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    "The Dead Don’t Die": Das ist Bill Murrays neue deutsche Stimme

    Mit „The Dead Don’t Die“ müssen sich deutsche Fans an eine neue Stimme von Bill Murray gewöhnen. Wir erklären euch die Hintergründe und was wir von dem neuen Sprecher Bodo Wolf halten.

    Universal Pictures

    2016 verstarb die deutsche Synchronsprecherlegende Arne Elsholtz. In den vergangenen Jahren haben sich daher Filmfans, die deutsche Fassungen bevorzugen, an viele neue Stimmen ihrer Stars gewöhnen müssen. Schließlich sprach Elsholtz unter anderem Tom Hanks (seitdem gesprochen von Joachim Tennstedt und Thomas Nero Wolff) sowie Jeff Goldblum (seitdem Martin Umbach, der ihn allerdings schon früher mehrfach synchronisierte). Und Elsholtz versorgte auch Bill Murray mit einer unverwechselbaren und auch hierzulande extrem berühmten Stimme, die wir zum letzten Mal in „Rock The Kasbah“ hören durften.

    Während bei Hanks und Goldblum die deutschen Verleiher und die jeweiligen Synchronstudios schon in der Vergangenheit die neuen Stimmen suchen mussten, stand es bei Murray jetzt erst an. Denn seinen Mini-Cameo in „Ghostbusters“ konnte man mit einem prominenten Comedy-Sprecher (Oliver Kalkofe) umgehen, für seine Figuren in „The Jungle Book“ (Schauspieler Armin Rohde übernahm hier als Teil eines Promi-Casts) und „Ataris Reise“ (Klaus-Dieter Klebsch, die Stimme von „Dr. House“, übernahm) hatte man ohnehin freie Hand, da Murray selbst nur Synchronsprecher ist und der durchschnittliche Zuschauer die Figuren nicht mit ihm verbindet.

    Die neue Stimme: Bodo Wolf

    In „The Dead Don’t Die“ spricht nun mit Bodo Wolf ein alter Hase im Synchronsprechergeschäft Bill Murray. Wolf ist extrem wandelbar und synchronisierte schon verschiedenste Schauspieler in über 1.800 Rollen. Bekannt ist er vor allem als Stimme von Tony Shalhoub in „Monk“, von Bryan Cranston in „Malcolm mittendrin“ oder auch aus der Kino-Horror-Reihe „Saw“, wo er den Killer Jigsaw (Tobin Bell) für die deutsche Fassung seine Stimme lieh.

    Zuletzt war er als deutsche Stimme von John Lithgow als Jud Crandall in der Neuverfilmung von „Friedhof der Kuscheltiere“ zu hören. Schon einmal hatte Wolf übrigens große Synchronsprecher-Fußspuren zu füllen: Er folgte auf Peer Augustinski, nachdem dieser einen Schlaganfall erlitt, als deutsche Stimme von Robin Williams.

    Ist Bodo Wolf eine gute Wahl?

    Bei seinen vielen Rollen bewies Wolf, dass er ihnen wahlweise Charme, Witz oder Bedrohlichkeit verleihen kann. Er ist einer der besten deutschen Synchronsprecher. Trotzdem fällt die Umgewöhnung von Murrays 2016 verstorbenen Stammsprecher Arne Elsholtz schwer. Während dieser mit seiner hellen und dennoch markanten Stimme jede noch so dramatische Szene bloß mit seiner Stimmlage erheitern konnte, ohne eine Atmosphäre etwa mit einem Witz zu zerstören, kommt in „The Dead Don’t Die“ bei Bodo Wolf der Hörbuchsprecher noch stark durch. Er klingt zwar stets angenehm, sodass man ihm gerne zuhört, bleibt aber ohne große Höhen und Tiefen, ohne Ecken und Kanten.

    Allerdings kann es durchaus sein, dass es Absicht ist, dass Wolf so monoton wirkt. Denn bei „The Dead Don’t Die“ ist die Lethargie Programm. Regisseur Jim Jarmusch hat uns einen zutiefst lakonischen Film beschert, bei dem es so wirkt, als wären seine Figuren mit Beruhigungsmitteln vollgestopft. Daher fällt es schwer, nach genau dieser ungewöhnlichen Rolle eine abschließende Meinung über Wolf als deutsche Stimme von Murray zu treffen. Im deutschen Trailer ist Wolf übrigens bereits zu hören. Dieser bietet aber noch nicht die finale Filmsynchronisation, spricht in diesem doch zum Beispiel Robert Glatzeder (zuletzt seine Stimme in „BlacKkKlansman“) noch Adam Driver, der im finalen Film dann aber von Sascha Rotermund (synchronisierte ihn bereits in „Sieben verdammt lange Tage“) gesprochen wird. Ein Bild von der Synchro könnt ihr euch aber selbst mit diesem kleinen Clip verschaffen:

    Zudem bleibt abzuwarten, wie es in Zukunft weitergeht. Es ist durchaus denkbar, dass man beim nächsten Mal einen anderen Sprecher auf Murray probiert, zumal Jim Jarmusch bekannt dafür ist, ein Auge auf die Synchronisation seiner Filme zu haben (die er bei seinen ersten Filmen sogar ganz verhinderte) und damit wohl an der Auswahl von Wolf beteiligt war. Bis wir wissen, ob sich ein fester neuer Sprecher für Murray etablieren kann, könnte es noch etwas dauern.

    Ab dem 7. November 2019 ist der Star zwar in „Zombieland 2: Double Tap“ in den deutschen Kinos zu sehen, aber hier handelt es sich wohl nur um eine kleine Rolle, die man wie mit Kalkofe bei „Ghostbusters“ erneut mit einer Promi-Sprecher-Wahl übergehen konnte. Murrays nächster großer Auftritt ist so erst im neuen Film von Wes Anderson: „The French Dispatch“ kommt aber erst irgendwann im Laufe des Jahres 2020 in die Kinos.

    „The Dead Don’t Die“ läuft seit dem heutigen 13. Juni 2019 in den deutschen Kinos.

    The Dead Don't Die
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