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    Holidays - Surviving Them Is Hell
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Holidays - Surviving Them Is Hell
    Von Christoph Petersen

    Als wir für ein Special recherchiert haben, in dem es um Horrorfilme geht, die an Feiertagen spielen, sind wir leicht auf 30 Filme gekommen. Und weil Kurzfilm-Kompilationen wie „V/H/S - Eine mörderische Sammlung“, „22 Ways To Die“ und „Tales Of Halloween“ im Grusel-Genre immer noch Hochkonjunktur haben, lag es durchaus nahe, eine Horror-Anthologie zu produzieren, in der gleich eine ganze Reihe von Festtagen in einem Film abgedeckt wird: „Holidays - Surviving Them Is Hell“ umfasst acht Kurzfilme von zehn Regisseuren – und wie fast immer sind einige davon echt sehenswert, während sich andere als totale Rohrkrepierer entpuppen. Allerdings ist „Holidays“ in Deutschland zeitgleich zum Blu-ray-Release auch auf Netflix erschienen – und das Tolle daran, sich eine Anthologie bei einem Streaming-Service anzuschauen, ist ja, dass man dort die schlechten Beiträge überspringen kann, ohne ein schlechtes Gewissen wegen des ausgegebenen Geldes zu haben. Hier nun also unser „Holidays“-Ratgeber, welche der Festtage man unbedingt mitfeiern sollte und welche man ohne schlechtes Gewissen auslassen kann:

    „Valentine's Day“ von Kevin Kolsch und Dennis Widmyer („Starry Eyes“): Eine Teenagerin wird beim Schwimmunterricht von ihren Mitschülerinnen gepiesackt – und dass sowas in Horrorfilmen für die Mobbenden selten gut ausgeht, wissen wir spätestens seit Brian De Palmas „Carrie“ … Klischeehafte Hänseleien, schwache Schauspieler und ein umständlich erzählter Plot, der einzig und allein auf die So-lala-Schlusspointe ausgerichtet ist – diesen Auftakt darf man direkt überspringen. (1 Stern)

    „St. Patrick's Day“ von Gary Shore („Dracula Untold“): Eine Lehrerin wird schwanger mit einem riesigen Reptil … Die Legende von St. Patrick, der einst die Schlangen aus Irland vertrieben hat, umgedichtet zu einem effektiven Schwangerschafts-Schocker, der dann aber zunehmend in surreal-irre Gefilde abdriftet. Völlig abgefahren, mit technischen Sperenzchen überfrachtet, aber trotzdem sehenswert. (3 Sterne)

    „Easter“ von Nicholas McCarthy („The Pact“): Am Abend vor Ostern fragt ein Mädchen seine Mutter nach dem wahren Anlass für das Fest: Feiert man nun den Osterhasen oder den wiederauferstandenen Jesus … Nicholas McCarthy denkt die Pervertierung des Osterfestes konsequent zu Ende – und landet so bei einem großartig gestalteten Leinwandmonster, das unserer Meinung nach sogar seinen eigenen Kinofilm verdient hätte. (3,5 Sterne)

    „Mother's Day“ von Ellen Reid und Sarah Adina Smith („The Midnight Swim“): Eine Frau, die jedes Mal schwanger wird, wenn sie Sex hat (trotz Pille und drei Kondomen), nimmt an einem Schwangerschafts-Ritual in der Wüste teil … Ein paar klischeehafte Schamanen-Spielereien, ein unglaubwürdiges Kidnapping und ein Nicht-Ende – der klar schwächste Beitrag der Anthologie. (0,5 Sterne)

    „Father’s Day“ von Anthony Scott Burns („Der letzte Exorzismus: The Next Chapter”): Eine junge Frau erhält eine Kassette, auf der ihr vor Jahren verschwundener Vater ihr den Weg beschreibt, wie sie wieder zu ihm finden kann … Von der ersten Sekunde an ebenso atmosphärischer wie spannender Mystery-Thriller, der in seiner Konzentriertheit auch ohne überraschende Schlusspointe begeistert. (4 Sterne)

    „Halloween” von Kevin Smith („Yoga Hosers“): Drei Webcam-Girls setzen sich an Halloween endlich gegen ihren ausbeuterischen Zuhälter zur Wehr … Regisseur Kevin Smith scheint nach „Tusk“ endgültig Gefallen am Body Horror gefunden zu haben – für seinen Kurzfilm hat er sich zumindest eine thematisch passende Foltervorrichtung einfallen lassen, die ganz tief in die Eingeweide des sadistischen Ausbeuters fährt. Vor allem der finale Oneliner ist schön schwarzhumorig, aber letztlich ist das Ganze eben doch nur ein Folterporno. (2,5 Sterne)

    „Christmas“ von Scott Stewart („Legion“): Eine neue Virtual-Reality-Brille erlaubt es dem Benutzer, genau die Bilder zu sehen, nach denen er sich gerade sehnt. Aber es gibt auch Nebenwirkungen … In den ersten Minuten fühlt man sich schon arg stark an die Arnold-Schwarzenegger-Komödie „Versprochen ist versprochen“ erinnert, aber dann entwickelt Scott Stewart doch noch ein paar eigene Ideen, die zwar im Ansatz interessant, aber nie stimmig zu Ende gedacht sind. Trotzdem wird VR in den kommenden Jahren ganz sicher zu einem DER Themen im Horror-Genre. (2 Sterne)

    „New Year’s Eve“ von Adam Egypt Mortimer („Some Kind Of Hate“): Wenn man(n) als Serienmörder auf einem Online-Partnerportal 96 Prozent Übereinstimmung mit seinem Silvester-Blind-Date erzielt, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich dieses als ähnlicher Psycho entpuppt … Eine gute Idee, konsequent krank umgesetzt. Ein blutig-goriger Spaß zum Schluss. (3 Sterne)

    Fazit: Einige Tops, einige Flops, überwiegend Mittelmäßiges.

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