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    Stephen Kings "Es": Regisseur Andy Muschietti und Produzentin Barbara Muschietti im FILMSTARTS-Interview

    Wir haben „Es“-Regisseur Andy Muschietti und Produzenten Barbara Muschietti in Madrid getroffen, um mit den filmemachenden Geschwistern über gute und schlechte Stephen-King-Verfilmungen und erste Ideen für die Fortsetzung zu sprechen…

    In „Es“ wird „Book Of Henry“-Star Jaeden Lieberher nicht nur von gemeinen Schulhof-Schlägern, sondern auch vom diabolischen Clown Pennywise (Bill Skarsgard) heimgesucht. Zusammen mit sechs anderen jugendlichen Außenseitern gründet er eine heilige Gemeinschaft, den „Losers' Club“, um dem kinderfressenden Monster die Stirn zu bieten. Der Film, wie auch der Roman, auf dem er basiert, erzählt eine herzerwärmende Coming-Of-Age-Geschichte, lässt einem in seinen düsteren Szenen jedoch auch das Blut in den Adern gefrieren. Für die richtige Mischung aus Herz und Horror haben Andy und Barbara Muschetti gesorgt.

    Stephen Kings Reaktion

    FILMSTARTS: Was war eure Reaktion, als ihr gehört habt, dass Stephen King den Film gut findet?

    Andy Muschietti: Das war natürlich toll, er ist mein literarischer Held. Es war für mich gewissermaßen das Ende eines Zyklus, in den ich eine Menge Arbeit und Liebe gesteckt habe. Und dass ich tatsächlich den Segen genau der Person bekommen habe, bei der es mir am wichtigsten war, ist großartig.

    FILMSTARTS: Du hast ihm einen Brief geschrieben, oder?

    Andy Muschietti: Ja, genau. Es war ein kleiner Brief, in dem ich ihn um Verzeihung gebeten habe, für all das, was ich geändert habe, für all die Freiheiten, die ich mir genommen habe.

    FILMSTARTS: War Stephen King denn bei den Dreharbeiten am Set?

    Barbara Muschietti: Leider nicht. Wir haben von Anfang seinem Agenten gesagt, dass die Tür jederzeit offensteht. Aber der Agent meinte, was King am liebsten macht, ist zu Hause sitzen und schreiben. Das macht ihn am glücklichsten. Sobald er den Film dann aber gesehen hatte, fand er ihn so großartig, dass er Andy eine tolle E-Mail schrieb, die er sich als Andenken bewahren kann. Daraus ist sogar eine Art Brieffreundschaft entstanden - und als ein Enkel von Stephen seinen Abschluss gemacht hat, hat er sich von seinem Großvater gewünscht, dass er „Es“ sehen darf. Also haben wir ein Screening organisiert.

    Die verschiedenen Versionen des Films

    FILMSTARTS: Was könnt ihr uns darüber sagen, wie anders die Version von Cary Fukunaga, der ursprünglich mal für den Regieposten vorgesehen war, ausgesehen hätte?

    Andy Muschietti: In meiner Version stehen die Figuren eher im Vordergrund. Ich wollte meine eigene emotionale Erfahrung beim Lesen mit in den Film bringen. Es war mir wichtig, dass die emotionale Verbindung mit jeder einzelnen Figur nicht verloren geht, aber auch die mit der gesamten Gruppe, die ja gewissermaßen auch eine Figur ist. Dafür war eine Menge Arbeit nötig. Ich habe eine Figur wieder hinzugefügt, die in Cary Fukunagas Version rausgestrichen worden war.

    FILMSTARTS: Welche Figur war das?

    Andy Muschietti: Stanley. Richie hat sozusagen beide Figuren verkörpert. Wir haben also Stanley wieder hinzugefügt und das ist einer der emotionalen Aspekte, der dafür sorgt, dass sich das Publikum mehr mit den Figuren identifizieren kann. Außerdem haben wir viel daran gearbeitet, wie sich Pennywise tatsächlich körperlich in die verschiedenen Ängste der Menschen verwandeln kann. Und auch die Struktur des Films haben wir geändert. Wir haben an der Gruppendynamik gearbeitet.

