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    Es hätte die Filmgeschichte entscheidend verändert: Martin Scorsese wollte einen der größten Sci-Fi-Filme aller Zeiten drehen
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Martin Scorsese ist bekannt für Gangsterfilme, Ridley Scott assoziieren wir mit „Alien“ oder „Blade Runner“. Doch hätte Scorsese am Anfang seiner Karriere alle seine Pläne durchsetzen können, hätte die Filmgeschichte einen anderen Verlauf genommen...

    Martin Scorsese hat in seiner mehr als 50 Jahre umspannenden Karriere fast jedes Genre abgedeckt, das es gibt: Er hat Komödien gedreht („Die Zeit nach Mitternacht“), Kinderfilme („Hugo Cabret“), religiöse Epen („Die letzte Versuchung Christi“), Psychothriller („Kap der Angst“), Musicals („New York, New York“) und Kostüm-Dramen („Zeit der Unschuld“). Und doch: Mit keinem anderen Genre wird der 81-Jährige so sehr assoziiert wie mit dem Gangster- bzw. Mafiafilm.

    Scorsese hat zahlreiche Klassiker des Genres gedreht, darunter „GoodFellas“ und „Casino“. Doch am Anfang seiner Karriere hatte er ganz andere Pläne: Bereits nachdem er mit „Wer klopft denn da an meine Tür?“ sein Regiedebüt abgedreht hatte, wollte er Philip K. Dicks „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ verfilmen – jenen dystopischen Roman von 1968, aus dem 1982 der Science-Fiction-Meilenstein „Blade Runner“ hervorging. Das hätte nicht nur den Verlauf seiner Karriere entscheidend verändern können.

    1969 arbeitete Scorsese gemeinsam mit Kritiker und Drehbuchautor Jay Cocks ein Konzept für den Sci-Fi-Film aus, doch die Umsetzung erwies sich – zumindest vorläufig – als zu kompliziert. Also entschied sich die Regie-Legende für ein anderes, leichter zu realisierendes Projekt: „Hexenkessel (1973), seinen ersten Gangsterfilm, der ihn zudem mit späteren Dauer-Kollaborateuren wie Robert De Niro und Harvey Keitel zusammenbrachte. Einen Science-Fiction-Film hat Scorsese bis heute nie gedreht – dafür zahlreiche Klassiker und Meisterwerke des Gangster-Kinos, zuletzt „The Irishman“ und „Killers Of The Flower Moon“.

    „Hexenkessel“ nimmt in der Filmografie von Scorsese also eine Schlüsselrolle ein – und es hätte seine Karriere in eine völlig andere Richtung lenken können, wenn er stattdessen eine Philip-K.-Dick-Verfilmung gedreht hätte. Und nicht nur das: Auch darüber hinaus hätte die Filmgeschichte einen anderen Verlauf genommen, schließlich wäre Ridley Scotts stilprägender Klassiker mit Harrison Ford dadurch möglicherweise obsolet geworden. Trotzdem ist es natürlich ein reizvolles Gedankenspiel, sich vorzustellen, wie „Blade Runner“ zehn Jahre früher und unter der Regie von Martin Scorsese ausgesehen hätte...

    Clash der Filmwelten: Der Sci-Fi-Meilenstein "Blade Runner" hat sich bei einem ikonischen Horror-Klassiker bedient

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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