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    Überraschung: Deutsche Kinobesucher finden "Star Wars 8" besser als "Dunkirk“ und "Es"

    Offenbar spiegelt die teilweise in blanken Hass umschlagende Kritik im Netz doch nicht die Meinung der gemeinen Kinobesucher wider!

    Disney

    Die Filmförderungsanstalt (FFA) hat für das Jahr 2017 eine umfangreiche Studie zum Kinokonsum in Deutschland herausgegeben, die auf dem Konsumenten-Panel der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg basiert und in der es vornehmlich um solche Fragen wie durchschnittliche Ticketpreise oder die Geschlechterverteilung beim Publikum geht. Aber es gab auch eine sehr umfangreiche Befragung von Kinobesuchern, wie ihnen denn die Filme gefallen, die sie sich im Kino angesehen haben – das Ergebnis ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab zehn Jahren.

    Dabei gab es eine ganze Reihe von (vermeintlich) überraschenden Ergebnissen. Nämlich zunächst einmal das, dass die Besucher durch die Bank offenbar sehr zufrieden mit den Filmen waren. Denn obwohl ja immer wieder über die Qualität aktueller Kinofilme gemeckert wird und in der Befragung nach einem Notensystem von 1 – 4 bewertet wurde, haben nur zwei der 75 besucherstärksten Filme bei ihrer Durchschnittsbewertung keine 1 vor dem Komma: „Girls‘ Night Out“ mit einem Schnitt von 2,0 und „Schneemann“ als am schlechtesten bewerteter Film der Umfrage mit einem Schnitt von 2,12. (Wobei es übrigens generell jedes Jahr so ist, dass fast alle Filme ziemlich gut wegkommen.) Die Top 10 des Kinojahres 2017 haben wir euch ja bereits gestern in einem Artikel vorgestellt – mit „Lion“ als überraschendem Spitzenreiter.

    Die Stimmung da draußen und im Netz ist nicht dieselbe

    Vor ein paar Tagen hat die Meldung die Runde gemacht, dass einige „Star Wars“-Fans angeblich bereits 200 Millionen Dollar per Crowdfunding eingesammelt hätten, um ein Remake des von ihnen verhassten „Star Wars 8“ zu drehen (wobei diese Summe nicht ganz so ernst zu nehmen ist, weil jeder mit einer E-Mail-Adresse – symbolisch – bis zu 10.000 Dollar spenden kann, ohne diese dann tatsächlich überweisen zu müssen). Aber wenn die Initiatoren nun glauben, dass alle Welt nur auf ihren richtigen „Star Wars“-Film warten würde, spricht in der FFA-Studie vieles dafür, dass dem eben nicht so ist. Darin hat Rian Johnsons „Die letzten Jedi“ nämlich vergleichsweise ordentlich abgeschnitten und ist mit einer Durchschnittsbewertung von 1,54 sogar noch vor solchen im Netz positiv bis sehr positiv aufgenommenen Blockbustern wie „Dunkirk“ (1,66), „Es“ (1,68) und „Blade Runner 2049“ (1,73) gelandet.

    Dazu noch eine persönliche Meinung: Während Kritiker schon längst eingesehen haben (bzw. einsehen mussten), dass sie und das generelle Publikum Dinge eben nicht immer gleich beurteilen, steht diese womöglich schmerzhafte Erkenntnis also vielleicht bald auch den Internetkommentatoren auf YouTube & Co. ins Haus. Denn wenn man sich gerade die populärsten Anti-„Star Wars 8“-Beiträge so ansieht, dann belassen es viele Videomacher eben nicht dabei, den Film zu kritisieren. Sie bringen häufig auch zum Ausdruck, dass sie jetzt mal Klartext reden und für die Massen an Fans und Zuschauern da draußen sprechen, die sich in den (überwiegend positiven) Kritiken und Entscheidungen von Hollywood-Machern wie „Star Wars“-Chefin Kathleen Kennedy nicht wiederfinden. Aber wenn man sich die blanken Zahlen so ansieht, bleibt zumindest für Deutschland nur ein Schluss: Sie sprechen genauso wenig für „das Volk“ wie die Kritiker und alle anderen.

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