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    Nicht nur "Avengers 4" und "Der König der Löwen": So pervers erfolgreich ist Disney 2019 wirklich

    Disney hat in dieser Woche (schon wieder) einen Rekord an den Kinokassen nicht nur gebrochen, sondern regelrecht pulverisiert. So langsam wird das echt unheimlich – und birgt für die Zukunft auch Gefahren ...

    Disney

    2016 hat Disney mit einem weltweiten Einspielergebnis von 7,67 Milliarden Dollar einen Rekord aufgestellt – nie zuvor haben die Filme eines einzelnen Studios dermaßen viel Geld innerhalb eines Kalenderjahres umgesetzt. In dieser Woche hat Disney nun seinen eigenen Rekord gebrochen. Klingt jetzt nicht so spektakulär, aber noch mal zur Erinnerung: Zum Zeitpunkt des neuen Rekords war es damit gerade mal Ende Juli!!!

    In den USA gehen in diesem Jahr bisher mehr als 40 Prozent der an den Kinokassen erzielten Einnahmen auf das Konto von Filmen im Verleih von Disney – das ist mehr als drei Mal so viel wie die erfolgreichsten Verfolger Warner Bros. und Universal Pictures, die jeweils etwa 13 % Marktanteil haben. Diese Zahlen sind unglaublich – und trotzdem nicht überraschend. Schließlich haben 2019 mit „Avengers 4“, „Captain Marvel“, „Aladdin“ und „Der König der Löwen“ bereits vier Disney-Filme die magische Milliarden-Marke übertroffen (und „Toy Story 4“ wird innerhalb der nächsten Wochen noch folgen).

    Mal zum Vergleich: Der einzige Nicht-Disney-Film mit einem Einspielergebnis von mehr als einer Milliarde Dollar im Jahr 2019 ist Sonys „Spider-Man: Far From Home“ – und da haben die zu Disney gehörenden Marvel-Studios die kreativen Zügel ebenfalls in der Hand gehalten.

    Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht mal zu erahnen

    Jetzt wurde der Rekord also schon im Juli gebrochen. Aber bis Ende des Jahres wird Disney da mit Filmen wie „Die Eiskönigin 2“, „Maleficent 2“ und vor allem „Star Wars 9“ locker noch die eine oder andere Milliarde draufsatteln. Und wir haben im ganzen bisherigen Artikel noch nicht mal einen der Filme von 21st Century Fox genannt, die seit dem Kauf durch Disney aber natürlich ebenfalls dem Mäusestudio zugeschlagen werden (wir denken da für die Zukunft zuerst an „Avatar 2 – 5“).

    Der Erfolg ist nicht ungefährlich

    Es gibt schon seit Längerem immer wieder Differenzen zwischen Kinobetreibern und Disney, weil das Studio seine Marktmacht angeblich zu sehr ausnutzt, um einen höheren Anteil der Ticketeinnahmen für sich selbst zu verbuchen. Trotzdem danken die Kinobetreiber dem Mäusestudio gerade auf Knien dafür, dass Disney das Jahr 2019 nach dem allgemein starken Kinojahr 2018 praktisch im Alleingang vor dem totalen Absturz gerettet hat. Aber so eine extreme Abhängigkeit nur von einem einzigen Studio ist nicht nur historisch gesehen einzigartig – sie ist potenziell auch gefährlich.

    Wir haben da vor allem zwei Szenarien im Kopf – und eines davon scheint sich schon 2020 zu verwirklichen: Denn nachdem Disney dieses Jahr mit so vielen sicheren Mega-Blockbuster-Hits wie noch nie prahlen konnte, schaltet das Studio im kommenden Jahr gleich eine ganze Reihe von Gängen runter. Nichts Neues aus der Welt von „Krieg der Sterne“ statt „Star Wars 9“. „Shang-Chi“ und „Black Widow“ statt der sicheren Marvel-Hits „Captain Marvel“ und „Avengers 4“. Und bei den anderen Studioarmen wie Pixar und Disney Animation sieht es ähnlich aus. Überall sind die Projekte eine Nummer kleiner oder risikoreicher.

    Die Frage ist nur: Können die übrigen Studios diese dadurch vielleicht frei werdenden Lücken überhaupt noch gleichwertig füllen, nachdem sie jetzt eine Zeit lang von Disney regelrecht zerquetscht wurden? Oder bedeutet ab sofort ein schwaches Jahr für Disney immer automatisch auch ein schwaches Jahr für die Kinolandschaft an sich?

    Was ist mit Disney+?

    Das zweite Szenario ist sogar noch düsterer – aber zum Glück auch weniger wahrscheinlich, wenn auch nicht total abwegig. Denn wenn Disney mit seinem neuen Streaming-Service Disney+ in direkte Konkurrenz mit Netflix tritt, dann wäre es durchaus eine nahe liegende Überlegung, auch mal den einen oder anderen Mega-Blockbuster zu nutzen, um den ungeliebten Konkurrenten ein für alle Mal in die Schranken zu weisen?

    Schließlich war Netflix im Mai 2018 an der Börse mal kurzzeitig mehr wert als der gesamte Disney-Konzern, was noch immer an den Mäuse-Managern nagen und sie zusätzlich zu einer solchen Stärke-Demonstration motivieren könnte. Denn wenn Netflix mit Martin Scorseses „The Irishman“ einen 200 Millionen teuren Film direkt ins Netz schmeißt, warum sollte Disney dann mit einem ähnlich teuren MCU-Blockbuster nicht zukünftig einfach dasselbe tun?

    Das Problem ist nur: So einseitig, wie die Marktanteile aktuell verteilt sind, wäre eine solche Streaming-Schlacht der Giganten für die eh schon einer unsicheren Zukunft entgegenblickenden Kinolandschaft natürlich der absolute Super-GAU …

    "Avatar" überholt: "Avengers 4: Endgame" ist ab sofort der erfolgreichste Film aller Zeiten!
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