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    "Ticket ins Paradies": Darum klingt George Clooney so anders als in den vergangenen 15 Jahren
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    „Ticket ins Paradies“ gehört zu den erfolgreichsten Kinofilmen 2022. Doch einige dürften sich über die deutsche Stimme von George Clooney wundern. Die ist irgendwie anders, irgendwie aber auch bekannt. Wir verraten euch, was dahinter steckt...

    Universal Pictures

    Wer zu den über 800.000 Menschen gehört, die „Ticket ins Paradies“ bereits im Kino geschaut haben und dabei auch – wie die Mehrheit – die deutsche Synchronfassung genossen hat, wird sich bei der Stimme von George Clooney vielleicht gewundert haben. Es ist eine Verwunderung, die wohl auch die eine oder den anderen aktuell bei der „Star Wars“-Serie „Andor“ umtreibt und euch in Zukunft noch häufiger begegnen wird. Denn einer der Großen der Synchronsprecherbranche hat sich zumindest in diesem Bereich in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

    Synchronsprecherlegende Detlef Bierstedt verriet jüngst in einem Interview mit Massenschmack-TV, dass er bereits vor einigen Monaten entschieden habe, keine weiteren Synchronsprecher-Jobs mehr anzunehmen. Dies betrifft allen voran (aber nicht nur) George Clooney.

    George Clooney in "Ticket ins Paradies": Trotzdem vertraut

    Schon in „Emergency Room“ war Bierstedt als George Clooney zu hören und auch in rund 30 Filmrollen. In den vergangenen 15 Jahren war er der einzige Sprecher von Clooney, wenn dieser als Schauspieler vor der Kamera zu sehen war. Doch das war nicht immer so. Denn von 2001 bis 2007 wechselte sich Bierstedt mit seinem Kollegen Martin Umbach auf George Clooney fast schon ab. Umbach sprach den US-Superstar vor allem in der „Ocean's Eleven“-Trilogie, aber u. a. auch in „Syriana“ und „Solaris“.

    Und ihr habt es euch vielleicht schon gedacht: Martin Umbach wurde nun auch wieder für George Clooney zurückgeholt, als Bierstedt aufgrund seines Synchro-Ruhestands absagte. Ihr hört in „Ticket ins Paradies“ also eine irgendwie neue Stimme auf Clooney, die seit „Ocean's Thirteen“ von 2007 nicht mehr auf dem Superstar zu hören war, die aber gleichzeitig trotzdem irgendwie vertraut ist. Denn ihr habt sie ja schon mehrfach auf ihm gehört.

    "Andor", "Thor 4", "Star Trek: Picard": Viele weitere Umgewöhnungen

    Mit über 2000 Sprechrollen laut Synchronkartei war Detlef Bierstedt unglaublich aktiv und synchronisierte neben George Clooney zahlreiche weitere Stars fest und regelmäßig. Darunter sind zum Beispiel Bill Pullman oder auch John C. Reilly. So werden wir uns auf einige Umstellungen gefasst machen müssen – von denen ihr einige vielleicht auch schon in den vergangenen Wochen gehört habt.

    So war Bierstedt auch über viele Jahre der Stammsprecher von Stellan Skarsgård. Bei dessen Mini-Auftritt in „Thor 4: Love And Thunder“ ist euch vielleicht entgangen, dass da nun eine andere Stimme zu hören ist. Spätestens in der „Star Wars“-Serie „Andor“ dürfte aktuell aber vielen auffallen, dass der Schwede in der deutschen Synchro anders klingt. Douglas Welbat spricht ihn nun in beiden Fällen. Er hat Skarsgård auch schon in einigen wenigen früheren Filmen synchronisiert. Wir rechnen damit, dass er auch in „Dune 2“ und bei möglichen weiteren Marvel-Auftritten Skarsgårds die Nachfolge von Bierstedt antreten wird.

    Apropos Marvel. Freut ihr euch auf mehr von „Kingpin“ Vincent D'Onofrio? Nach der Netflix-Serie „Daredevil“ und seinem MCU-Debüt in „Hawkeye“ sollen wir das nämlich bekommen. In den Serien „Echo“ und „Daredevil: Born Again“ ist er dabei, sogar über „Spider-Man 4“ gibt es nun Gerüchte. Auch ihn werden wir mit einer anderen deutschen Stimme dann hören. „Hawkeye“ war Bierstedts wohl letzter Einsatz auf Vincent D'Onofrio.

    Eine ähnliche Umstellung erwartet auch „Star Trek“-Fans. Bierstedt spricht nämlich auch sehr oft Jonathan Frakes - und zwar nicht nur im Kultformat „X-Factor“, sondern auch bei dessen diversen „Star Trek“-Auftritten als William Riker. Bei den Gastauftritten in der zweiten Staffel von „Picard“ war Bierstedt noch auf Frakes zu hören. Wenn der in der dritten Season in größerer Rolle zurück ist, dürfte dann aber auch ein anderer Sprecher zum Einsatz kommen.

    Für Fans ist das natürlich schade, aber es ist natürlich vollkommen verständlich, dass der viel beschäftigte Bierstedt mit 70 Jahren nun auch mal etwas kürzer treten will. Im bereits erwähnten Interview erklärt er diese Beweggründe auch sehr gut:

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