    Barbara Muschietti: Eine der größten Änderungen, die Andy eingebaut hat, betrifft auch die Gruppe als Figur. In dem ursprünglichen Drehbuch von Cary Fukunaga und Chase Palmer ging es mehr darum, wie die Kinder ihre jeweiligen Probleme mit ihren Familien lösen. Genau das ist ja der Punkt, wo die persönliche Erfahrung entscheidend ist: Andy hat das Buch als Kind anders erlebt als Cary. Und so ging es dann nicht mehr darum, wie jeder durch das Lösen seiner Familienprobleme Kraft findet…

    Andy Muschietti: … sondern darum, wie sie in der Gruppe Kraft finden.

    Warner Bros Entertainment Inc.

    FILMSTARTS: Du bist als Fan des Buches bekannt: Hast du versucht, die Szene, in der Beverly nacheinander Sex mit allen sechs Jungs hat, in den Film zu packen?

    Andy Muschietti: Nein, das habe ich gar nicht erst versucht, weil ich die Szene überflüssig finde. Ich glaube, es gibt so eine Art morbide Faszination mit dieser Szene, weil die Leute neugierig sind, wie das in einem Film aussehen würde. Auf der einen Seite würde natürlich kein Studio jemals so eine Szene erlauben. Aber auf der anderen Seite ist die Szene wirklich unnötig, ganz unabhängig von moralischen Überlegungen: Es ist im Grunde genommen eine grobe Metapher für eine Art Übergangsritus von Kindern zu Erwachsenen. Aber dieser Übergang zieht sich durch die gesamte Geschichte, es geht um die Frage, ob man noch ein Kind ist oder nicht. Die Handlung gibt das alles also schon selbst her.

    80er-Jahre-Nostalgie in „Es“

    FILMSTARTS: Die Geschichte spielt anders als im Buch nicht in den 50ern, sondern in 80ern. Warum?

    Andy Muschietti: Es gab von Anfang an die Idee, den Film eher in der Gegenwart anzusiedeln. Also ergibt es ja nur Sinn, dass die erste Hälfte vor 27 Jahren, also in den 80ern spielt.

    FILMSTARTS: Es hat also nichts damit zu tun, dass die 80er-Jahre gerade angesagt sind?

    Andy Muschietti: (lacht) Nein. Ich habe der Idee aber gerne zugestimmt, denn damit kenne ich mich aus, ich bin in den 80ern aufgewachsen. Für mich hat es also eine Menge Sinn ergeben, den Film in dieser Epoche anzusiedeln.

    FILMSTARTS: Es gibt also keine Verbindung zum Erfolg von „Stranger Things“?

    Andy Muschietti: Ich habe nicht einmal gewusst, worum es in der Serie geht, als ich den Film gedreht habe. Sie kam dann während der Produktion raus, aber auch dann habe ich sie nicht gesehen und wollte sie auch nicht sehen. Aber die Stimmen habe ich natürlich trotzdem mitbekommen: „Horror-Thematik, Kinder auf Fahrrädern, das ist ja genau dasselbe wie ‚Es‘.“ Selbst nach Ende der Dreharbeiten hat es noch ewig gedauert, bis ich mir „Stranger Things“ dann angesehen habe.

    FILMSTARTS: In „Es“ gibt es zahlreiche Kinoplakate und Filmtitel aus den 80ern zu entdecken - „Batman“, „Lethal Weapon 2“, „Nightmare On Elm Street 5“, „Gremlins“, „Beetlejuice“. Warum gerade diese Filme?

    Andy Muschietti: Einige davon habe ich vorgeschlagen, aber andere stammen halt einfach aus dem Katalog von Warner Bros. Ich konnte leider nicht einfach irgendwelche Filme auswählen, sie mussten von Warner sein.

    FILMSTARTS: Und was ist mit den New Kids On The Block, die ja auch eine ziemlich prominente Rolle speilen?

    Andy Muschietti: Ähh…

    Barbara Muschietti: Ja!

    Andy Muschietti: Darüber streiten wir uns immer noch. Ich hatte die Idee für die Szene mit dem Poster an der Tür und für die Szene mit dem Springen. Und Barbara fand das furchtbar.

    Barbara Muschietti: Und jedes Mal, wenn wir den Film zeigen, explodiert das Publikum bei genau dieser Szene.

    FILMSTARTS: Sogar die Bilder von Kameramann Chung-hoon Chung erinnern ein wenig an Filme aus den 80ern. War das eine bewusste Entscheidung?

    Andy Muschietti: Natürlich ist mein Stil als Filmemacher von den Einflüssen meiner Jugend geprägt, von Steven Spielberg etwa. Es ist also kein Zufall, dass es sich so anfühlt. Aber es war auch keine bewusste Entscheidung.

