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    Teddybären und Stripper dominieren US-Charts: "Ted" und "Magic Mike" vorn

    Nach Wochen von Action-Blockbuster und Animationsfilmen zeigten die Ergebnisse der US-Kinocharts am vergangenen Wochenende, dass auch Komödien, die sich an Erwachsene richten, äußerst erfolgreich laufen können. Für "Ted" und "Magic Mike" gab's die Spitzenplätze, das Glam-Musical "Rock of Ages" und Adam Sandlers "Der Chaos-Dad" flogen aus den Top Zehn.

    Nachdem er seit Jahren an Sonntagabenden das Programm des US-Senders Fox beinahe im Alleingang bestritten hat und Zeichentrickserien wie "Family Guy", "The Cleveland Show" und "American Dad" erschuf, hat Seth MacFarlane mit der Fantasy-Komödie "Ted" nun seinen Siegeszug auf die große Leinwand angetreten. Und dieser kann sich sehen lassen, denn der Film um einen rüpelhaften, kiffenden und herumhurenden Teddybären (gesprochen von MacFarlane selbst) und seinem Besitzer John (Mark Wahlberg) schoss an seinem Startwochenende mit 54,1 Millionen Dollar auf den ersten Platz der Kinocharts. Gerade die Tatsache, dass eine R-Rated-Comedy, die sich eher an ein erwachsenes Publikum richtet, derartige Erfolge vorweisen kann, macht das Ergebnis um so besonderer. Im Genre der Komödien waren bislang nur "Sex and the City" und "The Hangover II" erfolgreicher als Teddybär Ted.

    Mit seinem Debüt ließ der flauschige kleine Bastard selbst die gestählten Oberkörper der Jungs aus "Magic Mike" alt aussehen und verwies die Stripperkomödie mit Channing Tatum ("21 Jump Street"), Joe Mangianello ("True Blood") und Matthew McConnaughey ("Der Mandant") auf den zweiten Platz. Doch auch hier braucht man sich nicht zu grämen, denn mit 39,15 Millionen Dollar am Startwochenende hat sich das Ausziehen als durchaus lohnenswert erwiesen. Damit strippte sich Mike auf den zweiten Platz und für Tatum ist es bereits der dritte Film in diesem Jahr, der am Startwochenende über 36 Millionen Dollar eingespielt hat. Gegen so viel Testosteron kann auch eine emanzipierte schottische Prinzessin und Profibogenschützin nichts ausrichten: "Merida - Legende der Highlands" muss in dieser Woche mit 34,01 Millionen Dollar und dem dritten Platz Vorlieb nehmen. Allerdings kann sich das amerikanische Gesamtergebnis von 131,69 Millionen in nur zwei Wochen wirklich sehen lassen.

    Auf dem vierten Platz folgt der nächste Neueinsteiger der Woche: "Madea's Witness Protection" von Comedian Tyler Perry, der neben zwei anderen Figuren auch die titelgebende, pfundige Südstaaten-Seniorin Madea spielt. Zwar konnte der Film mit 26,35 Millionen nicht an Perrys vorherige Erfolge anknüpfen, jedoch spielte die Komödie bereits am Startwochenende ihre Produktionskosten von 20 Millionen Dollar locker wieder ein. Neben Perry sind auch das ehemalige Bondgirl Denise Richards sowie "American Pie"-Veteran Eugene Levy im Film zu sehen. Der fünfte Platz geht an die Zootiergang aus "Madagascar 3: Flucht durch Europa", die sich einem Zirkus anschließen, um wieder in den sicheren New Yorker Zoo zu gelangen. Der Löwe Alex, Zebra Marty, Giraffe Melman und Nilpferddame Gloria nahmen an ihrem mittlerweile vierten Wochenende 11,8 Millionen Dollar ein, das US-Gesamtergebnis liegt bisher bei 180,01 Millionen.

    Für "Abraham Lincoln Vampirjäger" und den titelgebenden US-Präsidenten/Pfähler der Untoten ging es bergab auf den sechsten Platz mit einem mäßigen Ergebnis von sechs Millionen Dollar am zweiten Wochenende. Bei 29,03 Millionen Dollar insgesamt hat sich der Fantasy-Horror nicht annähernd so gut geschlagen, wie sich Produktionsfirma Fox das vielleicht gewünscht hätte. Ob der ehrliche Abe das Produktionsbudget von 69 Millionen auf dem US-Markt noch einspielen kann, ist angesichts der noch härteren Konkurrenz durch Spider-Man und Batman in den nächsten Wochen äußerst fragwürdig. Platz sieben geht an Ridley Scotts "Prometheus - Dunkle Zeichen", der in der vierten Woche nur noch 4,9 Millionen einspielte. Bei einem US-Gesamtergebnis von 119,26 Millionen Dollar ist auch hier noch Raum nach oben, denn an die Halbwegs-Vorgeschichte zu Scotts Sci-Fi-Klassiker "Alien" wurden ebenfalls deutlich höhere Erwartungen gestellt.

    Gute Nachrichten gibt es hingegen für Indie-Filmemacher Wes Anderson, der mit seiner skurrilen Romanze "Moonrise Kingdom" die Einspielergebnisse der Vorwoche mit aktuell 4,87 Millionen Dollar fast verdoppeln konnte. Der Film, in dem zwei Zwölfjährige gemeinsam weglaufen und von einer ganzen Bande neurotischer Erwachsener (u.a. Bruce Willis, Tilda Swinton) verfolgt werden, läuft mittlerweile in immer mehr amerikanischen Kinos und könnte damit die zweiterfolgreichste Regiearbeit für Anderson werden, momentan rangiert er bei 18,4 Millionen in den USA. Platz neun geht an den Märchen-Actioner "Snow White & the Huntsman", der am fünften Wochenende 4,4 Millionen generiert hat und insgesamt 145,59 Millionen in den Staaten einnehmen konnte. Angesichts der nahenden Blockbuster-Konkurrenz werden sich Schneewittchen (Kristen Stewart) und der Jäger (Chris Hemsworth) wohl bald aus den amerikanischen Top Ten verabschieden. Auf dem letzten Platz landete mit Mit 4,3 Millionen eingespielten Dollar das Drama "Zeit zu leben", in dem ein erfolgloser Geschäftsmann (Chris Pine) dem Testament seines verstorbenen Vaters zufolge eine hohe Geldsumme an seine Halbschwester (Elizabeth Banks) liefern muss, von deren Existenz er bislang nichts wusste.

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