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    Heute im TV: Dieser brachiale Schwarzenegger-Kracher ist viel besser als sein Ruf – und war einst sogar der teuerste Film aller Zeiten
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Er war einst der teuerste Film aller Zeiten, der eigentlich nur scheitern konnte. Trotzdem: Nicht nur für FILMSTARTS-Redakteur Daniel ist „Terminator 3“ ein Action-Spektakel mit gewaltigem Spaßfaktor – auch nach über 20 Jahren noch.

    Eigentlich hatte „Terminator 3 - Rebellion der Maschinen“ ja gar nie eine Chance. Mit den beiden Vorgängern lieferte Blockbuster-Spezialist James Cameron schließlich allseits beliebte Meilensteine des Science-Fiction-Kinos, die für viele Genre-Fans bis heute unübertroffen sind. Wie könnte da je ein Film mithalten? Und dann auch noch unter der Regie eines anderen! Jonathan Mostow hatte sich seinerzeit mit „Breakdown“ und „U-571“ zwar bereits einen Namen gemacht, ihn auf eine Stufe mit James Cameron zu stellen, wäre dennoch Wahnsinn – heute wie damals. Und das war erst der Anfang.

    „Rise Of The Machines“ war ein Wagnis gewaltigen Ausmaßes, das heute wohl kaum mehr ein Hollywoodstudio eingehen würde (ironischerweise bildet ausgerechnet der 2019 erschienene „Terminator: Dark Fate“ eine Ausnahme). Mit Produktionskosten von über 187 Millionen Dollar war der dritte „Terminator“-Film 2003 der teuerste Film aller Zeiten – und das als R-Rated-Film! Am Ende spülte er zwar durchaus beachtliche 433,4 Millionen Dollar in die Kassen, landete damit aber dennoch nur auf dem vergleichsweise enttäuschenden Rang 7 der erfolgreichsten Filme seines Jahrgangs.

    Gerade im Vergleich zu „Terminator“ und „Terminator 2“ wurde Teil 3 oft als unwürdig gescholten und nicht einfach nur totgeschwiegen, sondern geradezu von allen Seiten belächelt. Und dennoch: Wir können euch nur empfehlen, am heutigen 1. Februar einzuschalten, wenn „Terminator 3“ ab 22.20 Uhr auf VOX läuft. Über 20 Jahre später ist der aktuell übrigens auch auf Netflix verfügbare „Rebellion der Maschinen“ nämlich nicht nur mindestens so gut wie damals, sondern vielleicht sogar noch besser. Wir verraten euch, warum.

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    "Terminator 3": Ein Spektakel, wie man es heute kaum noch zu sehen kriegt

    Eine der Ursachen für die explodierenden Produktionskosten waren die handgemachten Spezialeffekte. Während Mostow auf einen durchwegs homogenen Mix aus CGI und praktischen Special Effects setzte, fällt vor allem im direkten Vergleich zu heutigen Blockbustern auf, was für eine Wucht das dritte „Terminator“-Kapitel in seinen Actionszenen entfaltet.

    Es ist jetzt nicht gerade so, als hätte man in der Traumfabrik in den vergangenen 20 Jahren bloß Action mit der Handbremse inszeniert. Ob Marvel Cinematic Universe, Michael Bay und sein Mega-Robo-Franchise oder, oder, oder. Die Filmtechnik entwickelte sich rasend schnell weiter, die großen Action-Spektakel aus Hollywood wurden immer teurer und damit zwangsläufig größer – zumindest auf dem Papier. Oder auf dem Computer. Für den Autor dieses Artikels sind jene Zerstörungsorgien allerdings nicht mehr als eine vielleicht zwar kreative, am Ende aber kaum greifbare Mixtur aus Einsen und Nullen, Daten aus dem Computer ohne Substanz – und letztlich auch ohne Relevanz.

    Und natürlich kommt auch ein Sci-Fi-Blockbzster wie „Terminator 3“ nicht ganz ohne Unterstützung aus dem Computer aus. Am Ende ist es aber eben auch nicht mehr als genau das: eine Unterstützung – für die Story sowie vor allem für die unglaublich aufwändige, immer wieder und auf unterschiedlichste Art und Weise ausufernde Action-Orgie, die On-Location gedreht wurde.

    Hier sprühen die Funken, Autos werden halbiert und um Laternen gewickelt und in der wohl zweifelsohne spektakulärsten Szene des Films – eine Verfolgungsjagd mit einem Kranwagen – ein ganzer Straßenzug in Schutt und Asche gelegt! Und dann durchbohrt die finstere, von Kristanna Loken gespielte Terminatrix vom Rücksitz eines Polizeiwagens aus mit ihrem Robo-Arm auch noch den Brustkorb des fahrenden Gesetzeshüters, um selbst das Steuer zu übernehmen. Das sind Gewaltspitzen, die man in einem derartigen XXL-Blockbuster heutzutage schlicht nicht mehr zu sehen kriegen würde.

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    Zugegeben, Gags wie etwa aufblasbare Brüste als Ablenkungsmanöver bei einer Polizeikontrolle zündeten schon in den frühen 2000ern nur bedingt und sind ehrlicherweise auch nicht allzu gut gealtert – sind in dem Sci-Fi-Actioner aber eben auch nicht mehr als bloßes Beiwerk. Spaß macht „Terminator 3“ nämlich vor allem dann, wenn's kracht.

    Was dem Film außerdem helfen dürfte, im Nachhinein noch etwas mehr Liebe als einst im Kino zu erfahren, sind die seitdem erschienenen Fortsetzungen. Mit „Terminator: Die Erlösung“ (2009), „Terminator: Genisys“ (2015) und dem eingangs bereits erwähten „Dark Fate“ (2019) setzte man in den vergangenen Jahren nämlich so ziemlich alles daran, dem Franchise neues Leben einzuhauchen – mit bedingtem Erfolg. Die unterschiedlichen Versuche, das von „Avatar“-Macher James Cameron begründete Kult-Franchise zu alter Stärke zu verhelfen, waren allesamt durchwachsen und sorgten vor allem für eine wirre Timeline, in der irgendwie so gar nichts mehr zusammenpasst.

    Mit 3,5 von 5 möglichen Sternen hat „Rebellion der Maschinen“ in der FILMSTARTS-Kritik jedenfalls besser abgeschnitten als sämtliche „Terminator“-Filme, die danach kamen. Auch wenn die ersten beiden Teile wohl auf ewig unerreicht bleiben, funktioniert „Terminator 3“ wohl nicht zuletzt aufgrund seiner eindrucksvollen, handgemachten Effekte auch heute noch ganz hervorragend als kurzweilig-spaßige Action-Granate.

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