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    Produzent Alan Ladd Jr. ist tot: Ohne ihn hätte es "Star Wars" nicht gegeben
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias liebt „Star Wars“ so sehr wie keine andere Filmreihe, von „Die dunkle Bedrohung“ bis zu „Der Aufstieg Skywalkers“ und mit allen Macken.

    Viele Kinozuschauer*innen mögen Alan Ladd Jr. nicht kennen, hinter den Kulissen aber war der Produzent und Studiochef an einigen der größten Filme des 20. Jahrhunderts beteiligt. „Star Wars“ würde ohne ihn nicht existieren.

    The Walt Disney Company

    So erinnert sich „Star Wars“-Schöpfer George Lucas an das vielleicht wichtigste Meeting seiner Karriere (via Hollywood Reporter): „Bei unserem einzigen Meeting zum ‚Krieg der Sterne‘-Drehbuch sagte Laddie [Alan Ladd Jr.]: ‚Das ergibt für mich alles überhaupt keinen Sinn, aber ich vertraue dir. Mach‘ diesen Film.“ Damit hatte der damalige Studiochef von Twentieth Century Fox grünes Licht gegeben für ein Projekt, das anderorts abgelehnt worden war, da Lucas’ Vision als zu verrückt gesehen wurde.

    George Lucas ist Alan Ladd Jr. bis heute dankbar und er ist damit nicht alleine. Alan Ladd Jr. war bekannt als Studio-Chef, der an seine Filmemacher glaubte. Am 2. März 2022 ist er nun im Alter von 84 Jahren verstorben.

    "Star Wars", "Alien", "Blade Runner" & viel mehr

    Der 1937 geborene Alan Ladd Jr. war neben „Star Wars“ u. a. auch an den Sci-Fi-Klassikern „Alien“ und „Blade Runner“ beteiligt, die kurz danach entstanden und bis heute stilprägend für das Genre des Science-Fiction-Films sind. Wie der Guardian schreibt, haben Ladd Jr.s Filme mehr als 50 Oscars und 150 Nominierungen bekommen.

    Alan Ladd Jr. arbeitete bei unterschiedlichen Hollywood-Studios und war im Laufe seiner fast 40-jährigen Karriere an Klassikern wie „The Rocky Horror Picture Show“, „Das Omen“ und „Die Stunde des Siegers“ beteiligt. Wie der Hollywood Reporter hervorhebt, setzte er sich für Filme mit Frauen im Mittelpunkt der Handlung ein, lange bevor das in Hollywood zur Mode wurde.

    Beispiele sind „Three Women“ mit Sissy Spacek, „Julia“ mit Vanessa Redgrave und „An Unmarried Woman“ mit Jill Clayburgh. Es war Alan Ladd Jr., der grünes Licht gab für Ridley Scotts Zwei-Frauen-brennen-durch-Klassiker „Thelma & Louise“ mit Susan Sarandon und Geena Davis. Hinter den Kulissen prägte er mit seinen Entscheidungen jahrzehntelang das Hollywood-Kino des 20. Jahrhunderts – und 1996 trat er kurz auf die ganz große Bühne, als er gemeinsam mit seinen Produzenten-Kollegen Mel Gibson und Bruce Davey den Oscar für den besten Film gewann.

    Oscar für "Braveheart"

    Alan Ladd Jr. hatte erfolgreich für das Studio MGM gearbeitet (man denke an „Spaceballs“, „Willow“, „Ein Fisch namens Wanda“ und „Rain Man“) und als er das Studio dann – zum zweiten Mal und im Streit – verließ, durfte er zwei Projekte mitnehmen. Eines davon war der wuchtige Historien-Klassiker „Braveheart“, der bei Paramount zum Kino- und Oscar-Hit wurde.

    In einer beim Hollywood Reporter veröffentlichten Stellungnahme zum Tod von Alan Ladd Jr. beschreibt George Lucas, warum Alan Ladd Jr. aus Sicht von Filmemacher*innen bis heute als einer der Guten auf Seiten der Studios gilt:

    „Laddie liebte Filme und er glaubte an die Macher. Er war einer der wenigen Studiochefs, die auf den jeweiligen Menschen wetteten und nicht auf das Projekt. Ohne Laddie hätte es ‚Star Wars‘ nicht gegeben. Er verstand nicht, worum es da ging, aber er glaubte an mich und unterstützte meine Vision. Er war ruhig und nachdenklich, er hatte einen unabhängigen Geist und gab vielen Filmemachern eine Chance. Er legte sich mit den Studios an und vertraute seinem Bauchgefühl. Laddie nahm für ‚Star Wars‘ ein großes persönliches und professionelles Risiko auf sich, und für mich, und dafür werde ich ihm für immer dankbar sein.“

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