Der sogenannte Kulturpass sieht vor, dass alle Jugendlichen, die im Jahr 2023 das 18. Lebensjahr vollenden, einen Kulturpass mit einem Guthaben von 200 Euro von der Bundesregierung bekommen. Dieses Geld können sie in einem Zeitraum von zwei Jahren ausgeben – und zwar für die unterschiedlichsten Kulturangebote, darunter auch Kinobesuche.
Die 200 Euro können so unter anderem für Museen, Konzerte, Theater- und Kinovorführungen oder auch bei Buchhandlungen und Plattenläden ausgegeben werden. Wichtig ist nur: Große Verkaufsplattformen und Online-Versandhändler (Stichwort: Amazon) sind ausgeschlossen und die teilnehmenden Kulturanbieter müssen sich auf einer Plattform registrieren und dort ihre Vorstellungen auch anbieten. Denn nur über diese Plattform können dann digitale Gutscheine zum Beispiel für Kinotickets erworben werden.
Die Kinos müssen mitmachen – hoffentlich kein Problem!
Es ist also auch wichtig, dass die Kinos mitmachen und sich bei der hoffentlich zeitnah (wohl sicher noch nicht zum 1. Januar, sondern irgendwann später) an den Start gehenden Plattform registrieren. Dies sollte aber – abgesehen von der (hoffentlich niedrigen) technischen Hürde – eigentlich kein Problem sein. Schließlich ist es auch im Interesse jedes lokalen Kinos, auf dieser Plattform zu landen und so zusätzliche Besucher*innen anzulocken. Denn natürlich bekommen die Kinos die bei ihnen eingelösten Gutscheine dann von der Bundesregierung erstattet.
Zuletzt lag der durchschnittliche Kinoticketpreis in Deutschland für das Jahr 2021 bei knapp 9 Euro, dürfte aber 2022 leicht über diese Grenze gestiegen sein. Doch selbst bei einem Preis von zehn Euro könnte man mit dem Kulturpass im Jahr 2023 und 2024 als 18 Jahre alter Mensch insgesamt 20 Mal ins Kino gehen – ohne selbst dafür nur einen Cent zu zahlen.
Die Voraussetzungen für Kinobesuche mit dem Kulturpass im Überblick
Um in den Genuss dieser Kinobesuche zu kommen, müsst ihr also:
- Im Laufe des Jahres 2023 das 18. Lebensjahr vollenden
- ein Kino in eurer Nähe haben, das ab Start des Programms im Laufe des Jahres 2023 teilnimmt
- über die kommende Plattform euch vor dem Kinobesuch immer einen Gutschein holen
- und natürlich vor allem: dann ins Kino gehen!
2023 könnt ihr so nach aktuellem Startplan unter anderem Oscar-Kandidaten wie „Die Fabelmans“ und „Tár“ oder Comic-Blockbuster wie „Ant-Man and The Wasp: Quantumania“, „Shazam! 2 - Fury Of The Gods“, „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ und Spektakel-Sequels wie „Fast & Furious 10“, „Transformers 7“, „Mission: Impossible 7“, „Indiana Jones 5“ oder „Dune 2“ im Kino schauen. Und daneben gibt es noch Filme wie „Oppenheimer“ und „Barbie“ und natürlich ganz viel deutsches Kino: von der Buchverfilmung „Wochenendrebellen“ bis hin zum Historienfilm „Sisi und ich“, um nur einige Beispiele zu nennen. Je nachdem, wann das Programm der Bundesregierung beginnt, könnt ihr vielleicht einige dieser Filme nächstes Jahr dann darüber im Kino schauen, ohne dafür selbst zahlen zu müssen.
Und wer noch keine 18 Jahre alt ist, kann zumindest auf die Zukunft hoffen. Bei Erfolg soll das Projekt in einem zweiten Schritt für Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren geöffnet werden.
Nach Vorbild anderer europäischer Länder ist das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Claudia Roth vorangebrachte Projekt auch eine Antwort auf die Corona-Pandemie und soll dabei helfen, Kulturanbieter und ein junges Publikum zusammenzubringen, die Kultur fördern und die Nachfrage bei jungen Menschen stärken.