[UPDATE 19. Juni 2025] In einem von US-Verleih Neon geteilten Statement hat Regisseur Michael Shanks den Vorwürfen vehement widersprochen. Shanks schreibt etwa davon, wie der Film von seinem eigenen Leben und seiner langjährigen Beziehung inspiriert sei und legt auch Zahlen vor, die beweisen sollen, dass er schon viele Jahre an dem Film arbeitet. Das komplette Statement findet ihr hier.
Nachfolgend unsere ursprüngliche Nachricht:
Wo hört Inspiration auf und wo fängt die Übernahme von Ideen an? Bauen nicht alle Kunstwerke auf vorherigen Kunstwerken auf? Und kann es so etwas wie einen komplett originellen Film überhaupt geben? Diese und weitere Fragen könnten demnächst (mal wieder) die amerikanischen Gerichte beschäftigen, denn „Together - Unzertrennlich“ findet sich im Mittelpunkt einer Klage wieder, laut der die Verantwortlichen hinter dem kommenden Horrorfilm „offensichtlich“ von einem vorher erschienen Film namens „Better Half“ geklaut haben sollen.
Beschuldigt werden der US-Verleiher von „Together“, die Künstleragentur WME, Regisseur und Drehbuchautor Michael Shanks sowie das Hauptdarsteller- und Produzenten-Duo Alison Brie und Dave Franco, das im wahren Leben miteinander verheiratet ist und in dem hochgelobten Body-Horrorfilm (100 Prozent positive Kritiken bei Rotten Tomatoes!) ebenfalls ein Paar spielt.
Die Vorwürfe gegen die "Together"-Macher erklärt
Laut der Klage soll „Together“ allerdings die zentrale Prämisse des Films aus „Better Half“ geklaut haben, nämlich ein Paar, das auf einmal nicht nur im übertragenen Sinne, sondern im wörtlichen, tatsächlichen, körperlichen Sinne miteinander verbunden ist.
Außerdem sollen auch ein Platon-Zitat sowie zahlreiche andere Handlungselemente und thematische Schwerpunkte übernommen worden sein, etwa eine „Badezimmer-Szene, in der die Figuren an ihren Genitalien miteinander verbunden werden“ und das Ende der beiden Filme, bei dem das Album „Spiceworld“ der Spice Girls offenbar eine wichtige Rolle spielt.
Jess Jacklin und Charles Beale, die „Better Half“ produziert haben, haben „Together“ laut der Klageschrift, die dem US-Branchenmagazin Variety vorliegt, bei der Premiere auf dem renommierten Sundance Filmfestival gesehen und wollen dabei diese und andere Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Filmen entdeckt haben.
"Vorsätzlicher Plan" oder Zufall?
Nun werfen sie den Verantwortlichen hinter „Together“ vor, einen „vorsätzlichen Plan“ ausgeheckt zu haben, ihren Film zu kopieren. Die Möglichkeit dazu sollen Brie Larson und Dave Franco gehabt haben, weil ihnen und ihrer Agentur WME im August 2020 „Better Half“ angeboten worden sei. Das Angebot sei aber abgelehnt worden – und zwar, weil sie den Film lieber selbst mit einem WME-Drehbuchautoren produzieren wollten, so der Vorwurf.
WME bestreitet das aber und kündigte an, sich „energisch“ dagegen zu verteidigen. Für die Beschuldigten könnte sprechen, dass „Better Half“ als romantische Komödie beschrieben wird, während „Together“ wie eingangs bereits erwähnt ein Body-Horrorfilm ist.
In Deutschland kommt „Together - Unzertrennlich“ am 31. Juli 2025 in die deutschen Kinos. Schon etwas früher, nämlich am 17. Juli 2025 könnt ihr euch auf den neuen „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ freuen, der zwar keinen Body-Horror, dafür aber jede Menge fiese Todesszenen bietet. Hier ist der Trailer:
