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    "Shot Caller" auf ProSieben: Zur Abwechslung darf man ruhigen Gewissens einschalten!

    Eigentlich gilt für ProSieben die Faustregel, dass man bei Direct-to-DVD-Produktionen am späten Sonntagabend lieber vorsichtig sein sollte. Aber bei „Shot Caller“ mit „Game Of Thrones“-Star Nikolaj Coster-Waldau darf man ruhig mal reinschauen.

    Constantin Film

    In den vergangenen Wochen konnte man den ProSieben-Programmverantwortlichen in Bezug auf den Sonntagabend nun wirklich keine Vorwürfe machen – neben Primetime-Premieren wie „Star Wars 8“ liefen jüngst im anschließenden Spätprogramm auch noch solche Filme wie „The Dark Knight“ (5. April), „John Wick“ (12. April) und das Macho-Guilty-Pleasure „Criminal Squad“ mit Gerard Butler.

    Aber zugleich ist ProSieben eben auch berüchtigt dafür, in dem Programmfenster gerne auch mal den Direct-to-DVD-Schrott (vornehmlich mit einem gelangweilten John Cusack auf dem Cover) zu verbraten, den man in irgendwelchen Paketdeals als Beifang mit dazu gekauft hat. Nun wissen wir nicht, ob die Programmmacher das Thriller-Drama „Shot Caller“ bewusst eingekauft oder wieder nur mit dazu bekommen haben. Was wir aber sagen können: Da darf man ruhig mal reinschauen...

    Ein (einst?) vielversprechender Regisseur

    Der ehemalige Stuntman Ric Roman Waugh (u. a. dabei in „Lethal Weapon 2“, „Total Recall“ & „The Crow“) hat sich seinen Namen als Regisseur zunächst mit rauen Genre-Dramen gemacht – egal ob im Independent-Sektor („Felon“ mit Stephen Dorff und Val Kilmer) oder mit einem Superstar im Gepäck („Snitch“ mit Dwayne Johnson).

    Inzwischen scheint Waugh zwar nach „Angel Has Fallen“ erst einmal auf Gerard-Butler-Actioner (demnächst folgt der Kometen-Actioner „Greenland“) umgesattelt zu haben, aber sein Knast-Thriller-Drama „Shot Caller“ schlägt noch einmal voll in die Kerbe, mit der er sich zuvor als Macher hinter der Kamera etabliert hat:

    Nikolaj Coster-Waldau (Jamie Lannister in „Game Of Thrones“) spielt darin einen ganz normalen Familienvater, der wegen eines Verkehrsunfalls mit Todesfolge im Gefängnis landet. Dort steigt er nach und nach in den Rängen der Arischen Bruderschaft auf, bis er wieder in Freiheit einen illegalen Waffendeal für die Rassisten-Vereinigung ausführen soll…

    „Shot Caller“ ist dabei alles andere als platte Knast-Exploitation – stattdessen heißt es in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik, dass Ric Roman Waugh das Machtgefüge hinter Gittern auf glaubhafte Weise nachzeichne. Für den ganz großen Wurf hat es zwar trotzdem nicht gereicht, weil die Szenen außerhalb der Knastmauern nicht ganz so stark sind, aber als gelungene und nicht ganz dumme Unterhaltung für den späten Sonntagabend ist das doch genau das Richtige (jedenfalls wenn man noch zu jenen gehört, die sich lineares Fernsehen mit Werbeunterbrechungen anschauen).

    „Shot Caller“ läuft am heutigen Sonntagabend, den 26. April 2020, ab 22.25 Uhr bei ProSieben.

    PS: Findet ihr nicht, dass Nikolaj Coster-Waldau auf dem Poster zu „Shot Caller“ schon ein bisschen an Tom Hardy in Nicolas Winding Refns sehenswerter Knast-Biografie „Bronson“ erinnert?

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