    FILMSTARTS: Welche Änderungen an der Handlung waren aufgrund des 80er-Jahre-Settings nötig? Die Zwille mit den Silberkugeln etwa wurde im Film ja durch ein Bolzenschussgerät ersetzt. Hatte das etwas damit zu tun, dass das in dem moderneren Setting nicht mehr funktioniert hätte?

    Andy Muschietti: Die Zwille war definitiv eine dieser Änderungen. Aber auch die Inkarnationen von Pennywise, die mir etwas veraltet vorkamen, im Gegensatz zu den Familienproblemen, die viel näher an der Realität sind und universeller und zeitloser. Aber im Buch sind alle körperlichen Inkarnationen von Pennywise Monster aus den Filmen der 50er und ich wollte lieber etwas Frischeres, Verrückteres und Tiefgründigeres haben. Etwas, das sich auf meine eigenen Kindheitsängste bezieht. Die Frau auf dem Bild etwa ist sehr stark von einem Bild von Amedeo Modigliani inspiriert, das wir hatten, als ich ein Kind war. Es war natürlich einfach nur ein Kunstdruck, aber mit den Augen eines Kindes betrachtet war es ein verdammtes Monster, mit den langgezogenen Gliedmaßen und den blinden Augen.

    Der „neue“ Pennywise

    FILMSTARTS: In deinem Film sieht Pennywise jünger aus als in der TV-Mini-Serie von 1990. War das eine bewusste Entscheidung?

    Andy Muschietti: Ja, absolut. Ich wollte ein kindliches Monster erschaffen. Das geht direkt auf einen Abschnitt aus dem Buch zurück, der mich nachdenklich gemacht hat: Es gibt etwas, das Bill Denbrough sagt, als sie über die Natur von Pennywise nachdenken. „Vielleicht denken wir nur, dass Es Kinder isst, weil uns erzählt wird, dass Monster sowas machen.“ Ich habe das dann weitergedacht: Vielleicht ist Es nur solange real, wie Es auch in der Vorstellung von Kindern am Leben ist. Und wenn Pennywise von Kindern erdacht wurde, sollte er dann nicht auch kindlich sein? Es gibt auch eine weitere Passage, in der Stephen King die Gedanken von Pennywise zeigt und das sind sehr einfache, kindliche Gedanken. Ich habe schon immer geglaubt, dass Es von Kindern erschaffen wurde, und dass die ganze Mythologie rund um Es von Kindern erschaffen wurde. Aber was bedeutet das für Pennywise, wenn Es nur aus der Vorstellungskraft von Kindern besteht? Vielleicht sollte Es dann auch kindlich aussehen. Hinzu kommt: Es gibt nichts Verstörenderes, als etwas Unschuldiges und Niedliches zu sehen, dass sich in etwas Gruseliges verwandelt. Und Bill Skarsgard hat diese Qualität.

    Warner Bros Entertainment Inc.

    FILMSTARTS: War das auch eine Casting-Entscheidung, die du getroffen hast? Will Poulter sollte ja zwischenzeitlich Pennywise spielen…

    Barbara Muschietti: Aber nicht bei uns.

    Andy Muschietti: Das wäre in Cary Fukunagas Version gewesen. Ich muss sagen, ich hätte Will als Pennywise großartig gefunden…

    Barbara Muschietti: … aber er war dann schon mit „Maze Runner“ beschäftigt. Bis wir endlich soweit waren, mit dem Dreh zu beginnen, war es bereits ein Jahr später und wir mussten wegen der Kinderdarsteller unbedingt in diesem Sommer drehen.

    Stephen King und Hollywood

    FILMSTARTS: Es gibt zahlreiche Stephen-King-Verfilmungen, aber die wenigsten sind wirklich gut. Hattest du eine Art Liste mit Dingen, die du nicht machen wolltest?

    Andy Muschietti: Nein. Ich finde, das ist ein natürlicher Prozess. Es geht darum, wie viel Liebe man in die Arbeit steckt. Schlechte Adaptionen werden von Filmemachern gedreht, die keinerlei emotionale Verbindung zu dem Material haben. Ich wusste nur, dass ich all das umsetzen muss, was Stephen King macht, um sein Publikum zu fesseln und emotional anzusprechen. „Es“ ist eine Horrorgeschichte, aber es geht eben auch um eine Gruppe Kinder und ihre emotionale Reise.

