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    Der Anti-Oscar für den schlechtesten Film des Jahres geht an Netflix – und Tom Hanks gewinnt gleich zwei (!) Goldene Himbeeren 2023
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Film- und Serien-Fan mit Leib und Seele. Immer, wenn im Kinosaal das Licht ausgeht oder der Vorspann einer starken Serie beginnt, kommt die Gänsehaut.

    Traditionell wird vor den Oscars die Goldene Himbeere verliehen – ein Grund zur Freude ist ein Sieg für die wenigsten: Die „Razzie Awards“ sind Hollywoods Schmähpreis. Erwischt hat es 2023 z.B. Tom Hanks, „Morbius“, Netflix – und die Razzies selbst!

    Netflix / Disney / Sony

    Was waren die – nach Ansicht der Veranstalter der Razzie Awards – schlechtesten Filme und Leistungen im vergangenen Jahr? Bevor in der Nacht von Sonntag auf Montag (12. auf 13. März) die Oscars vergeben werden, wurde diese Frage nun beantwortet: Die Goldene Himbeere wurde zum 43. Mal verliehen. Als schlechtester Film 2022 wurde Netflix’ Marilyn-Monroe-Biopic „Blond“ mit Ana de Armas in der Hauptrolle auserkoren.

    Hollywood-Liebling Tom Hanks musste gleich zweimal einstecken. Ihm wurde für seine Rolle in „Elvis“ die Goldene Himbeere in der Kategorie Schlechtester Nebendarsteller verliehen. Und auch in der Kategorie Schlechteste Leinwand-Kombi „gewann“ der zweifache Oscarpreisträger: Die Himbeere ging an Tom Hanks, sein Latex-überladenes Gesicht und seinen lächerlichen Akzent in „Elvis“. Nominiert war Hanks sogar dreimal: Nämlich auch für die Hauptrolle in „Pinocchio“ (siehe obiges Newsbild) – dieser Preis ging nicht an ihn, aber „Pinocchio“ von Robert Zemeckis wurde als Schlechtestes Remake/Rip-Off/Sequel ausgezeichnet.

    Zwei Golden Raspberry Awards, wie die Preise ganz offiziell heißen, gab es auch für die Marvel-Comicverfilmung „Morbius“. Jared Leto wurde als Schlechtester Hauptdarsteller ausgezeichnet, seine Kollegin Adria Arjona in der Kategorie Schlechteste Nebendarstellerin.

    Die Razzies geben sich selbst einen Negativpreis!

    Colin Farrell, der schon einmal für den Negativpreis nominiert war, konnte hingegen seinen Namen von diesem Makel „reinwaschen“: An ihn ging der Razzie Redeemer Award, also eine Art Wiedergutmachungs-Preis. Farrell war 2004 für seine Rolle in „Alexander“ als Schlechtester Hauptdarsteller für eine Himbeere nominiert und geht 2023 mit seiner gefeierten Leistung in „The Banshees of Inisherin“ mit guten Karten ins Oscar-Rennen.

    Und wer bekam die Goldene Himbeere in der Kategorie Schlechteste Hauptdarstellerin? Hier ging der Preis an die Razzies selbst! Die Veranstalter reagierten damit auf den Shitstorm, den sie ausgelöst hatten, als sie Kinderdarstellerin Ryan Kiera Armstrong in dieser Kategorie nominierten. Armstrongs Nominierung wurde daraufhin zurückgezogen und für zukünftige Nominierungen wurde ein Mindestalter eingeführt. Die Razzie-Organisatoren stellten sich daraufhin in einem Akt der Sühne selbst zur Wahl – und gewannen wohl mit Abstand für „ihren Fehltritt bei den Nominierungen für die 43. Schlechteste Hauptdarstellerin“.

    Hier findet ihr die komplette Liste der nominierten Filme und Stars bei den Razzies 2023 – die Gewinnerinnen und Gewinner sind jeweils durch Fettung hervorgehoben:

    Schlechtester Film

    Schlechtester Schauspieler

    Schlechteste Schauspielerin

    Schlechtestes Remake/Rip-Off/Sequel

    Schlechteste Nebendarstellerin

    Schlechtester Nebendarsteller

    Schlechtestes Leinwandpaar

    • Colson Baker (aka Machine Gun Kelly) & Mod Sun / „Good Mourning“
    • Beide echten Figuren in der abwegigen Bettszene im Weißen Haus / „Blond“
    • Tom Hanks und sein Latex-Gesicht (und lächerlicher Akzent) / „Elvis“
    • Andrew Dominik und seine Probleme mit Frauen / „Blond“
    • „365 Days 2“ & „365 Days 3“

    Schlechteste Regie

    • Judd Apatow / „The Bubble“
    • Colson Baker (aka Machine Gun Kelly) & Mod Sun / „Good Mourning“
    • Andrew Dominik / „Blond“
    • Daniel Espinosa / „Morbius“
    • Robert Zemeckis / „Disney’s Pinocchio“

    Schlechtestes Drehbuch

    Razzie Redeemer Award

    • Colin Farrell (Vom Schlechtester-Schauspieler-Nominierten 2004 zum Frontrunner als Bester Hauptdarsteller bei den Oscars 2023)

    Die Razzies 2023 haben wir also hinter uns, jetzt stehen die Oscars direkt vor der Tür: In der Nacht vom 12. auf den 13. März 2023 werden die Goldjungen verliehen und wir sind gespannt, ob dem Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ die Oscar-Sensation gelingt. Mehr darüber und über alle weiteren Nominierungen erfahrt ihr im folgenden Artikel. Und übrigens: Gewinnt „Im Westen nichts Neues“ den Oscar als Bester Film, gehen sowohl der Schlechteste als auch der Beste Film des Jahres 2022 auf das Konto von Netflix...

    Die Oscar-Nominierungen 2023: Ein deutsches (!) Netflix-Epos schreibt Geschichte – und wird nur noch von einem anderen Film übertroffen

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