Ob nun Steven Spielbergs Abenteuer-Meisterwerk „Jurassic Park“ (92 Prozent), der Klassiker des amerikanischen Kinos schlechthin „Citizen Kane“ (99 Prozent) oder Bong Joon-hos Überraschungs-Oscar-Abräumer „Parasite“ (98 Prozent) – all das sind zweifelsohne hervorragende und auch allseits beliebte Filme. Für eine perfekte Wertung von 100 Prozent positiver Bewertungen auf der Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes hat es dennoch nicht gereicht. Irgendjemand aus der Fachpresse hatte immer was zu meckern – und steht damit dem makellosen Idealwert im Weg.
Nicht so bei „Leave No Trace“: Das Aussteiger-Drama steht nach 239 Kritiken immer noch bei den vollen 100 Prozent positiver Stimmen und zählt damit zum exklusiven Kreis von Filmen, die wirklich bei jedem auf der Seite gut ankamen.
Klar, man muss das Ganze zwar auch richtig einordnen. Immerhin fließen auf der Plattform nur „positive“ und „negative“ Stimmen in dieses Gesamt-Rating ein, keine exakten Bewertungen. Wenn das ZDF den Film am heutigen 7. August 2021 um 23.15 Uhr zeigt, können aber auch wir eine klare Empfehlung aussprechen. Am Ende gab es für das berührende, naturalistische Vater-Tochter-Drama, das für uns „der bessere ‚Captain Fantastic‘“ ist, 4 von 5 möglichen Sternen in der FILMSTARTS-Kritik.
Darum geht's in "Leave No Trace"
Gemeinsam mit seiner Teenager-Tochter Tom (Thomasin McKenzie) hat sich der verwitwete Veteran Will (Ben Foster) aus der Zivilisation zurückgezogen, um in den Wäldern von Portland ein ruhiges Leben in der Natur zu führen. Sie schlafen im Zelt, ernähren sich von dem, was ihnen die umliegende Natur zur Verfügung stellt und besuchen die nahegelegene Stadt wirklich nur dann, wenn sie bestimmte Konsumgüter benötigen oder Will die ihm verschriebenen Schmerzmittel auf dem Schwarzmarkt verkaufen will.
Als Tom eines Tages jedoch im Wald entdeckt wird, drohen die beiden für immer aus ihrem gewohnten Leben gerissen zu werden – denn es ist illegal, im Wald zu leben. Polizei und Park Ranger lösen das Camp von Vater und Tochter auf und bringen sie schließlich in einem abgelegenen Haus unter, in dem die zwei wohnen sollen, um langsam wieder in die Gesellschaft integriert zu werden.
Während Tom die Schulbank drücken soll, bekommt Will zwar einen Job als Forstarbeiter. Dennoch tut sich der Vater ganz besonders schwer, sein altes Leben hinter sich zu lassen – und das stellt auch die Beziehung zu seiner Tochter auf die Probe...