    Barbara Muschietti: Eine weitere Sache, die Andy und ich schon als Kinder aus den Büchern von Stephen King gelernt haben, ist der mühelose Wechsel zwischen verschiedenen Tonfällen, der unseren Film ziemlich einzigartig macht. Viele Filmemacher trauen sich an solche Filme nicht ran und auch die Studios machen ungerne Filme mit verschiedenen Tonfällen. Aber das ist genau das, was diesen Film zu so einer emotionalen Achterbahnfahrt macht.

    Andy Muschietti: Ja, das ist das Großartige an Stephen King. Er bringt einen zum Lachen und zum Weinen und er sorgt dafür, dass man sich gruselt. Viele Verfilmungen scheitern, weil sie sich auf einen Ton festlegen und sich selbst zu ernst nehmen. Sie haben Angst davor, lustig zu sein, weil es ein Horrorfilm ist. Und es gibt Filme, die versuchen, die verschiedenen Tonfälle nachzumachen, und zu einem Desaster werden. Wie zum Beispiel…

    Barbara Muschietti: (versucht halb im Scherz ihren Bruder davon abzuhalten, etwas zu sagen) Nein!

    Andy Muschietti: … „Dreamcatcher“.

    Warner Bros France

    FILMSTARTS: Warum haben Studios so viel Angst davor, verschiedene Tonfälle zu vermengen?

    Barbara Muschietti: Weil es eine Katastrophe ist, wenn man es nicht richtig gut macht. Das ist das Problem. Es kann richtig schiefgehen.

    Andy Muschietti: Außerdem wollen die Studios ihre Filme sehr eindeutig vermarkten. Sie wollen nicht das Risiko eingehen, die Leute zu verwirren. Niemand soll sich fragen, ob es ein Horrorfilm oder eine Komödie oder ein Drama mit starken Figuren ist. Das kann man auch bei „Es“ sehen. Der Film wird ja auch nicht als Drama vermarktet, die ersten Trailer waren ganz klar Horror. Erst als das Interesse des Publikums bereits geweckt war, hat man vorsichtig ein bisschen Humor, ein bisschen Figuren, ein bisschen Emotionen eingeführt.

    FILMSTARTS: Wie viel Einfluss habt ihr auf die Trailer und das Marketing?

    Barbara Muschietti: Tatsächlich war Warner wirklich großartig zu uns, sie haben uns mit einbezogen und uns nach unserer Meinung gefragt. Auch bei anderen Marketingartikeln oder digitaler Werbung. Das hat aber auch damit zu tun, dass wir ihnen gutes Material liefern. Andy hat etwa beim Design der FunKo-Puppen mitgewirkt oder den „Es“-Schriftzug auf dem Poster entworfen…

    Andy Muschietti: … das war ursprünglich gar nicht für den Film gedacht, sondern nur als Logo für Papierkram.

    ES

    FILMSTARTS: Wie funktioniert eure Zusammenarbeit? Haltet ihr euch gegenseitig den Rücken frei?

    Barbara Muschietti: Es hilft, dass wir zwei verschiedene Personen sind und sehr verschiedene Dinge tun. Er ist nur Regisseur, ich bin nur Produzentin. Wir beschützen uns gegenseitig. Es wird einem ja immer gesagt, was für ein hartes Geschäft das Filmemachen ist, sowohl professionell, als auch emotional. Aber man kann das nicht verstehen, bis man es selbst erlebt hat.

    Andy Muschietti: Hollywood ist zwar eine großartige Gelegenheit, aber wenn man den falschen Weg einschlägt, frisst einen das Geschäft auf. War das zu dramatisch?

    Sondtrack mit doppeltem Boden

    FILMSTARTS: Was kannst du uns über die Songauswahl verraten?

    Andy Muschietti: Zum einen wollte ich den Geist der 80er erkunden, aber außerdem wollte ich, dass die Songs mir persönlich etwas bedeuten. Deswegen gibt es etwa The Cult in der Schule oder The Cure bei der Badezimmer-Szene, zwei Bands, die ich sehr liebe. Abgesehen davon haben wir Tausende von Songs ausprobiert, aber die meisten klangen für mich so vertraut, dass sie die Szene ruiniert haben. Also haben wir uns schlussendlich für etwas weniger bekannte Songs entschieden.

    FILMSTARTS: Der Song von The Cure trägt den Titel „Six Different Ways“. War das eine bewusste Wahl?

    Andy Muschietti: Genau, als ich das Lied gefunden habe, war ich total glücklich. Es ist nicht nur der perfekte Song in musikalischer Hinsicht, sondern handelt auch noch von Beverly und ihrer Beziehung zu den sechs anderen Kindern: „Six different ways inside my heart…“

    Barbara Muschietti: Sophia Lillis, die Beverly in unserem Film spielt, hat den Song sogar eingesungen.

