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    TV-Warnung für heute Abend: Sogar der Drehbuchautor nennt diesen Superhelden-Blockbuster von DC einen "Scheißfilm"
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Neben Josh Tranks „Fantastic Four“ ist „Catwoman“ von 2004 der wohl verdienteste Superheld*innen-Superflop der vergangenen 20 Jahre – und das wissen sogar die Macher*innen selbst! Heute läuft der Comic-Blockbuster mit Halle Berry auf Tele5…

    Catwoman“ hat 100 Millionen Dollar gekostet – und am Ende seiner Kinoauswertung 2004 weltweit nur 82 Millionen Dollar wieder eingespielt. Das dürfte nicht mal gereicht haben, um auch nur die Marketingkosten für die DC-Leinwandadaption wieder reinzuholen. Aber „Catwoman“ ist nicht nur einer der größten Flops der Filmgeschichte, sondern auch als Film eine absolute Katastrophe – mit 1,5 von 5 Sternen in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik ist der Möchtegern-Blockbuster damals sogar noch vergleichsweise gut bei uns weggekommen.

    Wer sollte also einschalten, wenn Tele5 den Film heute Abend zur Primetime ab 20.15 Uhr ausstrahlt? Nur diejenigen, die einen kreativen Autounfall unbedingt live miterleben wollen oder „Catwoman“ ironisch gucken und sich so selbst ihren Unterhaltungswert schaffen… dann allerdings gibt es „Catwoman“ alternativ auch ohne Extrakosten im Abo von Amazon Prime Video:

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    Dabei schien Oscargewinnerin und Bond-Girl Halle Berry damals als perfekte Besetzung für die Rolle, selbst wenn sie aus Rechtegründen im Film nicht wie in den Comics Selina Kyle heißen durfte (stattdessen wurde sie Patience Phillips getauft). Aber dann ist in der Produktion wirklich alles schiefgelaufen, was nur schieflaufen kann – und am Ende wollte das Studio Warner Bros. den Film offenbar nur noch irgendwie möglichst schnell loswerden (damals hat man solche Projekte noch im Kino versenkt, statt sie auf Streaming-Services abzuschieben oder wie zuletzt „Batgirl“ direkt in die Tonne zu kloppen, um sie steuerlich abschreiben zu können).

    John Rogers, einer der gelisteten Drehbuchautoren des Films, hat sich später sogar auf Twitter zu Wort gemeldet, um noch einmal zu unterstreichen, was für ein „Scheißfilm“ doch bei „Catwoman“ herausgekommen sei (im Rahmen einer Diskussion, warum „Black Panther“ für die schwarze Community so viel bedeutet, aber nach „Catwoman“ damals kein Hahn gekräht hat):

    John Rogers: „Als einer der Drehbuchautoren von ‚Catwoman‘ glaube ich, dass ich die Autorität besitze zu sagen: Es war ein Scheißfilm, den das Studio am Ende der Ära eines bestimmten Stils versenkt hat. Er hatte Null kulturelle Relevanz sowohl vor als auch hinter der Kamera.

    Der Hauptgrund für das Scheitern des Films ist dabei sicherlich die lange Entwicklungszeit, bei der so oft alles wieder umgeschmissen wurde, bis im fertigen Produkt endgültig nichts mehr einen Sinn ergeben hat: Nachdem Michelle Pfeiffer 1992 in Tim Burtons „Batmans Rückkehr“ begeistert hatte, sollte sie eigentlich ein eigenes Spin-off bekommen. Aber dann verließen sowohl Michelle Pfeiffer als auch Tim Burton das Projekt im Verlaufe der Neunziger. Zum Einstieg von John Rogers war „Catwoman“ bereits zehn Jahre in Entwicklung – und erst nach seinem Rausschmiss, weil er sich zu laut über unsinnige Anmerkungen des Studios beschwert hatte, kam dann irgendwann der finale Regisseur Pitof („Vidocq“) an Bord…

    John Rogers: „Sie konnte nicht Selina Kyle heißen, weil es da ein irrsinniges Rechteproblem gab. Volle Offenheit: Ich wurde gefeuert, nach dem ich den Drehbuchentwurf geschrieben habe, der dem Film überhaupt erst ein grünes Licht eingebracht hat, weil ich gegen die Anmerkungen des Studios, die den Film ‚sehr, sehr schlecht‘ gemacht hätten, gewettert habe. Ich habe das auch laut gesagt, in Meetings. Ich wurde oft gefeuert in meinen Dreißigern.

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