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    Neu bei Disney+: Der vielleicht härteste Horrorfilm der 2000er – der wie durch ein Wunder nie auf dem Index landete
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Horror ist in seiner DNA verankert – ob irre wie „Braindead“ und „Eraserhead“ oder packend wie „Halloween“ und „High Tension“. Hauptsache ungekürzt!

    Er zählt zum Härtesten, was es seit der Jahrtausendwende im Kino zu sehen gab – zumindest für FILMSTARTS-Redakteur Daniel. Pünktlich zu Halloween gibt’s ihn jetzt im Streaming-Abo, ausgerechnet bei Disney+: Alexandre Ajas „The Hills Have Eyes“.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    +++ Meinung +++

    Bei zahlreichen mittlerweile von der FSK abgesegneten Filmen fragt man sich aus heutiger Sicht, warum sie überhaupt jemals auf dem Index landeten. Vom Vampir-Actioner „Blade“ über den Schwarzenegger-Kult-Klassiker „Phantom Kommando“ bis hin zu Martial-Arts-Highlights wie „Once Upon A Time In China“. Bei Alexandre Ajas „The Hills Have Eyes“ hingegen ist eher das Gegenteil der Fall. Ich jedenfalls habe mich bereits zum Kinostart vor 15 Jahren gefragt, wie das hammerharte Remake von Wes Cravens Kult-Schocker „Hügel der blutigen Augen“ ungekürzt durch die FSK-Prüfung kam.

    Nachdem er mit „High Tension“ bei mir ein paar Jahre zuvor auf Anhieb den Status eines Regisseurs erreichte, dessen kommenden Filme ich ohne Wenn und Aber sehen muss, bescherte Alexandre Aja dem in den 70ern populär gewordenen Terrorkino spätestens mit „The Hills Have Eyes“ sein großes Comeback – das nun auch in Hollywood Einzug hielt. Als ich den Film letztes Jahr zum ersten Mal seit einigen Jahren wiedersah – der Plan war, abzuchecken, wie weit ich meine Horrorfilm-Liebe mit meiner neuen Freundin teilen kann (Spoiler: so weit nicht) –, war ich gespannt, ob der Film etwas von seiner Wirkung verlor. Man stumpft mit der Zeit ja doch immer mehr ab. Doch weit gefehlt.

    „The Hills Have Eyes“ ist auch nach 15 Jahren noch ein hammerhartes Brett, das es nun ausgerechnet bei Disney+ im Abo gibt. Wenn ihr pünktlich zu Halloween also mal eure Grenzen austesten wollt, keine Lust auf Grusel-Horror habt, der langsam unter die Haut kriecht, sondern Bock auf einen In-die-Fresse-Reißer, der euch geradezu überrollt, seid ihr hier an der richtigen Adresse. Obendrein erwartet euch eines der wenigen Remakes, die ihr (auch schon hervorragendes) Original sogar übertrumpfen.

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    Und für alle, die von dem Hügel-Horror gar nicht genug kriegen können, gibt’s neben der Genre-Persiflage „Scary Movie 4“, dem Bruce-Willis-Thriller „Der Schakal“ und dem Kult-Musical „The Rocky Horror Picture Show“ ab heute auch direkt „The Hills Have Eyes 2“ auf der Streaming-Plattform. Die nicht mehr von Aja inszenierte Fortsetzung kann dem starken Vorgänger allerdings nicht mal ansatzweise das Wasser reichen.

    Darum geht’s in "The Hills Have Eyes"

    Die Carters sind gerade auf der Durchreise, als sie an einer Tankstelle den Tipp zu einer Abkürzung bekommen. Nichtsahnend folgt Familienoberhaupt Bob (Ted Levine) dem Rat – und treibt seine Familie damit genau in die Arme des ultimativen Bösen.

    Denn hier, in einer abgelegenen Hügellandschaft New Mexikos mitten im Nirgendwo, treibt ein grauenvoller Klan von Bestien sein Unwesen – der nur darauf wartet, dass sich mal wieder jemand in ihr Territorium verirrt. Und als sie den Wohnwagen der Carters erspähen, ist die Jagd auf die unschuldige Familie auch schon eröffnet…

    Pures Grauen, oder: Ein klassischer Aja

    Regisseur Alexandre Aja hat sich mit Filmen wie „Piranha 3D“, „Mirrors“, „Horns“ oder „Crawl“ innerhalb des Horror-Genres mittlerweile ordentlich ausgetobt. Die größte Stärke des Franzosen ist allerdings jene Gratwanderung, die andere Regisseure so einfach nicht hinkriegen – oder nicht hinkriegen wollen. Denn wo „Conjuring“ auf eher blutarme Gänsehautstimmung setzt und „Saw“ von kreativen Kills sowie der Hoffnung des Publikums lebt, dass der nächste Mord noch verrückter, noch brutaler, noch extremer als der vorherige ausfällt, ist „The Hills Have Eyes“ eine Mischung aus beidem – die einen wie eine Dampfwalze überrollt.

    Ähnlich wie auch schon in „High Tension“ gelingt es Aja nämlich nicht nur, unglaublich intensive Spannungsmomente zu kreieren, sondern diese mit ultrabrutalen Höhepunkten auf die Spitze zu treiben. Wo Gorehounds anderswo vielleicht noch Spaß daran haben, wenn der Lebenssaft derart exzessiv über den Bildschirm spritzt, während die Kamera voll drauf hält, bangt man in „The Hills Have Eyes“ immer wieder mit den Opfern mit. Gleich mehrere Szenen erreichen irgendwann den Punkt, an dem man als Zuschauer*in aufgibt, nicht mehr kann, nicht mehr will. Man hofft einfach nur, dass das Grauen bald vorbei ist – und dass am Ende wenigstens irgendjemand überlebt.

    Die verstörendsten Filme aller Zeiten

    Der Höhepunkt des Grauens: Wenn sich die „Wüstenmenschen“ mithilfe eines Ablenkungsmanövers Zugang zum Wohnwagen der Familie verschafft haben und sich anschließend über die Frauen her machen, folgt ein Paukenschlag auf den nächsten. Tortur, Vergewaltigung, Mord. Wo andere Regisseure längst auf die Bremse drücken, um ihrem Publikum mal eine Verschnaufpause zu gönnen, entfaltet Aja ein nicht enden wollendes Schreckensszenario, das es so nur ganz, ganz selten zu sehen gibt – und das so noch seltener von der FSK durchgewinkt wird.

    Ihr habt zu Halloween Lust auf Horror, der euch richtig in die Mangel nimmt, bei dem ihr auch mal die Hände vorm Gesicht zusammenschlägt, um vorsichtig durch die Finger zu lugen? Dann seid ihr bei „The Hills Have Eyes“ genau richtig. Aber Achtung, ihr seid hiermit gewarnt...

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