    Andy Muschietti: Ich hatte die Idee, dass Ben nicht mehr den The-Cure-Sänger Robert Smith, sondern Beverly hört, sobald er in ihr Zimmer geht. Wir haben das also mit Sophia ausprobiert und es gab so eine Art Übergang. Aber schlussendlich mussten wir das leider rausnehmen, weil uns gesagt wurde, dass das verwirrend ist und dass das Publikum denkt, Beverly sei mit Ben in ihrem Zimmer.

    Barbara Muschietti: Das war wirklich großartig. Wir packen die Version ins Bonusmaterial.

    Andy Muschietti: In der finalen Version hören wir dann einfach eine Filmmusik-Version des Songs.

    Warner Bros Entertainment Inc.

    Pläne für das Sequel

    FILMSTARTS: Wie steht es um „Es 2“?

    Andy Muschietti: Wir sind noch nicht allzu weit. Jeder will den Film machen, ich will ihn machen, muss ihn machen. Das Studio ist auch daran interessiert, dass ich das zweite Kapitel drehe. Es hängt aber momentan noch von ein paar Dingen ab.

    FILMSTARTS: Habt ihr während der Dreharbeiten zu „Es“ bereits einige Szenen für Teil 2 gedreht, so wie etwa Peter Jackson?

    Barbara Muschietti: Oh Mann, das hätten wir echt gerne gemacht, aber um ganz ehrlich zu sein, sind wir gerade eben so mit den Arbeiten zum ersten Teil fertig geworden.

    Andy Muschietti: Außerdem gab es kein Drehbuch für den zweiten Teil. Aber weil ich den Dialog zwischen den zwei Zeitsträngen aus der Buchvorlage im zweiten Teil haben will, können wir möglicherweise einige nicht verwendete Szenen aus dem ersten Teil dafür verwenden.

    FILMSTARTS: Soll es denn Rückblenden zu Szenen aus dem ersten Film geben? Szenen, die wir bereits gesehen haben?

    Barbara Muschietti: So leicht ist das leider nicht. Es muss ja zu der Geschichte passen.

    Andy Muschietti: Aber das ist eine gute Idee, um zwischen den beiden Zeitebenen hin- und herzuspringen. So ist es ein Teil der Handlung.

    Achtung! Es folgen potentielle SPOILER für „Es“ und „Es 2“

    FILMSTARTS: Ich hatte auch das Gefühl, dass ihr bereits einige Parallelen zwischen Teil 1 und Teil 2 vorbereitet habt. Dass Beverly etwa von Pennywise entführt wird erinnert an die Entführung von Bills späterer Frau Audra im Buch…

    Andy Muschietti: Ja, ich hatte schon einige Ideen für den zweiten Teil, bei denen ich schnell genug war, sie im ersten Teil vorzubereiten. Etwa auch bei Beverlys Vision: Die anderen Kinder fragen sie, was sie in den Totenlichtern gesehen hat, und sie antwortet, dass sie alle als Erwachsene wieder in Pennywise‘ Lager zurückkehren. Ich wollte dieses Fenster für die Weiterentwicklung der Handlung offenlassen. Aber ich fand es auch eine coole Idee, so eine Art Zeitverschiebung zu haben, die eine Verbindung zu einer anderen Art von Zeitwahrnehmung darstellt. Pennywise ist ja möglicherweise in einer anderen Zeit aktiv, seine Wahrnehmung von Zeit ist anders als die der Menschen. Für ihn ist Zeit etwas Nichtlineares… Aber ich verrate euch schon viel zu viele Details. Vergesst alles, was ich gerade gesagt habe!

    FILMSTARTS: In Bezug auf die Vision: Es besteht also noch die Möglichkeit, dass wir Stanley als Erwachsenen sehen werden? Im Buch begeht er ja Selbstmord, sobald er von der Rückkehr von Pennywise erfährt…

    Barbara Muschietti: Sagen wir mal so: Vielleicht in einer anderen Form…

    Andy Muschietti: Auch darüber können wir euch noch nicht allzu viel verraten. Aber wir haben ein paar Ideen für Stanley.

    In den USA bricht die Romanverfilmung schon seit Wochen sämtliche Rekorde. Am 28. September 2017 startet Stephen Kings „Es“ auch bei uns.

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