Eine grandiose Franka Potente rennt zurück auf die Leinwand: Trailer zum Kino-Comeback von "Lola rennt"
Asokan Nirmalarajah
Asokan Nirmalarajah
-Freier Autor und Kritiker
Asokan schreibt seit 2011 für FILMSTARTS. Seine Liebe zum Kino begann mit den "Turtles" (1989). Später fand er im zarten Alter von 14 Jahren durch die "Der Pate"-Trilogie zu seinem Lieblingsgenre, dem Gangsterfilm. Darüber hat er sogar ein Buch geschrieben.

Regisseur Tom Tykwer lieferte mit „Lola rennt“ das Sprungbrett für die internationale Film- und TV-Karriere von Franka Potente. In dem romantischen Crime-Thriller rennt Potente um das Leben ihres Freundes – ab dem 3. Juni 2025 auch wieder im Kino.

Als Tom Tykwers dritte abendfüllende Regiearbeit „Lola rennt“ am 20. August 1998 in den deutschen Kinos anlief, war die Verwunderung groß. Hatte sich der deutsche Filmemacher doch mit seinen bisherigen Kinofilmen „Die tödliche Maria“ (1993) und „Winterschläfer“ (1997) als stilistisch virtuoser Chronist verstörender Beziehungen zwischen Männern und Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs empfohlen. Es waren düstere, sperrige Kammerspiele, wunderbar fotografiert von Frank Griebe, über Schuld und Sühne, mit traurigen Figuren und niederschmetternden Finales.

Da wirkte sein nächster Film, ein atemloser Thriller über die verzweifelten Versuche einer jungen Frau (Franka Potente), ihren Freund innerhalb von 20 Minuten vor dem sicheren Tod zu retten, wie eine federleichte Genre-Fingerübung mit bedeutenderen kommerziellen Chancen. Doch auch wenn „Lola rennt“ viel schneller, peppiger und zeitgemäßer ausfällt als seine Vorläufer, ist der Film nicht weniger anspruchsvoll in seiner radikalen Erzählweise und seinen emotionalen und philosophischen Tiefen.

Lola rennt
Lola rennt
Starttermin 20. August 1998 | 1 Std. 21 Min.
Von Tom Tykwer
Mit Franka Potente, Moritz Bleibtreu, Herbert Knaup
Pressekritiken
4,2
User-Wertung
3,8
Filmstarts
4,5
Im Stream

Das frenetische Tempo des Films, gekoppelt mit dem pulsierenden Soundtrack und die einfalls- und abwechslungsreiche Inszenierung katapultierte „Lola rennt“ 1998 zu einer deutschen Kino-Sensation mit 2,5 Millionen Besuchern, die auch international Anklang fand. So wurde der Film in den USA sogar zum erfolgreichsten deutschen Film seit Wolfgang Petersens „Das Boot“ von 1981.

Warum „Lola rennt“ damals so den Nerv der Zeit traf und seine zeitlose Dynamik auch heute noch bewahrt, davon können sich Kinofans erneut überzeugen. Denn der Film kommt als Teil der Reihe „Best of Cinema“ am 3. Juni 2025 wieder zurück auf die große Leinwand.

Und es lohnt den Gang zur Kinokasse allemal, auch wenn der Film mit 81 Minuten kurz erscheint. In seiner trügerisch knappen Laufzeit vermag „Lola rennt“ nicht nur eine Geschichte in gleich drei Variationen mit atemloser Spannung zu erzählen, sondern auch eine tiefsinnige Abhandlung über Schicksal vs. Zufall, freier Wille vs. externe Einflüsse, Zeit vs. selektive Wahrnehmung von Zeit, und über die sämtliche Grenzen aufhebende Macht der Liebe zu liefern. Davon können sich jetzt alle selbst überzeugen und nach Filmende erschöpft, erfüllt und energiegeladen aus dem Kino rennen. Und noch einmal. Und noch einmal.

Ein Erzählexperiment mit emotionaler Tiefe

„Lola rennt“ beginnt mit einem Anruf, der Lola (Frank Potente) zum Rennen bringt. Der panische Anrufer ist Manni (Moritz Bleibtreu), der Freund von Lola und ein nicht ganz so erfolgreicher Kleinkrimineller. Denn Manni hat einen Stoffbeutel mit 100.000 Mark aus einem illegalen Deal versehentlich in einer Berliner U-Bahn liegen lassen. Sein Chef Ronnie (Heino Ferch) taucht aber in 20 Minuten auf, um den Stoffbeutel an sich zu nehmen. Ist das Geld dann nicht da, dann ist Mannis Leben nichts wert. Wenn Lola nicht in 20 Minuten da ist mit dem Geld, will Manni den Supermarkt um die Ecke ausrauben. Lola rennt los, um das Geld irgendwie anders aufzutreiben…

Bei allen inszenatorischen Mätzchen des Films (schnelle Schnitte, rasante Zooms, Animationen, Zeitlupe, Schwarzweißsequenzen, Polaroidsequenzen, Schwenker ins Surreale, Filmzitate usw.), ist das pochende Herz und die dramaturgische Antriebsfeder der Handlung die bedingungslose Liebe von Lola für Manni. Die zwei Szenen, die zwischen den drei Variationen der Handlung geschaltet sind, und nur Franka Potente und Moritz Bleibtreu zusammen im Rotlicht im Bett zeigen, drehen sich darum, wie die beiden versuchen, ihre Liebe zueinander in Worte zu fassen.

Das erdet die rasante Stop-Rewind-Start-Dramaturgie des Films auf eine spannende Weise und hebt die Fallhöhe des Crime-Thrillers gleichzeitig noch um ein Vielfaches. Wir fiebern nicht nur wegen des hohen Tempos des Films mit, sondern wegen Lola und Manni. Um Euch einen Geschmack auf den Kinostart zu geben, präsentieren wir euch heute den Trailer zur baldigen Wiederaufführung des Kultfilms der späten 1990er Jahre.

FILMSTARTS präsentiert "Best Of Cinema"

Die Kinoreihe „Best Of Cinema“ ist eine Kooperation der Verleiher StudioCanal, Capelight Pictures, Tobis, X-Verleih und Warner Bros. Mit Unterstützung von FILMSTARTS kommen unter dem Motto Kultfilme und Klassiker aus den unterschiedlichsten Genres zurück ins Kino. So habt ihr Monat für Monat die Gelegenheit, einen eurer Lieblingsfilme auf der großen Leinwand zu erleben oder zugleich kulturelle Bildungslücken im Zuge eines Kinobesuchs zu schließen.

Ihr wollt bei „Lola rennt“ endlich wieder auf der großen Leinwand mitfiebern? Dann nehmt an unserem FILMSTARTS-Gewinnspiel auf Instagram teil. Wir verlosen gemeinsam mit StudioCanal insgesamt 10x2 Tickets für die Wiederaufführung. Die Gewinner*innen werden unter allen Kommentaren ermittelt, die bis zum 26. Mai 2025 um 23.59 Uhr gepostet wurden.

Im folgenden Artikel seht ihr übrigens auch gleich, welche Filme „Best Of Cinema“ 2025 noch so ins Kino zurückbringen wird:

Noch 2025 wieder im Kino: Ein monumentales Meisterwerk, ein hochspannender Serienkiller-Thriller und Johnny Depp in seiner schrägsten Rolle

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