
In Las Vegas findet aktuell die bedeutendste Kinomesse Hollywoods statt. Auf der CinemaCon präsentieren alle großen US-Filmverleiher eine Woche lang ihre kommenden Highlights. Auf der Präsentation von Universal durfte natürlich ein Projekt nicht fehlen: Christopher Nolans „The Odyssey“, einer Adaption eines der ältesten literarischen Werke Europas, das in 24 Gesängen den zehnjährigen Irrweg des Odysseus nach dem Fall Trojas erzählt.
Bewegte Bilder aus dem kommenden Fantasy-Historien-Actioner nach Homers legendärem Epos wurden nicht gezeigt. Schließlich laufen die Dreharbeiten noch auf Hochtouren. Zudem ist Nolan bekannt dafür, die Spannung durch Geheimniskrämerei hochzuhalten und auch kein Vorabmaterial zu zeigen, welches eventuell noch nicht perfekt ist. So mussten Worte bei der Veranstaltung ausreichen – und dabei fielen ziemlich mächtige:
Wäre selbst Homer stolz auf Nolans Verfilmung seines Werkes?
Auf der Bühne in Las Vegas stand Universal-Verleihchef Jim Orr, um den Film anzupreisen. Und der griff dabei richtig tief in den Lobes-Topf: „The Odyssey“ sei „ein visionäres, nur einmal pro Generation entstehendes filmisches Meisterwerk, auf das sogar Homer selbst sehr wahrscheinlich stolz wäre.“ Laut Variety hatte dieser Superlativ aber nicht ganz die gewünschte Wirkung.
Wie das Branchenmagazin berichtet, habe das bei der CinemaCon vor allem aus Kinobetreiber*innen bestehende Publikum mit Lachen auf die Übertreibung reagiert – obwohl Orr die Aussage allem Anschein nach nicht als Scherz angelegt hatte, sondern es sehr ernst meinte.

Wir können die Lacher durchaus verstehen. Denn darüber zu spekulieren, was ein Dichter, der angeblich vor rund 3.000 Jahren gelebt hat, über eine Hollywood-Verfilmung eines ihm zugeschriebenen Werkes gedacht hätte, ist dann vielleicht doch etwas absurd.
Übrigens: Ob Homer als historische Figur überhaupt existierte, ist bis heute umstritten – ebenso, ob er der alleinige Verfasser der „Odyssee“ war. Wir Kinofans dürften schon damit zufrieden sein, wenn Nolans Film wirklich die „visionäre Interpretation“ wird, die Orr ebenfalls versprach.
Christopher Nolans "The Odyssey": "Ein mythisches Action-Epos!"
Daneben erklärte Universal noch, dass das neue Werk von „Oppenheimer“- und „Interstellar“-Regisseur Nolan „ein mythisches Action-Epos“ sei, „das rund um den Globus mit brandneuer IMAX-Filmtechnologie gedreht wird“. Der Film werde so Homers Saga zum ersten Mal auf IMAX-Leinwände bringen.
Dafür schlüpft Superstar Matt Damon („Der Marsianer“) in die Rolle des griechischen Helden König Odysseus (siehe auch unser Artikelbild). Nach dem Ende des Trojanischen Krieges macht sich dieser auf eine qualvolle, zehn Jahre dauernde Heimreise. Dabei muss er zahlreiche Gefahren bestehen und sich nicht nur dem Einfluss der Götter widersetzen.
In seiner Heimat Ithaka muss sich derweil seine Frau Penelope zahlreichen Freiern erwehren. Denn die Mächtigen des Landes halten den König für tot und wollen mit einer Ehe nun selbst den Thron besteigen. Daher bricht Odysseus’ Sohn Telemachos auf, um mit der Hilfe der Göttin Athene seinen Vater zu finden.
Voller Stars: Das ist die Besetzung von "The Odyssey"
Für seine epische Erzählung kann Nolan auf einen imposanten Cast bauen. Neben dem in der Hauptrolle bestätigten Damon sollen wir Anne Hathaway als Penelope, Tom Holland als Telemachos und Zendaya als Athene sehen. In weiteren Rollen sind zudem Robert Pattinson, Lupita Nyong’o, Charlize Theron, Jon Bernthal, Mia Goth, Elliot Page, Samantha Morton, Benny Safdie, Cosmo Jarvis und „Sons Of Anarchy“-Fanliebling Ryan Hurst dabei.
„The Odyssey“ kommt am 16. Juli 2026 in die deutschen Kinos.
Übrigens wurde die Geschichte von Odysseus’ Heimkehr gerade schon einmal verfilmt. „The Return“ erzählt aber nicht die Rückreise selbst, sondern konzentriert sich nur auf den Moment der Rückkehr. Hier sind Ralph Fiennes als Odysseus, Juliette Binoche als Penelope und Charlie Plummer als Telemachos zu sehen. Einen deutschen Starttermin gibt es zwar noch nicht, aber bereits einen Trailer, der Voldemort-Darsteller Fiennes mit beeindruckenden Muskeln zeigt:
