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    Die besten Gangsterfilme aller Zeiten
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Weil Hayao Miyazaki ihn träumen lässt, Sergio Leone ihm den Schweiß auf die Stirn treibt und Stanley Kubrick seinen Grips fordert: Dafür liebt Benjamin das Kino!

    Von „Der Pate“ bis „Pulp Fiction“, von „Scarface“ bis „Der eiskalte Engel“: Die Faszination für das Leben außerhalb des Gesetzes wird im Kino oft und gerne ausgelebt. Hier findet ihr eine vielseitige Mischung der besten Gangsterfilme aller Zeiten.

    Merantau Films

    Die besten Gangsterfilme – Platz 25:

    The Raid 2 (2014)

    Regie: Gareth Evans

    Mit: Iko Uwais, Yayan RuhianArifin Putra

    Schon „The Raid“ war ein knüppelhartes Action-Brett mit ebenso innovativen wie intensiven Fights am laufenden Band, bei dem die simple, aber effektive Handlung jedoch eher Mittel zum Zweck war. In „The Raid 2“ legt Regisseur Gareth Evans dann noch eine ganze Schippe drauf – und das eben nicht nur in Sachen schonungsloser und abwechslungsreicher Kloppereien, sondern auch im Hinblick auf die weitaus komplexere Handlung. Evans knüpft in der Fortsetzung zwar direkt an seinen Erstling an, statt einer Prügelorgie auf engstem Raum, bietet er uns allerdings ein zweieinhalbstündiges Mafia-Epos, das sich auch vor berühmten Genre-Klassikern nicht verstecken braucht.

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    Die mitreißende und diesmal nicht nur grau in grau, sondern mit reichlich asiatischem Gangster-Chic bebilderte Handlung rund um Banden-Rivalität, Loyalität und Verrat geht zudem Hand in Hand mit der krachenden Action. Und während Evans die rohe Brutalität und die ausgefeilten Choreographien so dynamisch und originell einfängt wie aktuell kaum ein zweiter Filmemacher, ist es schier unglaublich, was sein Star Iko Uwais vor der Kamera physisch leistet.

    Ausnahmslos jeder Kampf wird hier zum schweißtreibenden Highlight voller an die Nieren gehender Gewaltspitzen (mit dem brachialen Küchenfight im Finale als absolutem Höhepunkt). „The Raid 2“ ist ein Meisterwerk, bei dem das virtuose Zusammenspiel aus Gangster-Story und unbändiger Martial-Arts-Energie die Spannung endgültig in schwindelerregende Höhen treibt.

    Die besten Gangsterfilme – Platz 24:

    Sprung in den Tod (1949)

    Regie: Raoul Walsh

    Mit: James Cagney, Virginia MayoEdmond O'Brien

    Obwohl er auf mörderische, kriminelle Harlekins mit kurzer Lunte und enormem Aggressionspotential spezialisiert war und nur sehr selten in die Haut eines Nice-Guys schlüpfen durfte, war James Cagney einer der populärsten Stars im Hollywood-Kino der 30er und 40er Jahre. Cagneys Rollen standen für den Frust, aber auch den Lebensmut des krisengeschüttelten Landes.

    Zwar waren sie allesamt moralisch verdorbene Missetäter, die nicht mit dem Leben davonkommen durften, doch konnten sich die Cagney-Figuren in ihrer blinden Lebenswut der Sympathie des Publikums sicher sein. Von allen irren Gewaltverbrechern, die er in seiner Karriere spielen durfte, war seine Rolle des ödipal völlig verkrachten und zu jeder Schandtat bereiten Psychopathen Cody Jarrett in Raoul Walshs Meisterwerk „Sprung in den Tod“ sein größter Wurf.

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    Nie weiß man hier, wann die tickende Zeitbombe zum Leidwesen aller Anwesenden in die Luft gehen und ihrem Wahnsinn mit Gewaltakten Luft machen wird. Manchmal scheint es, als würde die brutale Energie Cagneys den ganzen Film anstecken, der damals zu den härtesten Streifen zählte, die das alte Studiosystem jemals hervorbrachte.

    Dennoch beweist auch Regisseur Walsh (einer jener leicht in Vergessenheit geratenen Studio-Handwerker mit Autorengestus) eine anbetungswürdige Fingerfertigkeit und lässt den Film nie entgleisen. Spätestens wenn sich Cody im Finale auf einem brennenden Öltank aufbaut und sich „ganz oben“ wähnt, hat er den Film und das Publikum gänzlich an sich gerissen.

    Die besten Gangsterfilme – Platz 23:

    Brügge sehen... und sterben? (2008)

    Regie: Martin McDonagh

    Mit: Colin Farrell, Brendan GleesonRalph Fiennes

    Spätestens seit 2018, als „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ sieben Oscar-Nominierungen einheimste, hat sich Martin McDonagh seinen Ruf als Meister der Tragikomödie verdient. Doch schon viele Jahre zuvor legte der irische Auteur mit „Brügge sehen... und sterben?“ einen Geniestreich hin, der perfekt auf dem schmalen Grat zwischen Tragödie und Komödie balancierte: Eine cineastische Sightseeing-Tour durch die titelgebende belgische Stadt liefert die romantische Kulisse für einen Gangsterfilm, der sich gut und gerne als melancholisch gefärbte Variation von „Pulp Fiction“ verstehen lässt.

