Es ist ein Trend der Stunde, klassische Märchen oder Kindergeschichten einmal durch den Horror-Fleischwolf zu jagen: etwa bei „Winnie The Pooh: Blood And Honey“, „Peter Pan's Neverland Nightmare“ oder dem Micky-Maus-Slasher „The Mouse Trap“. Dabei ist die Idee nicht neu – schließlich haben bereits Filme wie „Gretel & Hänsel“ (2020), „Red Riding Hood“ (2011) oder „Schneewittchen“ (1997) dieses Konzept mal mehr und mal weniger erfolgreich umgesetzt. Qualitativ aus der Masse sticht dabei aber ein Schocker heraus, den ihr seit dem 5. Juni 2025 in den deutschen Kinos sehen könnt: „The Ugly Stepsister“.
Diese Neuinterpretation des klassischen Aschenputtel-Märchens kratzt bei uns mit einer Wertung von 4,5 von 5 möglichen Punkten an der selten vergeben FILMSTARTS-Bestnote - und auch international kommt die düstere Geschichte hervorragend an: Mit aktuell 95 Prozent positiven Bewertungen auf Rotten Tomatoes kann man mit Fug und Recht bereits jetzt von einem Genre-Highlight des Jahres sprechen, das sich Horror-Fans nicht entgehen lassen sollten.
"The Ugly Stepsister": Darum geht es
Bei „The Ugly Stepsister“ handelt es sich um eine Neuinterpretation des klassischen Märchens der Gebrüder-Grimm, doch mit einem interessanten Twist: Im Mittelpunkt steht nicht das gedemütigte Aschenputtel, sondern ihre als hässlich bezeichnete Stiefschwester Elvira (Lea Myren). Diese zieht gemeinsam mit ihrer Schwester Alma (Flo Fagerli) und ihrer ehrgeizigen Mutter (Ane Dahl Torp), die einen neuen Mann geheiratet hat, in ein neues Zuhause. Doch als der Herr des Hauses unerwartet stirbt, sieht sich die Familie mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert.

Um den drohenden Ruin abzuwenden, bleibt der Familie nur eine Möglichkeit: eine weitere reiche Heirat. Elvira hegt den Traum, den Prinzen (Isac Calmroth) für sich zu gewinnen. Allerdings stellt ihre hübsche Stiefschwester Agnes (Thea Sofie Loch Næss) eine ernstzunehmende Konkurrenz dar, die Elviras Pläne zu durchkreuzen droht – und so greift die Stiefschwester zu drastischen Mitteln...
Glücklicherweise NICHT für die ganze Familie
Wie bereits eingangs bemerkt, konnte „The Ugly Stepsister“ auch die FILMSTARTS-Redaktion begeistern. Für FILMSTARTS-Kritiker Janick Nolting ist die Schauer-Mär eine gnadenlose Abrechnung mit Schönheitskult und Geschlechterrollen, die ihre Zuschauer*innen bis an die Schmerzgrenze treibt. In seinem Fazit heißt es:
„Emilie Blichfeldt meistert eine grandiose, zeitgemäße Aschenputtel-Adaption – schwarzhumorig, mitreißend, schmerzhaft und grauenerregend. ‚The Ugly Stepsister‘ ist eine der stärksten Märchen-Verfilmungen überhaupt, gerade weil sie ganz sicher NICHT ‚für die ganze Familie geeignet‘ ist.“
Wer also nach harter Genre-Kost sucht, die auch vor drastischen und stellenweise wirklich ekelerregenden Bildern nicht zurückschreckt, der sollte sich das kompromisslose Regie-Debüt der norwegischen Filmemacherin Emilie Blichfeldt nicht entgehen lassen.
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