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    Darum stehen die Eberhofer-Krimis nach "Rehragout-Rendezvous" vor dem Aus – trotz grandioser Kinozahlen
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Die Eberhofer-Krimis sind eine einzigartige Kino-Erfolgsgeschichte. Das soll sich mit „Rehragout-Rendezvous“ fortsetzen. Doch danach ist womöglich Schluss: Autorin Rita Falk ist gar nicht mehr glücklich, wie ihre Bücher verfilmt werden.

    Constantin Filmverleih

    Acht Krimi-Komödien rund um den Dorfpolizisten Eberhofer (Sebastian Bezzel) und all die schrulligen Bewohner*innen des fiktiven Dorfes Niederkaltenkirchen liefen bereits in den Kinos. Jeder davon startete erfolgreicher als der Vorgänger. Ob der seit heute laufende „Rehragout-Rendezvous“ diese Serie fortsetzt, steht in den Sternen – wie wohl auch die gesamte Krimi-Reihe mit so wohlklingenden Titeln wie „Dampfnudelblues“, „Sauerkrautkoma“ oder „Leberkäsjunkie“...

    Der in Kürze erscheinende „Rehragout-Rendezvous“-Nachfolge-Roman „Steckerlfischfiasko“ kann womöglich nicht verfilmt werden. Autorin Rita Falk geht in einem Interview mit dem Spiegel nämlich nun deutlich auf Distanz zur allerneusten Adaption eines Titels ihrer Romanreihe.

    Rita Falk kritisiert: "Rehragout-Rendezvous" ist keine Verfilmung meines Buches mehr

    Dem Nachrichtenmagazin verriet sie, dass es über viele Jahre „eine wahnsinnige schöne Zusammenarbeit“ war und sie immer noch die Besetzung „großartig und über alle Zweifel erhaben“ finde – aber die Geschichten seien es nicht mehr. Sie sei deswegen unglaublich traurig und habe in den letzten Tagen auch viele Tränen vergossen.

    Die Filme sollen sich immer weiter von ihren Buchvorlagen entfernen, so Falk, was sie bereits in der Vergangenheit kritisch angemerkt habe. Doch bei „Rehragout-Rendezvous“ sei die Grenze überschritten. Wenn im Abspann „nach der Romanvorlage von Rita Falk“ steht, dann stimme dies einfach nicht mehr.

    "Platt, trashig, stellenweise sogar ordinär"

    Sie habe versucht einzugreifen und insgesamt drei Mal das Drehbuch korrigiert. Doch am Ende seien nur Kleinigkeiten geändert wurden. Das Ergebnis sei ein Drehbuch für „Rehragout-Rendezvous“, welches „platt, trashig und stellenweise sogar ordinär“ sei.

    Dies erklärt sie beispielhaft an der Figur von Eberhofer-Sohn Paul, über den sie sich viele Gedanken gemacht habe. Bei ihr sei Paul ein kleines Genie, die Filmversion sei „einfach ein Dorfdepp“. Auch eine extra für den Film erfundene Szene, in welcher Eberhofer und seine besten Freunde für ein Abenteuerwochenende unter Männern in den Wald gehen, kritisiert sie als „sinnfrei“.

    Zum ersten Mal wissen Eberhofer-Fans nicht, wie es weitergeht

    Bislang war es immer so: Kam ein neuer Eberhofer-Film in die Kinos war der nächste schon angekündigt. Doch obwohl „Steckerlfischfiasko“ als Buch demnächst erscheint, ist ein dazugerhöriger Kinofilm mehr als ungewiss. Falk erklärte, dass es keinen Vertrag für eine Verfilmung gebe. Sie stehe weiteren Adaptionen auch „sehr skeptisch gegenüber“, was deutlich macht, dass sie wohl ohne Zugeständnisse nicht so einfach die Rechte für den neuen Roman hergeben wird.

    Theoretisch hätte Filmverleih Constantin noch die Möglichkeit, die Reihe auf andere Weise weiterlaufen zu lassen. Bei der Verfilmung der Bücher wurden zwei Titel übersprungen: das sechste Buch „Zwetschgendatschikomplott“ und der achte Roman „Weißwurstconnection“ wurden bislang nicht fürs Kino adaptiert. Laut Falk habe der Verleih auf diese beiden Titel eine Option.

    Rehragout-Rendezvous
    Rehragout-Rendezvous
    Starttermin 10. August 2023 | 1 Std. 37 Min.
    Von Ed Herzog
    Mit Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff
    User-Wertung
    3,0
    Filmstarts
    3,5

    Die Zukunft wird zeigen, wie es weitergeht. Ob Falk und die Filmverantwortlichen trotz der sehr deutlichen Kritik im Spiegel noch einmal zusammenfinden oder ob man die Reihe wirklich ohne Beteiligung und Zustimmung der Autorin zumindest noch um die zwei Nachzügler-Titel verlängert. „Rehragout-Rendezvous“ könnt ihr aktuell im Kino sehen – in unserer Kritik kommt Chefredakteur Christoph Petersen zu einem Fazit, in welchem er seine Hoffnung auf eine Fortführung klar ausdrückt:

    „So langsam lässt sich die Eberhofer-Reihe am besten mit dem Duracell-Hasen vergleichen – sie läuft einfach immer weiter und weiter, ohne je spürbar an Energie einzubüßen. Und wenn’s nach uns ginge, dürfte das gerne auch noch eine ganze Zeit lang so weiter gehen…“

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