1979 spielten sich Dustin Hoffman und Meryl Streep in „Kramer gegen Kramer“ als entzweites Paar im Streit um das Sorgerecht für ihren kleinen Sohn regelrecht die Seele aus dem Leib. Als Lohn für die Tour-de-Force-Performances gab es für die beiden Stars jeweils einen Oscar. Robert Bentons Klassiker ist dabei aber nicht nur das Porträt einer zerbrochenen Ehe, sondern zugleich auch eine Anklage gegen ein juristisches System, in dem bei einer Scheidung alles auf Trennung ausgelegt ist, ohne dabei zu berücksichtigen, dass eben nicht alles im Leben so einfach und so endgültig zu trennen ist. So werden immer wieder Menschen, die sich eigentlich einig sind, solange von einem System überrollt, bis sie sich Spinnefeind geworden sind. 40 Jahre später hat sich daran offenbar nicht viel geändert, zumindest legt das Noah Baumbach in seinem zweiten Netflix-Film nach dem meisterhaften „The Meyerowitz S
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