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    Sensationeller Video-Fund: Stanley Kubrick erklärt erstmals das Ende von "2001: Odyssee im Weltraum"

    1968 schuf der legendäre Stanley Kubrick mit dem Sci-Fi-Epos „2001: Odyssee im Weltraum“ einen der ikonischsten Filme aller Zeiten – und weigerte sich zeitlebens, das mystische Ende zu kommentieren. Doch jetzt öffnet Kubrick uns posthum die Augen.

    Warner Bros.

    Die Geschichte klingt mindestens abenteuerlich, vielleicht sogar märchenhaft, doch sie offenbart der weltweiten Cineastengemeinde einen unschätzbaren Einblick in die Gedankenwelt von Regiegenie Stanley Kubrick. Bis zum seinem Tod im Jahr 1999 lehnte es der Regisseur konsequent ab, die Motive seiner Filme zu erläutern. Deshalb gibt es auch seit nunmehr 50 Jahren wild wuchernde Spekulationen über die Bedeutung des Endes des visionären Science-Fiction-Dramas „2001: Odyssee im Weltraum“. In der letzten halben Stunde des Films tritt Astronaut Dave Bowman (Keir Dullea) in eine neue Dimension ein und wird schließlich auf der nächsten Ebene der menschlichen Evolution als „Star child“ neugeboren.

    50 Jahre "2001": Stanley Kubrick war ganz anders als gedacht

    Jetzt wird es kurios: Wie The Playlist berichtet, fand ein japanischer Ufologe 2016 ein VHS-Master-Tape eines bisher unveröffentlichten Kubrick-Interviews, das auf eBay angeboten wurde. Vor einigen Tagen hat es dann auch seinen Weg auf YouTube gefunden und ist nun dort verfügbar – ein wahrer Schatz für Filmfans. In diesem rund 84-minütigen Video-Rohmaterial, das für eine japanische TV-Doku über paranormale Phänomene verwendet werden sollte (die niemals gesendet wurde), ist der UFO-Experte Jun’ichi Yaoi am Set von Kubricks „Shining“ unterwegs. In einer Szene äußert sich der Filmemacher am Telefon im Interview mit Yaoi auch zu „2001“ und gibt Erstaunliches zu Protokoll, als er aufgefordert wird, über das Ende zu reden.

    Stanley Kubrick plaudert am Telefon aus

    Doch wie kam es überhaupt zu dieser Erklärung? Denn zu Beginn des Telefon-Interviews verweist Stanley Kubrick noch einmal darauf, dass er seinem Publikum nie auseinanderpflückt, wie alles gemeint ist. Vielleicht war ihm auch nicht bewusst, dass ein Kamerateam seinen Interviewpartner am Ende der Leitung aufnimmt (Kubrick ist nicht zu sehen, sondern nur zu hören). Denn plötzlich sprudelte es doch aus dem Regisseur heraus: „Die Idee ist, dass Dave Bowman von gottgleichen Wesen entführt wurde, Kreaturen ohne Form oder Körper, die aus purer Energie und Intelligenz bestehen. Sie steckten ihn in so etwas, was man auf der Erde Zoo nennen würde, um ihn zu studieren. Von dem Punkt an, in dem Raum, zieht sein Leben vorbei, er hat kein Gefühl mehr für Zeit, genau wie es im Film zu sehen ist.“

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    Warum die Außerirdischen diese Form des Raums gewählt haben, erklärt Kubrick ebenfalls: Es handle sich um eine inakkurate Rekonstruktion französischer Architektur. Man wollte Dave, wie in einem Zoo, eine natürliche Umgebung bieten, ohne ganz genau zu wissen, wie diese tatsächlich aussieht. „Wie auch immer. Als sie mit ihm fertig waren, passierte das, was in so vielen Mythen aller Kulturen geschieht. Er wurde so etwas wie ein Superwesen, das zur Erde zurückgeschickt wurde, als eine Form von Supermann. Wir können nur erahnen, was passiert, wenn er zurückgeht. Das ist das typische Muster großartiger Mythologien – und genau das wollten wir ausdrücken.“

    „2001: Odyssee im Weltraum“ ist übrigens zum 50-jährigen Jubiläum in der von Christopher Nolan restaurierten 4K-Fassung derzeit wieder in ausgewählten Kinos zu sehen.

    Das Telefon-Interview von Jun’ichi Yaoi mit Stanley Kubrick findet ihr im unten stehenden You-Tube-Video von Minute 49:45 bis 52:16 zum Nachhören/sehen.

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