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    Oscars 2018: Steven Spielbergs "Die Verlegerin" räumt beim ersten großen Filmpreis des Jahres ab

    Die Oscar-Saison 2018 ist angelaufen und die ersten Filmpreise werden verliehen. Mit einem Dreifachtriumph beim Preis des National Board Of Review bringt sich Steven Spielbergs „Die Verlegerin“ dabei für die Oscars in Stellung.

    Universal Pictures

    Traditionell sind Ende November die ersten Filmpreise des Jahres, die verliehen werden, die Gotham Awards und die Auszeichnungen des National Board Of Review. Während bei den Gotham Awards aber nur Independent-Filme berücksichtigt werden (und „Call Me By Your Name“ als Bester Film ausgezeichnet wurde), kennt das National Board Of Review eine solche Einschränkung nicht. Die Auszeichnung der New Yorker Organisation von Filmemachern und Filmwissenschaftlern ist damit der erste große Filmpreis des Jahres.

    Und über diesen können sich besonders die Macher von „Die Verlegerin“ freuen. Das Journalismus-Drama von Steven Spielberg wurde als Bester Film ausgezeichnet, für die Hauptdarsteller Tom Hanks und Meryl Streep gab es zudem die Darstellerpreise. Weitere Preise gab es unter anderem für Greta Gerwig als Beste Regisseurin für „Lady Bird“, „Get Out“ (Bestes Regie-Debüt und Bestes Schauspielerensemble) und Pixars „Coco“ (Bester Animationsfilm).

    Oscar-Indikator und Superhelden

    Umstritten ist, wie sehr die Preise des National Board Of Review auch als Oscar-Indikator herangezogen werden können. „Slumdog Millionär“ war vor fast einem Jahrzehnt das letzte Werk, das erst bei den NBR-Awards und dann anschließend auch bei den Oscars als Bester Film ausgezeichnet wurde. Hier herrscht also selten Übereinstimmung. Allerdings stammt der Oscargewinner eigentlich immer aus der Liste der zehn besten Filme des Jahres, die das NBR zusätzlich zu „The Post“ kürt (nur zwei Mal in den vergangenen 20 Jahren war dies nicht der Fall). Hier findet sich auch einer von zwei Superheldenfilmen, die in der Award-Saison im Gespräch sind. Dass Fox für „Logan – The Wolverine“ eine teure Kampagne für die Filmpreisnominierung mit einer Oscarnominierung als finales Ziel fährt, trägt dabei erste Früchte, während Warner bei „Wonder Woman“ zumindest beim NBR in die Röhre schaut. Immerhin gab es einen Sonderpreis für Regisseurin Patty Jenkins und Hauptdarstellerin Gal Gadot.

    Zu den zehn besten Filmen des Jahres gehört laut dem NBR in diesem Kalenderjahr Edgar Wrights furioses Action-Musical „Baby Driver“, Indie-Darling „Call Me By Your Name“ mit Armie Hammer, James Francos „The Disaster Artist“, der Schrumpf-Film „Downsizing“ mit Matt Damon, Christopher Nolans Weltkriegsdrama „Dunkirk“, das auf immer mehr Filmpreiskandidatenlisten auftauchende Drama „The Florida Project“, die Horror-Satire „Get Out“, der bereits erwähnte „Lady Bird“, wie bereits erwähnt Wolverines Abschied in „Logan“ sowie Paul T. Andersons „Der seidene Faden“, der letzte Film mit Daniel Day-Lewis. Prominente Kandidaten, die es nicht geschafft haben, sind Guillermo del Toros „Shape Of Water“, das von uns mit 5 Sternen bedachte Meisterwerk „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ und das Churchill-Biopic „Die dunkelste Stunde“.

    Noch keine Kritiken für "Die Verlegerin"

    Während Steven Spielbergs „Die Verlegerin“ damit zwar der erste große Award-Gewinner der Oscar-Saison ist, gibt es noch keine Kritiken für das in Deutschland erst am 22. Februar 2018 startende, in den 1970er Jahren spielende, aber trotzdem brandaktuelle Drama über die Auseinandersetzung von Journalisten mit der US-Regierung. Nur via Soziale Medien sind bereits Kritiker-Stimmen erlaubt und dort zeigen sich Kollegen größtenteils begeistert.

    Viele preisen ihn als besten Spielberg-Film seit „München“ und mehrfach werden Film, Regisseur und Meryl Streep bereits jetzt die Oscars prophezeit. Als Vorteil könnte bei der finalen Preisverleihung aber – gegen den oben erwähnten NBR-Trend – sprechen, dass die Goldjungen oft auch eine politische Symbolkraft haben. Und dies könnte einige Oscar-Wähler dazu bringen, in einer Zeit, in der der amtierende US-Präsident die Medien beschimpft, ein Drama über aufrecht für die Berichterstattung der Wahrheit kämpfende Journalisten auszuzeichnen.

    Alle Gewinner in der Übersicht

    Nachfolgend noch alle Gewinner in der Übersicht:

    Bester Film: Die Verlegerin

    Bester Regisseur: Greta Gerwig, Lady Bird

    Bestes Regie-Debüt: Jordan Peele, Get Out

    Bestes Schauspielerensemble: Get Out

    Bester Schauspieler: Tom Hanks, Die Verlegerin

    Beste Schauspielerin: Meryl Streep, Die Verlegerin

    Bester Nebendarsteller: Willem Dafoe, The Florida Project

    Beste Nebendarstellerin: Laurie Metcalf, Lady Bird

    Bester Animationsfilm: Coco

    Leistung, mit der der Durchbruch erzielt wurde: Timothée Chalamet, Call Me By Your Name

    Bestes originales Drehbuch: Der seidene Faden, Paul Thomas Anderson

    Bestes adaptiertes Drehbuch: The Disaster Artist, Scott Neustadter & Michael H. Weber

    Bester fremdsprachiger Film: Foxtrot

    Top-5 fremdsprachige Filme:

    • Eine fantastische Frau
    • Frantz
    • Loveless
    • Sommer 1993
    • The Square

    Spotlight Award: Regisseurin Patty Jenkins und Schauspielerin Gal Gadot (Wonder Woman)

    Freedom Of Expression Award: John Ridley, Let It Fall: Los Angeles, 1982-1992 & Angelina Jolie, Der weite Weg der Hoffnung (Gleichstand)

    Beste Dokumentation: Jane

    Top-5 Dokumentationen:

    • Abacus: Small Enough To Jail
    • Brimstone & Glory
    • Eric Clapton: Life In 12 Bars
    • Faces Places
    • Hell On Earth: The Fall Of Syria And The Rise Of ISIS

    Top-10 Filme:

    • Baby Driver
    • Call Me By Your Name
    • The Disaster Artist
    • Downsizing
    • Dunkirk
    • The Florida Project
    • Get Out
    • Lady Bird
    • Logan
    • Der seidene Faden

    Top-10 Independent-Filme:

    • Beatriz At Dinner
    • Brigsby Bear
    • A Ghost Story
    • Lady Macbeth
    • Logan Lucky
    • Loving Vincent
    • Menashe
    • Norman
    • Patti Cake$
    • Wind River

     

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