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    Wie bei Tarantino nehmen auch bei McDonagh die privaten Gespräche seiner Auftragskiller einen großen Raum ein. Doch statt über einen „Royal mit Käse“ zu streiten, geht es für Ken (Brendan Gleeson) und Ray (Colin Farrell) darum, ob Brügge nun ein wunderschönes Ausflugsziel oder ein stinklangweiliger Haufen alter Gemäuer ist. Das ist stellenweise humorvoll und skurril, doch stets schwingt ein tragischer Grundton mit, der sich dadurch ergibt, dass Ray bei seinem letzten Auftrag ein Trauma erlitten hat, seitdem schwer depressiv ist und sogar Selbstmordgedanken hegt.

    Als er die Schauspielerin Chloé (Clémence Poésy) kennenlernt, ergibt sich zwar ein Anflug der Hoffnung. Doch als ans Licht kommt, warum Gangsterboss Harry (Ralph Fiennes) die beiden gescheiterten Killer nach Brügge geschickt hat, wird schnell klar, dass weder Rey noch Ken Brügge glücklich verlassen werden...

    Die besten Gangsterfilme – Platz 22:

    Departed - Unter Feinden (2006) / Infernal Affairs (2002)

    Regie: Martin ScorseseWai Keung Lau & Alan Mak

    Mit: Leonardo DiCaprio, Matt DamonJack Nicholson / Andy LauTony Leung Chiu Wai

    Zum ersten (aber nicht zum letzten Mal) teilen sich in diesem Special Original und Remake einen Platz. Denn welcher der bessere Film ist, bleibt am Ende eine reine Geschmacksfrage. Immerhin sind beide gleichermaßen großartig und mit etlichen Auszeichnungen überhäuft worden. Zudem ist das für hochspannende Thrillerkost perfekt geeignete Grundgerüst jeweils dasselbe: Die Polizei befindet sich im Krieg mit lokalen Gangs. Dabei haben sich die Behörden und die Gangster gegenseitig Maulwürfe untergeschoben, deren Identitäten immer wieder aufzufliegen drohen.

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    Der erste offensichtliche Unterschied zwischen der Hongkong- und der Hollywood-Version ist die Laufzeit. Martin Scorsese nimmt sich mit einer Filmdauer von zweieinhalb Stunden in „Departed“ mehr Zeit für eine präzise Charakterentwicklung, wodurch sich das Publikum sehr stark mit den von Leonardo DiCaprio und Matt Damon verkörperten Protagonisten identifiziert.

    Das asiatische Regie-Duo Andrew Lau und Alan Mak lässt hingegen bewusst Hintergründe weg, die dann erst in „Infernal Affairs II“ ergründet werden. So rücken statt der einzelnen Figuren zunächst die Moral und der Plot in den Vordergrund. Handwerklich sind beide Filme über jeden Zweifel erhaben, wobei ihnen die jeweilige Herkunft deutlich anzumerken ist: Im Vergleich zu den gewohnt zurückgenommenen asiatischen Mimen betreiben die amerikanischen Darsteller fast schon Overacting, wohingegen im Original ausgiebig dem asiatischen Pathos gehuldigt wird.

    Die besten Gangsterfilme – Platz 21:

    Scarface (1983) / Das Narbengesicht (1932)

    Regie: Brian de PalmaHoward Hawks

    Mit: Al PacinoMichelle Pfeiffer / Paul MuniAnn Dvorak

    Der Immigrant Tony Montana (Al Pacino) bzw. Camonte (Paul Muni) will den amerikanischen Traum verwirklichen – und zwar mit aller Macht! Versagen ist für ihn keine Option und Gesetze spielen keine Rolle. Sowohl Brian De Palma als auch Howard Hawks lassen ihren (über-)ambitionierten Protagonisten die Leiter des Verbrechens von ganz unten bis ganz oben an die Spitze emporsteigen, nur um sie dann umso tiefer fallen zu lassen.

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    Beim Ur-„Scarface“ (deutscher Titel: „Das Narbengesicht“) grenzt es an ein Wunder, dass der Film überhaupt produziert wurde. Schließlich war es Anfang der 1930er Jahre alles andere als üblich, mit einem gesetzlosen Helden zu sympathisieren, der sich über die Ordnungshüter nur amüsiert und Waffengewalt quasi als Hobby ausübt. Tony Camonte ist wegen seiner unberechenbaren Art und dem Umgang mit seiner Schwester ganz sicher kein guter Kerl, trotzdem macht ihn seine ausgelassene Art sympathisch.

    Tony Montana macht zwar keine Witze, doch allein Al Pacinos übermenschliche Darstellung zieht den Zuschauer auf die Seite des Anti-Helden – und stilisiert ihn so zur vielzitierten Popkultur-Ikone.

    Hawks schuf einen mutigen Gangster-Thriller im Stil eines Film-noir, der die Grenzen seiner Zeit austarierte. De Palma, dem keine Grenzen gesetzt wurden, rechnete seinerseits mit dem Materialismus der 1980er ab. Letztendlich stellen beide gemeinsam den Amerikanischen Traum infrage, wenn am Ende zynisch über den Hauptfiguren ihr Lebensmotto prangt: „The World Is Yours!"

    Weiter geht's auf der nächsten Seite mit den Plätzen 20 bis 16...

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