
Man merkt, dass es nun nicht mehr allzu lang dauert, bis „Mickey 17“, der mit Spannung erwartete neue Film von „Parasite“-Regisseur Bong Joon-ho, in die Kinos kommt. Wenn es nach „Parasite“ noch weiterer Gründe bedurft hätte, um die Vorfreude auf Bongs neues Projekt zu schüren, so ist ein solcher sicherlich in der Besetzung seines zentralen Stars Robert Pattinson zu finden. Erst kürzlich berichteten wir, warum sich dieser während der letzten zwei Jahre ungewöhnlich rar machte, und warum 2025 umso mehr ganz das Jahr des Robert Pattinson zu werden verspricht.
Derzeit touren der „The Batman“-Star und sein Regisseur gemeinsam durch Bongs Heimat Südkorea, wo „Mickey 17“ zeitgleich zur Premiere bei der Berlinale zu sehen sein wird (haltet also Mitte Februar die Augen nach der FILMSTARTS-Kritik offen). Dass sich Pattinson und Bong auf dieser Reise offenbar köstlich amüsieren, davon zeugen Bilder, die derzeit durchs Internet kursieren und die beiden voller Harmonie am Esstisch zeigen.
Mit der derzeitigen Presseaufmerksamkeit ganz auf ihn gerichtet, bezog Pattinson in einem Interview mit der spanischen GQ auch zu seiner Vergangenheit als Edward Cullen im Vampir-Franchise „Twilight“ Stellung. Zwar lagen ihm damals die Herzen einer ganzen Teenager-Generation zu Füßen, andererseits sorgte der extreme Hype um die kitschige Vampir-Geschichte auch für allerlei Missmut bei alteingesessenen Genre-Fans.
Der "Twilight"-Hate hat bis ins Jahr 2025 überlebt
Missmut, den viele offenbar selbst nach all den Jahren noch immer nicht überwunden haben. Ein gewisser Sarkasmus lässt sich jedenfalls kaum überlesen, wenn es im Interview, durchaus unverblümt, heißt: „Ich liebe es, wenn mir Leute immer noch erzählen, ‚Mann, Twilight hat das Vampir-Genre ruiniert.‘ Seid ihr immer noch auf diesen Scheiß hängen geblieben?“ Und weiter: „Wie könnt ihr wegen etwas traurig sein, das vor fast 20 Jahren passiert ist? Es ist verrückt.“
Dies zu lesen, dürfte für einige doch überraschend kommen, konnte man doch in den letzten Jahren merklich beobachten, wie sich der Online-Diskurs bezüglich „Twilight“ zunehmend in eine wohlwollende Richtung wandelte und in der Vampir-Saga längst ein Kultobjekt der Popkultur ausgemacht hat. Und das, obwohl die Studiobosse ihrem Hauptdarsteller seinerzeit gesagt hätten, er sei „zu emo“ und dass er bitte mehr lächeln solle!
Die Rückaneignung „Twilights“ als Popkultur-Kanon dürfte auch nicht zuletzt daran liegen, dass sowohl Pattinson als auch sein damaliger Co-Star Kristen Stewart längst respektierte Schauspielgrößen geworden sind, die schon seit einigen Jahren die Zusammenarbeit mit den bedeutendsten Filmemacher*innen unserer Zeit suchen. So arbeiteten beide mit Body-Horror-Experte David Cronenberg zusammen, zudem stehen für Stewart Kollaborationen mit Ang Lee, Kelly Reichardt und Olivier Assayas zu Buche, während sich Pattinson in den Filmen von den Safdie-Brüdern, Robert Eggers und Claire Denis‘ einen Namen machte.
"Mickey 17": Ein neues Kapitel unter der Regie von Bong Joon-ho
Teil dieses Karrierepfades, auf dem Pattinson nur noch jene Projekte annimmt, die ihn wirklich interessieren und herausfordern, ist nun auch „Mickey 17“. Im GQ-Interview sprach er mit hörbarer Begeisterung von der Zusammenarbeit mit dem Oscar-prämierten Regisseur Bong Joon-ho, den er als einen der fünf besten Filmemachern der Welt bezeichnet. Verglichen mit den durch COVID stark beeinträchtigten Dreharbeiten zu Matt Reeves‘ „The Batman“ sei die Arbeit an „Mickey 17“ weitaus entspannter und angenehmer gewesen sein, wobei Pattinson auch die Möglichkeit hatte, zu experimentieren.
In der Adaption des Romans „Mickey7“ von Edward Ashton spielt Pattinson den Astronauten Mickey Barnes, der sich zur Teilnahme an einer Weltraummission meldet. Als „Entbehrlicher“ geht er durchaus das Risiko ein, den Auftrag nicht zu überleben. Schließlich erlaubt es die Technologie, seinen Körper nach dem Tod zu erneuern und ihn mit dem Großteil der bereits gesammelten Erinnerungen auszustatten. Die Dinge geraten allerdings außer Kontrolle, als der 17. Mickey eine Mission auf dem Eisplaneten Niflheim überlebt und sich in der Folge zwei lebendige Mickeys gegenüberstehen.

Bon Joon-ho erstmals als alleiniger Drehbuchschreiber - und auf den Spuren David Cronenbergs?
Am Rande der bevorstehenden „Mickey 17“-Premiere in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul kam Regisseur Bong Joon-ho in einer Pressekonferenz auch auf die Verzögerungen seines neuen Sci-Fi-Films zu sprechen. Gerüchte über Konflikte mit Warner Bros. bezüglich des Final Cuts wies Bong entschieden zurück und betonte, volle kreative Kontrolle über das Projekt gehabt zu haben. Die vielen Verzögerungen seien vielmehr hauptsächlich durch die Autoren-Streiks in Hollywood verursacht worden. Das habe aber auch seine guten Seiten gehabt, denn die zusätzliche Zeit habe es ihm ermöglicht, das Projekt weiter zu verfeinern.