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    Arnold Schwarzenegger ein Angeber und "Terminator" mittelmäßig? So wenig war Linda Hamilton von dem Sci-Fi-Kulthit überzeugt
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Wenig hat am Anfang darauf hingedeutet, dass aus „Terminator“ ein bahnbrechender Klassiker wird – Sarah-Connor-Darstellerin Linda Hamilton hatte besonders große Vorbehalte gegen den Film und ihren Co-Star...

    Dass die ersten beiden „Terminator“-Filme Sci-Fi-Klassiker sind, liegt nicht nur an James Camerons Inszenierung und Arnold Schwarzenegger in der Titelrolle – sondern auch an Linda Hamilton als Sarah Connor, die im ersten Teil gegen den Terminator T-800 kämpft und im zweiten von einer umprogrammierten Version des Killer-Cyborgs beschützt wird. Doch hinter den Kulissen harmonierten Hamilton und Schwarzenegger zunächst gar nicht so gut...

    Für Schwarzenegger bedeutete Camerons düstere Dystopie den endgültigen Durchbruch. Noch heute assoziieren Fans seinen Namen mit keiner anderen Rolle so sehr wie mit dem Terminator. Doch bevor es so weit war, mussten erst einige Unsicherheiten aus dem Weg geräumt werden: Schwarzenegger selbst wollte die Rolle nicht spielen, weil er Angst hatte, dadurch in Zukunft auf Bösewichte festgenagelt zu werden. Und sein Co-Star Linda Hamilton hatte ebenfalls ihre Vorbehalte gegen den Bodybuilder aus der Steiermark – und gegen den Film selbst...

    Linda Hamilton: "Bodybuilder, der sich als Schauspieler ausgab"

    In der Netflix-Dokumentation „Arnold“ hat die Schauspielerin erzählt, dass ihr erster Eindruck von Schwarzenegger nicht sonderlich positiv war. „[...] Arnold war ein Poser, ein Bodybuilder, der sich als Schauspieler ausgab“, erinnert sich Hamilton, die mit Sarah Connor ebenfalls die wohl wichtigste Rolle ihrer Karriere spielte. „Aber aufgrund meiner Neugierde ging ich zu ihm hin und beobachtete ihn, und nach und nach überzeugte er mich. Seine enorme Körperlichkeit in Verbindung mit dieser Starrheit, mit der er alles erledigte. Ich dachte: ,Okay, das könnte funktionieren!'“

    Auch in dem Projekt selbst sah Hamilton zunächst nicht den bahnbrechenden Kult-Klassiker, der er heute ist. „Es war nur ein weiterer Job. Ich fand das Drehbuch nicht besser als andere, die ich gelesen hatte“, gibt die 66-Jährige zu. „Ich meine, ich hatte wirklich keine Ahnung. Das Budget war sehr gering, und wir waren alle noch ziemlich neu auf diesem Gebiet. Ich hatte definitiv meine Zweifel.“

    Da haben Fans des Sci-Fi-Meisterwerks mächtig Glück gehabt: Arnold Schwarzenegger ist nur "aus Versehen" zum Terminator geworden

    Tatsächlich war anfangs noch längst nicht klar, dass aus „Terminator“ irgendwann einmal ein millionenschweres Franchise erwachsen würde, das bis heute sechs Filme umfasst (von denen allerdings qualitativ keiner an die ersten beiden heranreichen konnte). Sowohl Hamilton als auch Schwarzenegger besaßen Newcomer-Status, und der heutige Rekordbrecher James Cameron („Titanic“, „Avatar“) hatte zuvor lediglich bei dem B-Film-Sequel „Piranha 2“ Regie geführt.

    Letztlich hat es sich ausgezahlt, dass alle Beteiligten ihre Skepsis überwunden und dem Film einen Vertrauensvorschuss gegeben haben: Bei einem geschätzten Budget von 6,4 Millionen Dollar konnte „Terminator“ ganze 78 Millionen an den Kinokassen einspielen – und auch wenn Cameron den Regiestuhl nach dem zweiten Film geräumt hat, sind Hamilton und Schwarzenegger immer wieder in ihre Paraderollen zurückgekehrt.

    Wäre das wütende Publikum nicht rechtzeitig eingeschritten, hätte es "Rambo 2" nie gegeben!

    Ein ähnlicher Artikel ist bereits bei unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.

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