele kursieren zudem auch schon sehr lange, sollen aber nun endlich auf den Weg gebracht werden. So wurden die Arbeiten an einem neuen He-Man-Film („Masters Of The Universe“) das erste Mal 2007 begonnen. Doch mit den Erfahrungen aus „Barbie“ und Netflix als neuem Partner soll das Projekt bald mit dem Dreh beginnen. Shootingstar Kyle Allen („Rosaline“) spielt den legendären Helden, Aaron und Adam Nee („The Lost City“) führen Regie.

    Update: Mittlerweile muss hinter den He-Man-Film wieder ein Fragezeichen gemacht werden. Mehr dazu gibt es hier:

    Während "Barbie" im Kino durchstartet: Netflix sagt Fantasy-Actioner über Mattel-Spielzeug "He-Man" ab

    Während das He-Man-Abenteuer wohl der meisterwartete Mattel-Film ist und höchste Priorität bei dem Studio haben soll, gibt es auch Projekte zu Figuren, die kaum jemand kennen dürfte. So entsteht ein Spielfilm über den Astronauten Major Matt Mason, der in den 60er-Jahren kurzzeitig populär war. Heute kennt man die Figur vor allem, weil er Inspiration für Buzz Lightyear in „Toy Story“ war. Bei Mattel soll man selbst skeptisch gewesen sein, als Drehbuchautor Akiva Goldsman („I Am Legend“) einen Matt-Mason-Film pitchte. Doch er hatte ein Ass im Ärmel, welches die Mattel-Verantwortlichen direkt überzeugte: Tom Hanks erklärt sich bereit, die Hauptrolle zu übernehmen.

    Weitere prominente Namen bereits an Bord von geplanten Mattel-Verfilmungen sind J.J. Abrams, der die legendären Spielzeugautos Hot Wheels ins Kino bringen soll, sowie Vin Diesel, der aus dem Spielzeug Rock ’Em Sock ’Em Robots, bei dem sich zwei Plastikroboter bekämpfen, einen Film machen soll.

    "Uno" als Film? Es gibt viele skurrile Projekte

    Weitere Spielzeugmarken, die zu Filmen verwurstet werden sollen, sind so unterschiedliche Titel wie das Kartenspiel Uno, die Spielzeugdosen von Polly Pocket oder das Bildbetrachtungsgerät View-Master. Wie das jeweils passieren soll, bleibt noch unserer Phantasie überlassen, doch Mattel meint es ernst, nachdem einige dieser Projekte bei anderen Studios teilweise schon über ein Jahrzehnt in der Entwicklungshölle schmoren.

    Die Firma hat alles wieder an sich gezogen, um mit Mattel Films die Umsetzung selbst voranzutreiben. Die Vereinbarungen mit Partner-Studios sollen nun sehr genaue Deadlines enthalten und so einen Zeitrahmen, in welchem das Projekt umgesetzt werden muss. Die Federführung hat dabei mit Robbie Brenner eine erfahrene Hollywood-Produzentin. Sie arbeitet seit über 20 Jahren in der Branche, trug lange Zeit bei Miramax und dann bei FOX die Verantwortung für neue Filmproduktionen. Nun leitet sie Mattel Films, ist also quasi das Gegenstück zu Kevin Feige bei Marvel. Dass Mattel sie verpflichten konnte, gilt als Coup.

    Erwartet nicht reihenweise Kinderfilme von Mattel – es gibt sogar Horror

    Brenner gilt so auch als Hauptgrund, dass der Spielzeuggigant nun prominente Namen anzieht. Vor allem will sie Filmemacher*innen viel Freiheit einräumen. Diese sollen nicht in erster Linie Mattel-Werbefilme drehen, mit denen sich das Spielzeug besser oder wieder verkauft. In „Barbie“ soll es zum Beispiel reihenweise Seitenhiebe gegen Mattel selbst geben. Zu Brenners Ansatz gehört auch, dass die Filme nicht zwingend für die Kinder gemacht sind, die heute mit den Sachen spielen oder spielen könnten. Zahlreiche Projekte sollen sich vor allem an Erwachsene richten, die vielleicht einst damit aufwuchsen.

    So hat „Cocaine Bear“-Autor Jimmy Warden eine Horror-Komödie über die die Zukunft vorhersagende schwarze Billardkugel Magic 8 Ball entwickelt. Die einzige Grenze sei, dass man keine brutalen R-Rated-Filme nur für Erwachsene drehe, so Brenner gegenüber dem New Yorker. Der „Magic 8 Ball“-Film werde aber schon nah an diese Grenze kommen.

    Als ganz besonderes Projekt gilt auch ein Kinofilm über den in den USA unglaublich beliebten lila Dinosaurier Barney – und der wird sich ganz sicher nicht an das Kinderpublikum der in Deutschland bei Super RTL gezeigten Sendung „Barney und seine Freunde“ richten. Der Film von und mit „Get Out“-Star Daniel Kaluuya sei ein „surrealistisches“ Projekt über einen Mittdreißiger, der mit Barney aufgewachsen sei und erinnere an die Filme von Indie-Schmiede A24 sowie von Charlie Kaufman und Spike Jonze.

    Welche und wie viele Filme von den 45 geplanten Projekten dann wirklich kommen, wird die Zukunft zeigen. Es ist zu erwarten, dass trotz neuer Deadlines in den Verträgen mit Partner-Studios und nun mehr Kontrolle auch das eine oder andere Projekt auf der Strecke bleibt – gerade wenn vielleicht Erfolge an den Kinokassen ausbleiben. Schließlich sind auch in den vergangenen 15 Jahren MCU zwar 32 Filme erschienen, aber auch einige weitere Titel nie aus dem Planungsstadium herausgekommen.

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